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Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Überraschung gefasst machen«, sagte ich.
    »Ja, auf eine große.« Soren schaute auf, als sein Vater und meine Mutter auf uns zukamen.
    Ich krümmte mich innerlich. Meine Mutter sah ziemlich sauer aus, doch ihr einziger Kommentar lautete: »Wir werden uns später über dein Betragen während des Zirkels unterhalten.«
    »Soren, ist Bruno fertig?«, fragte Peter und schaute seinen Sohn streng an. »Nein? Dann beeil dich – die Vorführung fängt gleich an. Hallo, Ben, du hast dich wieder bei uns eingefunden?«
    »Ja, das habe ich.« Ben schüttelte Peter die Hand. »Und wie es aussieht, werde ich eine Weile bleiben. Ich wohne bei Imogen, wenn ich dir also irgendwie unter die Arme greifen kann, sag Bescheid.«
    »Das werde ich, danke.« Peter schrie einem der Männer, die gerade eine Kiste mit seinen Zauberrequisiten ins Zelt wuchteten, einen Befehl zu. »Ich muss los. Ich habe diesen Idioten schon hundertmal gesagt, wie wertvoll dieses Equipment ist, aber sie hören einfach nicht zu.«
    Er eilte davon, um alles für die zweite Show aufzubauen. Mit einem letzten warnenden Blick zu mir verkrümelte sich auch meine Mutter. Ben rieb sich nachdenklich das Kinn, während er ihr nachsah. »Ich frage mich, was bei ihrer Beschwörung schiefgegangen ist.«
    »Wahrscheinlich lag es an dieser Huldra. Oder an den Geistern. Wenn spirituelle Elemente in der Nähe unruhig sind, kann immer etwas schiefgehen.« Ich zuckte lächelnd die Achseln. »Also wirst du dieses Mal länger bleiben? Du haust nicht wieder ab, ohne jemandem ein Wort zu sagen?«
    Er streichelte mit dem Daumen über meine Knöchel. Meine Knie wurden puddingweich bei der Berührung, aber ich ermahnte sie, mit dem Blödsinn aufzuhören. »Dafür entschuldige ich mich. Es ließ sich nicht vermeiden. Trotzdem bedaure ich, dass ich dir nicht Bescheid sagen konnte, bevor ich weggerufen wurde.«
    »Weggerufen von wem?«
    Wortlos knetete er weiter meine Finger. Ich seufzte. Nur weil er mich nicht belügen konnte, musste er sich doch nicht jedes Mal in Schweigen hüllen, wenn er eine Frage nicht beantworten wollte.
    »Ich werde es niemandem verraten, falls du wegmusstest, um irgendetwas …« Ich krümmte die Finger zu Klauen. »Vampirisches zu tun. Du kannst mir vertrauen, Ben. Ich gebe dein Geheimnis nicht preis.«
    »Ich würde dir sogar mein Leben anvertrauen.« Er hob meine Hand an seine Lippen und drückte einen Kuss darauf. Mein Magen vollführte vor Freude einen Rückwärtssalto. »Aber diese Sache betrifft jemand anderen als mich, und es steht mir nicht zu, dich einzuweihen.«
    Ich seufzte wieder. »Na schön. Meine Mutter sagt, dass ich deine Privatsphäre respektieren muss, allerdings hat sie mir auch noch ein paar spitzzüngige Kommentare über Männer, die sich sang- und klanglos aus dem Staub machen, mit auf den Weg gegeben. Aber da ich dir ebenfalls vertraue, werde ich es dabei belassen. Für den Moment.«
    Er lächelte, dann küsste er wieder meine Finger, dabei strich sein Atem über meine plötzlich übersensiblen Knöchel. Wer hätte gedacht, dass eine Hand so empfindlich sein könnte?
    »Aber das führt mich zu einem anderen Thema.« Von leichter Verlegenheit übermannt biss ich mir auf die Lippe, dann platzte ich schnell damit heraus, bevor ich einen Rückzieher machen konnte. »Mir ist klar, dass normalerweise der Junge diese Frage stellt, aber ich bin ein großer Anhänger der Gleichberechtigung, darum: Hättest du Lust auf ein Date mit mir? Ich meine ein echtes Date, keine Spritztour mit deinem Motorrad wie in Ungarn, sondern eine Verabredung, für die ich mich aufrüsche und so. Wir könnten irgendwo einen Happen essen und uns einen Film ansehen, falls sie hier welche auf Englisch zeigen. Oder irgendwas anderes unternehmen. Aber falls du keine Lust hast, geht das auch in Ordnung. Ich dachte nur, vielleicht –«
    Ben lachte und gab mir rasch einen Kuss, der fast keiner war, weil seine Lippen meine nur ganz flüchtig streiften. Er reichte, um meinem Geplapper ein Ende zu setzen, gleichzeitig war er zu verstohlen, um von fremden Augen bemerkt zu werden. »Ich hätte sehr gern ein Date mit dir. Abendessen und Kino klingt wunderbar. Welcher Tag schwebt dir denn vor?«
    »Was hältst du von Sonntag? Da findet abends nur eine Vorstellung statt, sodass wir direkt nach der letzten Zaubernummer losziehen könnten.«
    »Also heute in drei Tagen?«, vergewisserte er sich lächelnd.
    »Ja, bis dahin bin ich ziemlich ausgebucht«, sagte ich in dem Versuch, mich

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