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Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Wikingers am Katapult wegduckte.
    »Fran!«, kreischte Absinthe und zeigte mit dem Finger auf mich, während sie wie ein Derwisch auf dem Dach herumsprang. »Es sind deine Geister! Bring sie unter Kontrolle!«
    »Sie gehören nicht mir«, schrie ich zurück, dann hielt ich kurz inne, als Peter zwischen den Wohnwagen auftauchte. Er bewegte sich rückwärts, dabei fuchtelte er wie wild mit einem Kantholz, um die Attacken eines langen, wuchtigen Schwertes zu parieren. Der Träger der Waffe stürzte sich auf ihn, und Peter stolperte rücklings über einen Gartenstuhl. Da die Aufmerksamkeit des Wikingers am Pfirsich-Katapult gerade auf Ramon gerichtet war, nutzte Tallulah die Gunst des Augenblicks und rannte zu ihrem Wohnwagen. Dort blieb sie in der Tür stehen und taxierte mich mit einem Blick, dass mir ganz heiß und kalt wurde. Obwohl ihre Lippen sich nicht bewegten, hätte ich schwören können, ihre Stimme im Wind sagen zu hören: »Das ist ganz allein deine Schuld. Bring es in Ordnung!«
    »Stopp!« Ich sprang mit einem Satz die Stufen hinunter, als ich erkannte, dass es sich bei dem Wikinger, der gerade dazu ansetzte, Peter den Kopf abzuschlagen, um Eirik handelte. »Lass das sein! Ich sagte, kein Massakrieren!«
    Eirik stoppte mitten in der Bewegung. »Nein, das sagtest du nicht, sondern nur, dass du niemanden wüsstest, den wir für dich abschlachten sollen. Das ist ein sehr großer Unterschied.«
    »Kein Abschlachten! Hier wird überhaupt niemand abgeschlachtet! Ist das klar?« Ich fiel auf die Knie und beugte mich schützend über Peter, der mit aufgerissenen Augen beobachtete, wie die Schwertspitze über seinem Gesicht tanzte. »Und da wir schon dabei sind, pfeif deine Kumpane von meinen Freunden zurück!
    Eirik starrte mich mit seinen blauen Augen verdutzt an. »Du bist eine sonderbare Göttin. Du willst weder, dass wir in deinem Namen töten, noch erlaubst du meinen Männern ein bisschen Spaß … was kommt als Nächstes? Dass du uns verbietest, ein
spritfest
mit Huren und Glückspiel zu feiern?«
    »Ein
spritfest

    »Eine Sauforgie.«
    »Ach so. Eure Trinkgewohnheiten und … äh … was ihr sonst noch so tut, interessieren mich nicht, solange ihr niemanden abmurkst«, sagte ich, seinen finsteren Blick erwidernd.
    Eirik grummelte etwas in seinen Bart, aber immerhin nahm er sein Schwert weg. »Wie du befiehlst«, kapitulierte er mürrisch.
    Ich blinzelte mehrmals, nicht sicher, ob er mich auf den Arm nehmen wollte, aber es zeigte sich, dass er es wirklich so meinte.
    »Es ist dir echt ernst mit dieser ganzen Göttin-Sache?«, vergewisserte ich mich und gab Peter einen Klaps auf die Schulter, um ihm zu sagen, dass er sich aufsetzen konnte. Er tat es, während ich mich auf die Füße stemmte. Anschließend half ich ihm, sich von Erdklumpen und trockenen Grashalmen zu säubern.
    Eirik zuckte die Achseln. »Du bist eine Göttin. Wir sind dir verpflichtet, bis du die Walküren rufst, damit sie uns nach Walhall bringen.«
    »In diesem Fall …« Ich hörte auf, Peter den Rücken abzuklopfen, und sprang auf einen nahen Picknicktisch. Ich schob zwei Finger in meinen Mund und ließ den markerschütternden Pfiff ertönen, für den mein Vater berüchtigt war. »Wikinger!«, brüllte ich, und zu meiner Überraschung hörten sie auf zu katapultieren, zu kämpfen, zu klettern und zu begrapschen.
    Mikaela versetzte Finnvid einen Tritt in die Weichteile. Er beugte sich vornüber und sackte zu Boden.
    »Also, Eirik sagt, dass ihr auf mich hören und tun müsst, was ich sage. Daher befehle ich euch, mit dem Unsinn aufzuhören! Ihr werdet niemanden meucheln! Keine Obstgeschosse mehr, weder Pfirsiche noch andere Sorten. Kein Erklimmen von Möbeln, um an irgendjemanden ranzukommen.«
    Finnvid wälzte sich auf dem Boden. Mikaela leerte ihm ihre Wasserflasche ins Gesicht, bevor sie zu Ramon hastete und ihm half, aus dem Pfirsichbrei aufzustehen.
    »Es werden keine Frauen geraubt.«
    Ein riesiger blonder Wikinger wollte gerade mit Soren auf der Schulter ums Eck verduften.
    »Genauer gesagt, wird überhaupt niemand geraubt!«
    »He, Ljot«, rief Eirik seinem Kumpel zu. »Die Göttin erteilt uns Befehle.«
    »Ach ja?« Ljot, der Wikinger-Hüne, drehte sich mit einem erwartungsvollen Lächeln im Gesicht zu mir um. »Wen sollen wir töten?«
    »Herrgott, was ist bloß mit euch Kerlen los?« Frustriert klatschte ich mir mit den Händen auf die Schenkel. »Könnt ihr denn gar nichts anderes als kämpfen und Leute umbringen? Und jetzt

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