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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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sollte jemand Mr Mason vergiften wollen? Er war doch bloß der Sekretär meines Opas! Hat es etwas mit dem Schatz zu tun?«
    »Das wissen wir nicht.« Justus hielt es absolut nicht für nötig, ihn in die bisherigen Erkenntnisse einzuweihen. »Um auf den Zettel zurückzukommen. Gib ihn her, wir schreiben ab, was darauf steht, und dann kannst du ihn wiederhaben.«
    »Klar, mir geht es ja auch nur um das wertvolle Papier«, sagte Gerry mit einem spöttischen Grinsen. »Auf keinen Fall geht es um das, was draufstand! Aber es ist ganz egal, um was es geht, weil ich ihn nämlich nicht mehr habe – so, jetzt wisst ihr Bescheid.«
    Die drei ??? schauten ihn nur an. Er verzog das Gesicht. »Ehrlich! Ich meine, was glaubt ihr, woher ich das Veilchen habe? Irgend so ein Mistkerl hat mir den Zettel abgenommen!«
    Peter stöhnte und Bob schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. Aber Justus beugte sich interessiert vor. »Wo und wann?«
    »Gestern. Gleich nachdem ich ihn euch gekl–, ich meine, nachdem ich ihn mir geholt hatte. Nachdem ich euch abgehängt hatte – das war cool, oder?«
    »Ja, wahnsinnig cool«, knurrte Peter.
    Gerry grinste. »Also, danach bin ich nach Hause gefahren. Ich wollte gerade ins Haus gehen, als ein Auto anhielt und ein Mann ausstieg. Er muss mir den ganzen Weg gefolgt sein. Jedenfalls nahm er mir den Zettel ab und fuhr weg, und das war’s.«
    »Wie sah er aus?«
    »Weiß ich nicht. Ein Mann halt. Nicht so alt, glaube ich.«
    »Besondere Merkmale?«
    »Habe ich nicht gesehen. Es ging so schnell –«
    »Kleidung?«
    »Äh … irgendwelche Klamotten eben.«
    »Und sein Auto?«
    »Irgendeine Kiste, aber ich weiß nicht, welche Marke. Ich steh nicht auf Autos.«
    »Du bist wirklich ein großartiger Detektiv«, sagte Peter ätzend.
    »Also komm, dir wäre es auch nicht besser ergangen! Das ging alles so schnell! Er kam auf mich zu, verpasste mir das Veilchen und sagte, ich sollte vergessen, dass ich je einen Zettel gesehen hätte! Ich hab Sternchen gesehen, aber keine besonderen Merkmale!«
    »Hm«, machte Justus. »Ich sehe, du hast auch einen Kratzer auf der Wange. Tut das sehr weh?«
    »Ja, das kam von seinem bescheuerten Ring. Brannte wie Feuer, sag ich dir.«
    Justus nickte mitfühlend. »Besondere Merkmale: trug einen Ring mit mindestens einer scharfen Kante.«
    Gerry stutzte. »Oh. Okay. Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    »Hilft uns aber auch nichts«, sagte Bob. »Hast du dir wenigstens irgendetwas merken können, was auf dem verflixten Zettel stand?«
    Gerry zuckte die Achseln. »Nicht viel. Es war eine Quittung von einem Pfandleiher hier in Waterside. Maruthers. Ich hab meine Eltern gefragt – den Laden gibt es schon lange nicht mehr. Er hat schon vor vielen Jahren zugemacht.«
    »Und hast du die Nummer noch, die auf der Quittung stand?«
    »74-08-irgendwas. Die hab ich mir nicht gemerkt. Das hat doch keinen Sinn, wenn es den Laden nicht mehr gibt.«
    »Und damit gibst du dich zufrieden?« Justus zog eine Augenbraue hoch. »Wo war diese Pfandleihe?«
    »Ich sage doch, der Schuppen ist zu!«
    »Ja, das hast du gesagt. Wo war sie?«
    »Irgendwo auf der Hauptstraße. Aber das bringt doch nichts.«
    »Überlass das mal uns und pfleg dein blaues Auge.« Justus stand auf. »Wir werden uns dort umsehen. Kommt, Kollegen!«
    In einem der alteingesessenen Geschäfte entlang der Hauptstraße von Waterside erinnerte man sich noch an den Pfandleiher Maruthers, und in einer kleinen Bäckerei konnte ihnen die ältere Verkäuferin sogar sagen, wo er und seine Frau gewohnt hatten.
    In halber Höhe den Hang hinauf fanden sie den Namen ›Maruthers‹ auf dem blauen Briefkasten eines schmucken Häuschens, das über die Stadt hinweg nach Süden schaute. Es war ein nettes, heimeliges Haus mit gelben Mauern, rotem Dach und Unmengen von blühenden Geranien auf sämtlichen Fensterbrettern, und sein Anblick bereitete die drei ??? nicht im Geringsten darauf vor, dass die nette weißhaarige Dame, die nach kurzer Wartezeit die Tür öffnete, ihnen ein Gewehr vor die Nase halten würde.
    »Guten Tag«, sagte sie liebenswürdig. »Falls ihr mich ausrauben wollt, mache ich euch darauf aufmerksam, dass ich mit diesem Spielzeug hier umgehen kann.«
    Es dauerte einen Moment, bis sich die drei ??? von dem Schreck erholten. »Madam«, sagte Justus hastig, »ich versichere Ihnen, dass wir keineswegs vorhaben, Sie auszurauben!«
    »Ja, das würde ich in so einer Situation auch sagen. Spart euch die Mühe, ich wurde vor

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