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Geisterflut

Geisterflut

Titel: Geisterflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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Drogen liegen, oder er verstärkte irgendwie die Wirkung der Drogen, sie wusste es nicht, jedenfalls hatte sie das Gefühl, sterben zu müssen, wenn er nicht binnen einer Minute einwilligen würde, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen. Seine Hüften drängten sich in einem langsamen Rhythmus gegen ihre und ließen die Flammen in ihrem Innern noch höher schlagen.
    Er murmelte ihren Namen vor sich hin, küsste ihre Schlüsselbeine und knabberte mit erstaunlicher Zärtlichkeit an ihrem Hals. Sie brachte den Mut auf, eine Hand von seiner Schulter zu nehmen. Seine Arme wölbten sich prall, als sie mit der Handfläche daran hinabfuhr. Dann schob sie die Hand zwischen sie beide, sodass sie seine Erektion durch seine Jeans hindurch spüren konnte.
    »Terrible«, brachte sie hervor. »Weißt du denn auch mit diesem Ding umzugehen?«
    Er löste sich ein wenig von ihr, um ihr in die Augen zu sehen, und für einen Moment war er ganz verwandelt. Natürlich waren es noch dieselben Gesichtszüge - die plumpe Nase, die fliehende Stirn, die harten, dunklen Augen -, aber sie waren nicht mehr hässlich, sondern hatten Charakter und strahlten etwas Kraftvolles aus. Chess sah ihm ins Gesicht und sah dieses Gesicht plötzlich wie mit anderen Augen. Das Lächeln, das sich darauf ausbreitete, war sexy. Und die Dunkelheit in seinem Blick wirkte verheißungsvoll.
    »Oh ja«, sagte er. »Soll ich’s dir zeigen?«
    Sie kicherte vollkommen aufgekratzt. »Ja, warum nicht? Noch verrückter kann’s ja eh nicht werden, oder?«
    Sein Lächeln stockte kurz, kehrte dann zurück. »Wohl wahr. Komm, haun wir ab.«
    Er setzte sie wieder auf dem Boden ab. Sie war so unsicher auf den Beinen, dass sie fast umgekippt wäre.
    »Ups.« Diesmal hielt ihr Kichern länger an. »Ups, ich bin ein bisschen wackelig. Wartest du mal kurz?«
    Sie sah zu ihm hoch, in der Erwartung, dass er ebenfalls lachte, doch er kniff stattdessen die Augen zusammen. Sie glaubte, das hinge mit der enormen Wölbung in seiner Jeans zusammen, und das brachte sie noch mehr zum Lachen, so sehr, dass sie sich schließlich an seiner Hand festhalten musste, um nicht zu Boden zu plumpsen.
    »Chess!«
    »Nur eine Minute, dann ist Chess wieder da, okay?« Was um alles in der Welt war denn so lustig daran? Wieso konnte sie ums Verrecken nicht mehr aufhören zu lachen? Sie kriegte ja kaum noch Luft.
    »Bist du etwa zugedröhnt, Chess?«
    »Wer, ich? Nööö!« Sie schüttelte den Kopf und versuchte ein ernstes Gesicht zu machen, was ihr aber nicht gelang.
    »Was hast du denn intus? Wo bist du denn drauf?«
    Sein Gesichtsausdruck killte schließlich ihr Kichern. Hatte sie sich den anderen Terrible, den sie einen Moment lang erlebt hatte, nur eingebildet? Jetzt guckte er nämlich so Furcht einflößend wie ein Ältester, der sie volltrunken in einer Kneipe erwischte, wie sie sich krampfhaft bemühte, sich vor Gelächter nicht einzupissen.
    »Nichts. Wirklich nichts. Nur, äh, ein paar Cepts und ein Valtruin, das ich gefunden hab. Hast du das mal probiert? Das ist echt... wow! Ich meine ... Wie bitte?«
    Er schlug sich beide Hände vors Gesicht und fuhr sich einmal von der Stirn bis zum Kinn darüber. »Ich glaubs nich, was ich hier mache«, sagte er und trat einen Schritt zurück. »Ich ruf jetzt wen an, ne Bekannte von mir, und bei der kannst du pennen, klar?«
    »Was? Oh nein, warte! Das hat nichts damit zu tun, okay?« Schon wieder musste sie lachen, es klang verlegen und leicht hysterisch. Sie kämpfte dagegen an. »Das ist es nicht. Du ... Nein, guck mich nicht so an. Guck mich an wie gerade eben. Als du nicht mehr ausgesehen hast wie du selber.«
    Er riss den Kopf zurück, als hätte sie ihm eine Ohrfeige verpasst. Ach du Scheiße.
    »Nein, Terrible, so hab ich das nicht gemeint. Ich meinte nur, dass du jetzt anders guckst, ich meinte ...«
    Sie richtete sich auf und streckte eine Hand nach ihm aus, doch noch ehe ihre Finger seine Brust berührten, wusste sie, dass es zu spät war.
    Terrible blickte sie teilnahmslos an wie eine Statue, dann zückte er sein Mobiltelefon.
    »Vergiss es. Vergiss es einfach, okay?« Sich aus dem Staub zu machen war jetzt die einzige annehmbare Option. Hätte sich in diesem Moment ein Loch im Boden aufgetan, so wäre sie ohne Zögern kopfüber hineingesprungen, nur um seinem Blick zu entgehen. Er begehrte sie nicht mehr, er bemitleidete sie. Er fand sie abstoßend, und nun hatte sie es auch noch geschafft, dass er wütend auf sie war. Sie versuchte sich an ihm

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