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Geisterflut

Geisterflut

Titel: Geisterflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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an, wenn so was is, ja? Mach so was nich alleine.«
    Plötzlich wurde ihr ziemlich seltsam. Ihr Kopf fühlte sich an wie mit Watte ausgestopft, und ihre Haut war so überempfindlich, dass sich die Härchen auf ihrem Unterarm aufstellten, als sie damit die Wand berührte. Sie kicherte los, versuchte es als Husten zu bemänteln, was schiefging, und dann bekam sie keine Luft mehr, was sie sogar noch lustiger fand. Das Ganze dauerte etliche Minuten, und sie musste einen Schluck von Terribles Bier trinken, ehe sie weitererzählen konnte.
    »Ich habe keinen Verfolger gesehen, und ich hab gut aufgepasst.«
    »Die haben dir aufgelauert. In der Bibliothek. Die wussten, was du rausgekriegt hast, und haben da einfach auf dich gewartet.«
    »Das wäre aufgefallen, da bin ich mir sicher. Um diese Uhrzeit ist da normalerweise niemand mehr ...«
    »Normalerweise, aber du warst da, und außer dir noch jemand.« Er schüttelte den Kopf. »Man kann sich nich drauf verlassen, dass einen irgendwelche Regeln schon retten werden. Das sollte dir eigentlich klar sein. Ich versteh nich, was du dir dabei gedacht hast.«
    Ihr Kopf schwebte in der Ferne dahin, wippte zum kräftigen Beat von »I Wanna be Your Dog« von den Stooges. Ihr ganzer Körper wippte im Takt der Musik, und daher fiel es ihr schwer, sich zu konzentrieren. Sie wusste, dass es dumm von ihr gewesen war und dass er Recht hatte, aber in der Kirche war sie nun mal in Sicherheit, es war der einzige Ort auf der ganzen Welt, an dem sie überhaupt je sicher gewesen war - wusste er das denn nicht?
    »Da stecken also ’ne ganze Menge Leute mit drin - die von heute Abend und die von gestern Abend auch. Irgend ’ne Ahnung, was die wollen?«
    »Nee«, gestand sie. »Also, ja, schon, aber eigentlich: Nee. Die Lamaru ... sind eine kirchenfeindliche Organisation. Du weißt schon, wie diese Gruppen, die manchmal irgendwelche Proteste organisieren.«
    Er nickte. »Davon hab ich gehört, ja.«
    »Ja, aber den Lamaru geht es dabei nicht um Geld oder Öffentlichkeit oder was auch immer. Sie wollen die Kirche stürzen. Sie sind seit Jahren darauf aus, die Macht an sich zu reißen. Aber ich hab keine Ahnung, warum sie ausgerechnet einen Traumdieb herbeibeschwören. So ein Traumdieb ist eine tödliche Gefahr, musst du wissen. Irgendwann kann man dann vor lauter Angst überhaupt nicht mehr einschlafen ... Und wenn man doch schläft, kann man nicht mehr träumen ... Und irgendwann ist man dann so erschöpft und todmüde, dass man in einen Dauerschlaf sinkt und er sich währenddessen von einem speist, bis man stirbt. Keine Träume mehr ...«
    »Dann kann sich das Gehirn nich mehr regenerieren.« Er sah sie ein wenig aufmerksamer an. »Wie lange ist es her, dass du das letzte Mal richtig geschlafen hast?«
    »Ich schlafe sowieso nicht richtig.«
    »Du siehst echt aus, als hättest du in letzter Zeit gar nich geschlafen - nich wie sonst.«
    »Mir geht’s gut.« Wie lange war es her? Ein paar Tage. Und sie hatte sich sehr viel Speed eingepfiffen, viel mehr als normal. »Ich bin okay.«
    Er hob eine Augenbraue, erwiderte aber nichts. »Dieses Wesen also - hängt es mit dem Buch zusammen? Ist es das, was von Slipknots Seele gespeist wird?«
    Sie nickte.
    »Bump will übrigens wissen, was los ist. Er wird allmählich ungeduldig. Er wollte sogar, dass ich dich bei ihm vorbeibringe. Er will wissen, wann du vorhast, endlich mal klar Schiff zu machen.«
    »Ungeduldig?« Sie war nun so high, dass sie sogar ein wenig lächelte. »Hat er dir gesagt, du sollst mich unter Druck setzen?«
    Terrible zuckte nur mit den Achseln, sah ihr aber nicht in die Augen. Da hatte sie ihre Antwort. »Er wird bloß allmählich ungeduldig, weiter nichts.«
    »Ja, okay. Ich schau morgen mal bei ihm vorbei, kein Problem.«
    »Apropos, ich glaub, ich weiß, wer uns ’n bisschen was über die Geister in Chester erzählen könnte. Kennst du den alten Earl?« Sie schüttelte den Kopf, und er erzählte: »Der lebt schon ewig hier und kann sich noch an die Zeit erinnern, bevor Chester überhaupt eröffnet wurde. Er soll angeblich wissen, was da abgeht. Morgen gehn wir zu ihm, okay? Nachdem wir bei Bump waren. Vielleicht weiß er ja, wie das alles mit deinem Traumdieb zusammenhängt. Vielleicht lässt der ja die Flugzeuge abstürzen.«
    »Vielleicht gibt’s da auch gar keinen Zusammenhang. Vielleicht dachten die einfach nur, das wär ein guter Ort, um ihr Ritual abzuhalten.«
    »Könnte es sein, dass dieser Dieb die anderen Geister

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