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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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Janeway fragte sich, ob nun wirklich das Ende kam. Die Geister hatten sie irgendwie an diesen Ort gebracht, und der giftige Rauch brachte sie allmählich um. Vielleicht wußten die Wesenheiten nicht, was mit ihr geschah. Sie konnte kaum glauben, daß sich die Geister solche Mühe gemacht hatten – zum Beispiel mit den Erscheinungen und Visionen an Bord der Voyager –, nur um sie hier in eine Falle zu locken.
    Dunkelheit verdrängte das Licht und wurde fast absolut.
    Janeway wartete auf Panik und Schmerz, aber nichts
    dergleichen geschah. Nach einer Weile formten sich neue Bilder und zeigten ihr ein phantastisches Raumschiff, mehrere hundert Male größer als die Voyager und völlig fremdartig. Weder mit eigenen Augen noch in den Aufzeichnungen von Starfleet und in den Datenbanken anderer Völker hatte sie jemals ein Schiff gesehen, das sich mit diesem vergleichen ließ, das nun an ihr vorbeiglitt, dabei das Licht zahlreicher Sterne verdunkelte.
    Es bestand zum größten Teil aus glatten, gewölbten
    Segmenten, und in der Schwärze des Alls leuchtete es so wie der Mond der Erde. Janeway bemerkte mehrere Ansammlungen von Rohren, so wie bei dem Apparat in der Höhle. Sie beobachtete, wie das riesige Schiff während einer äonenlangen Reise zahllose Sonnensysteme passierte.
    Plötzlich manifestierte sich wieder der Geist, der sie im Bereitschaftsraum besucht hatte. Gestaltlos schwebte er im Dunkeln, als das gewaltige Schiff und sein Universum verschwanden. Einmal mehr teilte sich ihr das Phantom mit, kommunizierte ohne Worte, berichtete von Leid und Schmerz, bat sie zu kommen, bat sie um… Hilfe.
    Kapitel 7
    Gantel schritt vor dem großen, üppig gepolsterten Sessel auf und ab, der das Zentrum der Brücke des Televek-Schiffes bildete. Der Kaustiel zwischen seinen Zähnen war ausgefranst und längst ohne Aroma. Außerdem enthielt er keine
    euphorisierenden Substanzen mehr. Gantel wußte einen anderen Stiel in seiner Tasche, doch er mußte jetzt bei klarem Verstand bleiben, so unangenehm das auch für ihn sein mochte.
    »Setz dich«, sagte seine zweite Teilhaberin Triness. Ihre Stimme war ungewöhnlich scharf, wodurch die Worte fast wie ein Befehl klangen. »Dir fällt immer etwas ein.« Niemand sonst an Bord wagte es, in einem solchen Tonfall mit Gantel zu reden, zumindest dann nicht, wenn es um außerhalb des Geschäftlichen liegende Dinge ging. Bei Handelsgesprächen wurde er ständig herausgefordert, aber das war völlig normal. Hier bekleidete er einen höheren Rang als alle anderen, und das ließ er kaum jemanden vergessen.
    »Ich setze mich dann, wenn man mir einen günstigen Bericht liefert«, sagte er und blieb lange genug stehen, um mit langen Fingern durch die dichte Mähne aus weißem Haar zu streichen.
    »Ich setze mich, wenn mein offenbar weit überschätzter Erwerbsdirektor Positives zu melden hat und etwas mehr vorweisen kann als immer nur Nullgewinne.«
    »Daket verdient seine Bewertung, und das weißt du«, sagte Triness. Allerdings schien sie den ersten Teilhaber nur aus Prinzip zu verteidigen. »Du möchtest natürlich, daß alles perfekt läuft, aber selbst du kannst das Universum nicht dazu veranlassen, sich deinem Willen zu beugen. Auch Daket ist dazu nicht imstande. Er hat es mit vielen…«
    »… unvorhergesehenen Schwierigkeiten zu tun bekommen, ich weiß.«
    »Ein Teilhaber in seiner Position verdient meiner Meinung nach einen gewissen…«
    »Triness!« zischte Gantel. Er wollte leise sprechen, doch es blieb bei dem Vorsatz. »Uns steht ein Besuch der Ersten Direktorin Shaale bevor. Ich kann Daket den größten Dispens im ganzen Universum gewähren, aber eines steht fest: Shaale wird eine ganze Menge von mir verlangen. Mir ist klar: Die Erwerbsgruppe hat durchaus Gründe, den ausgeprägten Mangel an Erfolg zu erklären. Doch ich bin auch sicher, daß wir von Shaale nicht so viel Verständnis erwarten dürfen. In der Zwischenzeit muß ich Verhandlungen mit den
    Föderationsleuten führen und ihnen sogar Zugeständnisse machen – was nur dann einen Sinn ergibt, wenn endlich konkrete Resultate erzielt werden. Im Augenblick tanze ich langsam und schnell zugleich.«
    »Wenn ich mich recht entsinne, bist du ein sehr guter Tänzer.«
    Triness lächelte dünn. »Wann haben wir zum letzten Mal getanzt? Auf Grelra Sieben, nicht wahr? Kurz nach dem Aufstand?«
    »Welchen Aufstand meinst du?«
    Es war ein Scherz. Triness lachte leise. »Warum sollte man in dieser Hinsicht auf dem laufenden

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