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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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diesem Hinweis nicht beruhigen. Wie hoch die technische Entwicklung auch sein mochte: Niemand konnte die exakten Resultate der unerklärlichen Kräfte voraussehen, die auf Drenar Vier einwirkten. Deshalb hielt der Commander die angeblichen Analyseergebnisse der Televek für alles andere als zuverlässig. Vielleicht kam der Planet am nächsten Tag zur Ruhe, und zwar für die nächsten hundert Jahre. Oder er verwandelte sich in einen Asteroidenhaufen, wodurch sowohl die Einheimischen als auch Captain Janeway und ihre Begleiter den Tod fanden. Er schüttelte den Kopf.
    »Paris, B’Elanna… Ich kann mich mit der derzeitigen
    Situation nicht einfach so abfinden. Wir brauchen Alternativen.
    Versuchen Sie, mehr über jene energetischen Signaturen herauszufinden. Setzen Sie alle Leute darauf an, die Sie entbehren können. Arbeiten Sie mit den Televek zusammen, wann immer das möglich ist. Wir benötigen Zugang zur Oberfläche des Planeten, und zwar so schnell wie möglich.
    Lassen Sie uns auch noch einmal unsere Computermodelle überprüfen. Während der letzten Stunden haben mehrere starke und einige schwächere Beben stattgefunden. Vielleicht verhelfen uns die entsprechenden Daten zu neuen
    Erkenntnissen.«
    »Eine ausgezeichnete Idee, Commander«, sagte Jonal
    anerkennend.
    Paris und Torres bestätigten die Anweisungen des Ersten Offiziers, standen auf und gingen zur Tür. Mila erhob sich ebenfalls, um Paris zu begleiten, doch Chakotay entschied, daß hier Schluß sein mußte.
    »Sie drei bleiben hier«, wandte er sich an die Mittler. »Es wartet Arbeit auf die Offiziere, und außerdem gibt es in diesem Zusammenhang einige Sicherheitserwägungen. Das verstehen Sie sicher.«
    Die drei Drosary stimmten ihm sofort zu. Chakotay überlegte, ob sich Mitglieder der Voyager-Crew ähnlich verhalten hätten.
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Commander?« fragte Tassay und unterbrach ihn bei seinen Grübeleien.
    Wahrscheinlich nicht, dachte Chakotay – und vermutete, daß sein Gesicht derzeit ziemlich finster wirkte. Ganz bewußt versuchte er, die eigenen Züge zu glätten.
    »Ja«, antwortete er dann. »Es ist alles in Ordnung mit mir.«
    Kapitel 8
    Decke und Wände schienen sehr nahe zu sein. Allerdings reichte das matte Licht nicht aus, um Einzelheiten zu erkennen.
    Der Geruch von feuchtem, rußigem Holz erfüllte die Luft.
    Captain Janeway lag völlig reglos, bewegte nur die Augen und atmete ganz flach, als sich ihr Selbst endgültig aus dem Dunkel der Bewußtlosigkeit löste. Mehr wagte sie nicht. Schon das Blinzeln schmerzte, und hinter ihrer Stirn pochte es.
    Nach einigen Sekunden hörte sie Geräusche jenseits der finsteren Wände. Stimmen erklangen gelegentlich, und hinzu kam ein Klappern, das rätselhaft für Janeway blieb. Als sie kaum mehr daran zweifelte, allein zu sein, versuchte sie vorsichtig, Arme und Beine zu bewegen. Damit schien soweit alles in Ordnung zu sein, wenn man davon absah, daß sich das linke Knie wund anfühlte. Sie trachtete danach, den Kopf zu heben – und der Schmerz zwischen ihren Schläfen explodierte regelrecht.
    Sie stöhnte, hob die Hand und tastete damit nach einer ziemlich großen Beule am Schädel, spürte dort getrocknetes Blut. Erinnerungen erwachten nun in ihr: ans Shuttle, die Drenarianer, das Erdbeben und den Sturz. Fast erschrocken griff sie nach ihrem Gürtel und stellte erleichtert fest, daß sie noch immer Tricorder und Phaser besaß.
    Langsam setzte sich Janeway auf und beobachtete, wie die Welt um sie herum rotierte. Sie wartete, bis der Kosmos zur Ruhe kam, erhob sich dann behutsam. Die Decke erwies sich tatsächlich als recht niedrig – der Abstand zu ihrem Kopf betrug nur etwa dreißig Zentimeter. Janeway streckte die Hand nach einem dicken Tuch aus, das vor dem nahen Fenster hin, zog es zur Seite. Licht flutete herein, blendete die Kommandantin und ließ neuen Schmerz in ihr entstehen. Sie wandte sich um, ließ den Blick durchs Zimmer schweifen und stellte fest, daß sie sich in einer Blockhütte befand, vergleichbar mit denen, die man vor Jahrhunderten, zur Zeit der Pioniere, im amerikanischen Westen gebaut hatte. Die Einrichtungsgegenstände – ein Tisch, mehrere Stühle, ein Bett an der Wand – waren handgefertigt und sehr einfach, machten aber einen guten, stabilen Eindruck. Janeway bemerkte geschickt bearbeitete Scharniere, Angeln und Spangen. Mitten auf dem Tisch stand eine nicht angezündete Öllampe.
    Als sie sich wieder zum Fenster umdrehte, stellte sie fest,

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