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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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hätten sie darauf hingewiesen«, fügte Kim hinzu.
    »Die Geister«, wiederholte Janeway.
    »Ja, Captain«, bestätigte Tuvok.
    »Ich glaube, ich bin einigen Ihrer Vorfahren begegnet«, wandte sich Janeway an Nan Loteth. »Zweimal, um ganz genau zu sein. Ich würde gern mehr über sie erfahren, wenn Sie gestatten.«
    Der Drenarianer nickte. »Mein Volk hat immer die Weisheit jener gesucht, die vor uns existierten. Wir nennen sie Jun-Tath.
    Sie beschützen und beraten uns, gewähren uns Trost. Werden wir nicht in dieser Welt von jenen geleitet, die bereits in der nächsten weilen?«
    »In der Kultur, aus der ich komme, gibt es viele Personen, die an so etwas glauben. Allerdings ist mir niemand bekannt, der von einem Erlebnis berichten kann, das sich mit meinen…
    Visionen vergleichen läßt.« Janeway beschrieb die
    phantomhafte Entität, die sie im Bereitschaftsraum gesehen hatte, berichtete auch von Chakotays Träumen, verzichtete jedoch darauf, von der Höhle mit der Lava und den
    Rauchschwaden zu erzählen. Nach wie vor wußte sie nicht, ob sie tatsächlich dort gewesen war oder ob jene Szenen nur ein Produkt ihrer Phantasie darstellten.
    Nan Loteth schien alles zu verstehen. »Wir sind Ihnen gezeigt worden, und man hat Sie uns gezeigt.« Seine Lippen formten ein Lächeln, das Janeway in einem solchen Gesicht für unmöglich gehalten hätte. Sie gelangte zu dem Schluß, daß es in bezug auf dieses Volk viel zu lernen gab, und darauf freute sie sich bereits, trotz der Schmerzen, die noch immer hinter ihrer Stirn pochten. Das anfängliche Unbehagen hatte sich
    inzwischen vollkommen aufgelöst.
    Sie wollte eine entsprechende Bemerkung an den Drenarianer richten, als der Boden unter ihr erneut zitterte. Es handelte sich um ein kurzes Nachbeben, das nicht annähernd so starke Erschütterungen brachte.
    Trotzdem: Es erinnerte ganz deutlich an die große Gefahr, die den Bewohnern von Drenar Vier drohte.
    Janeway blickte in die Augen des Drenarianers und glaubte, dort jene Gedanken zu erkennen, die ihr gerade durch den Kopf gegangen waren.
    »Die Jun-Tath erzählten uns auch von den anderen«, fuhr Nan Loteth fort und offenbarte dabei erste Anzeichen von Unruhe.
    Er schien jetzt ein wenig lauter zu sprechen. »Sie erwähnten eine Zeit, in der Dämonen vom Himmel kommen, eine Zeit des Leids für viele. Und ihre Botschaft kündigte uns das Ende der Welt an. Als die anderen mit ihrem großen Himmelsschiff kamen, wußten wir sofort, daß es die Dämonen aus den Visionen waren. Doch einige von uns zweifelten und wollten ganz sicher sein. Sie gingen zu der Lichtung, auf der das Himmelsschiff ruht, in der Nähe des Jaalett-Tempels, und dort beobachteten sie. Zuerst geschah nichts. Dann kamen
    Geschöpfe aus dem Schiff, verbrachten einige Zeit im Freien und kehrten dann zurück.«
    »Niemand versuchte, Kontakt mit Ihnen aufzunehmen?« fragte Janeway.
    »Nein. Wir hielten uns zunächst von dem Himmelsschiff fern.
    Als einen ganzen Tag lang niemand herauskam, wagten sich einige von uns näher. Unter ihnen befand sich auch mein Bruder.«
    Nan Loteth legte eine Pause ein, und in seiner Miene zeichnete sich nun Schmerz ab. Vor Janeways innerem Auge formte sich wieder ein ganz bestimmtes Bild, das sie während der ersten Vision gesehen hatte. Sie wartete geduldig.
    »Als sie dem Himmelsschiff fast nahe genug gekommen
    waren, um es zu berühren, gleißte plötzlich tödliches Licht und brachte Verderben. Einige Leute aus dem Dorf meinen, sie hätten die Schreie der Sterbenden gehört.«
    »Phaserstrahlen«, sagte Janeway und hörte das Vibrieren in ihrer Stimme. Sie spürte das Leid und die Furcht des Drenarianers. »Ich habe sie gesehen, die Leichen Ihrer Landsleute. Allerdings war ich nicht sicher, ob jene Tragödie tatsächlich geschehen ist. Ich hatte gehofft…« Sie sprach nicht weiter, sah Nan Loteth nur stumm an.
    »Der Vorgang weist darauf hin, daß nicht alle Bordsysteme des Kreuzers ausgefallen sind«, stellte Tuvok fest, während Janeways Blick auch weiterhin Nan Loteth galt.
    »Ich begab mich ebenfalls zur Lichtung«, fuhr der Drenarianer fort. »Einige Männer bewegten sich noch und stöhnten. Doch es dauerte nicht lange, bis Stille herrschte. Jene Leute, die im Wald geblieben waren, berichteten mir von den Ereignissen.«
    »Sie mußten sie zurücklassen«, sagte Janeway. »Die Leichen, meine ich.«
    »Wir wagten es nicht, uns dem Himmelsschiff zu nähern. Aus Angst, wie die anderen verbrannt zu werden.«
    »Damit haben

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