Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
Vom Netzwerk:
Problem war nur: Er wußte einfach nicht, wie es jetzt zu handeln galt.
    Eines stand fest – er durfte nicht einfach abwarten.
    »Entfernung zum Föderationsschiff?« fragte Gantel.
    »Vierhunderttausend Kilometer«, antwortete die Navigatorin.
    »Bringen Sie uns bis auf hunderttausend Kilometer heran…«
    Sterne erschienen auf dem großen Bildschirm, und der kleinste Mond des Planeten geriet in Sicht. Der Himmelskörper schwoll an, als das Televek-Schiff sich ihm näherte.
    »Was auch immer die Föderationsleute angestellt haben – es muß von einem anderen Ort aus geschehen sein«, sagte die Navigatorin. Sie ging ein nicht unbeträchtliches Risiko ein, indem sie unaufgefordert sprach. »Woraus folgt: Vielleicht unterliegen Einsatz und Kontrolle jener Technik gewissen Beschränkungen.« Einige andere Crewmitglieder nickten. »Man stelle sich vor, welche Macht ein Aggressor durch eine solche Vorrichtung bekommt«, überlegte Triness laut.
    »Man denke nur an den Preis, der sich durch den Verkauf erzielen läßt!« entfuhr es Gantel.
    »Mehr als genug, um den Verlust der drei Gesandten
    auszugleichen«, fügte Triness hinzu.
    Der Dritte Direktor nickte. »Jene Technik ist mehr wert als hundert Mittler.«
    Plötzlich schien Triness die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Gantel glaubte zu erkennen, wie ihr Gesicht die Farbe veränderte. »Was ist los?« fragte er.
    Ihr Blick kehrte zum großen Bildschirm zurück. »Derzeit gilt meine Sorge vor allem der… Reichweite der Waffe.«
    Gantel dachte kurz darüber nach und stimmte Triness zu – sie waren dem Föderationsschiff schon recht nahe.
    »Die Reichweite jener Waffe muß sehr begrenzt sein, denn sonst wäre sie schon gegen uns eingesetzt worden. Wie groß ist die gegenwärtige Distanz?«
    »Hundertfünfzigtausend Kilometer. Nimmt weiterhin ab.«
    »Maschinen stop!« ordnete Gantel an.
    »Ja, ich bin sicher, die Waffe wirkt nur über eine geringe Entfernung hinweg«, sagte Triness.
    »Oder die Föderationsleute haben zunächst ganz bewußt darauf verzichtet, sie zu verwenden«, spekulierte Gantel. »Um ihre Existenz geheimzuhalten und einen Trumpf in der Hand zu haben.«
    »Ja«, murmelte Triness. Nachdenklich schürzte sie die Lippen.
    Gantel beugte sich vor und beobachtete das fremde
    Raumschiff. »Es darf kein Fehler passieren. Was auch immer geschieht: Die Waffe muß uns gehören. Ich möchte sie Shaale zum Geschenk machen.«
    Wenn er jetzt richtig handelte… Dann gewann er hohes Ansehen bei der Ersten Direktorin, vielleicht sogar eine spezielle Provision. Und was noch wichtiger war: Wenn er mit der notwendigen Umsicht vorging, verdiente er sich
    möglicherweise die Verkaufsrechte an der fremden Waffe. Ein zweifellos enormer Profit, der sich den Einnahmen
    hinzugesellte, die das Verteidigungssystem von Drenar Vier in Aussicht stellte. Diese Mission mochte sich als die
    erfolgreichste und gewinnträchtigste aller Zeiten erweisen. So etwas war gewiß ein Risiko wert, selbst ein großes.
    Das Föderationsschiff schien eine Fundgrube an technischen Wundern zu sein… Selbst wenn sich dem Planeten nichts Wertvolles abringen ließ – es genügte, die Voyager intakt zu erbeuten, um Gantels Erfolg zu gewährleisten. Allerdings waren genau damit noch immer einige Schwierigkeiten verbunden.
    »Haben die Föderationsleute ihre Schilde aktiviert?«
    »Nein«, erwiderte Triness. »Offenbar ist es ihnen noch nicht gelungen, sie zu reparieren. Unsere hingegen sind aktiv und stabil.«
    »Na schön. Fliegen wir etwas näher heran.«
    »Ich wußte gar nicht, daß der Transporter wieder
    funktioniert«, sagte Chakotay, während er beobachtete, wie sich das Televek-Schiff näherte. Plötzlich hielt der Kreuzer an.
    B’Elanna zuckte mit den Schultern. »Er war bis vor einigen Minuten defekt. Bei meinem letzten Abstecher hierher wollte ich Ihnen die erfolgreiche Reparatur melden.«
    »Und warum haben Sie darauf verzichtet?«
    »Weil hier alle mit… anderen Dingen beschäftigt zu sein schienen.«
    »Ja, ich schätze, das könnte man sagen.« Chakotays Stimme klang entschuldigend.
    »Wie dem auch sei…«, fuhr Torres fort. »Als die Voyager erst zur einen und dann zur anderen Seite kippte, ahnte ich, was hier passiert – und wer dahintersteckt. Die Blockierung aller Zugänge zum Kontrollraum gab mir Gewißheit.«
    »Sie hatten völlig recht mit Ihrer Einschätzung der
    vermeintlichen Drosary«, sagte Chakotay. »Sie haben sie von Anfang an durchschaut, nicht

Weitere Kostenlose Bücher