Geisterhafte Visionen
Vulkanier mit.
»Dann bin ich genau zur richtigen Zeit eingetroffen.« Tuvok legte Kim eine der Armbinden an. »Ich schlage vor, Mr. Kim wird zuerst in Sicherheit transferiert.«
»Einverstanden.« Janeway half dem Vulkanier dabei, die Binde zu befestigen.
»Ich konnte das Transportersystem nicht mit Minimalenergie für eine stabile Dauerfunktion ausstatten. Aus diesem Grund habe ich eine zyklische Aktivitätskurve programmiert, die sich alle vier Minuten wiederholt. Es gab keine andere Möglichkeit.
Wenn die Kurve ihren Scheitelpunkt erreicht, steht genug Energie zur Verfügung, um eine Person zu transferieren. Nur auf diese Weise konnte ich zu Ihnen gelangen.«
Janeway nickte, beeindruckt von dem, was Tuvok in kurzer Zeit zustande gebracht hatte. Sie verstand seine Logik und begrüßte sie, machte sie bereits zur Grundlage ihrer Überlegungen. »Wann öffnet sich das nächste Transferfenster?«
Tuvok sah auf die Anzeigen seines Tricorders. »In genau fünfzehn Sekunden.«
»Gut. Zuerst Kim. Dann Sie, und zum Schluß ich.«
»Also bis später«, sagte Kim und versuchte erneut zu lächeln.
Janeway zwinkerte ihm zu und legte selbst die dritte Armbinde an. Tuvok behielt auch weiterhin die Displays des Tricorders im Auge. Schließlich berührte er eine kleine Schaltfläche, und vier Sekunden später entmaterialisierte Kim.
»Schießen Sie auch weiterhin, Mr. Tuvok«, forderte Janeway den Vulkanier auf. »Und halten Sie den Kopf unten. Sie übernehmen die linke Seite, ich den Rand der Anhöhe.«
Sie feuerten mehrmals und krochen dann an den
Baumstämmen entlang. Janeway überprüfte ihre Waffe und stellte fest, daß die Ladekapsel nur noch sehr wenig Energie enthielt.
Ein weiterer Strahl fauchte und fraß sich dicht über Tuvoks Kopf in die Borke. Diesmal kam er von rechts.
Janeway schoß zweimal auf eine schemenhafte Gestalt, die sich daraufhin tiefer in den Wald zurückzog. Vielleicht hatte sie den Televek getroffen, doch sie konnte nicht sicher sein.
»Noch eine Minute und elf Sekunden«, sagte Tuvok. »Captain, ich halte es für nahezu ausgeschlossen, daß Sie unter den gegenwärtigen Bedingungen imstande sind, noch fast sechs Minuten zu überleben.«
»Sie überlassen mir Ihren Phaser, nicht wahr?« fragte die Kommandantin. Stille folgte diesen Worten. Es kam zu einer weiteren, leichten Erschütterung, und kurz darauf fauchte wieder ein von den Televek abgefeuerter Energiestrahl.
Tuvok musterte die Kommandantin ruhig. »Ich bestehe darauf, Captain.«
Der vulkanische Humor war recht subtiler Natur, doch Janeway mochte ihn sehr.
Eine Zeitlang blieb alles ruhig, und die beiden Starfleet-Offiziere nutzten die gute Gelegenheit, um in drei verschiedene Richtungen zu schießen. Anschließend duckten sie sich wieder und warteten.
»Noch zehn Sekunden«, sagte Tuvok, und Janeway nickte bestätigend. »Fünf Sekunden… drei…«
Er berührte eine Schaltfläche des Tricorders, sendete damit das Aktivierungssignal. Doch nichts geschah.
Janeway fluchte lautlos. »Was ist los?«
»Offenbar genügt die Energie nicht für einen Transfer.
Vielleicht ist mir bei den Berechnungen ein Fehler unterlaufen.
Der Zustand des Transporters und die vielen Variablen…«
Der Baumstamm zerbarst, und überall flogen Holzsplitter umher. Die Druckwelle schleuderte Janeway und Tuvok zurück.
Die Kommandantin lag auf dem Rücken und blickte zu
Baumwipfeln empor, die sich im stärker werdenden Wind hin und her neigten. Erneut zitterte der Boden, stärker als vorher.
Ein Nachbeben. Oder der Beginn eines neuen.
Janeway versuchte sich aufzurichten, ebenso wie Tuvok neben ihr.
Sie blickten zum Hang. Vier Televek kamen vom Rand der Rinne herab und näherten sich schnell. Auch von der linken Seite her vernahm Janeway das Geräusch von Schritten.
»Wenn wir uns ganz ruhig verhalten und absolut keinen Widerstand leisten, läßt man uns vielleicht am Leben«, sagte Tuvok. Er klang völlig gelassen, blieb auch jetzt rational und logisch.
»Darauf würde ich nicht wetten«, erwiderte Janeway.
Sie beobachtete, wie der nächste Televek heranwankte, die Waffe hob und auf sie anlegte. Dann verschwammen die Konturen der Umgebung, und der Wald löste sich auf.
Kapitel 13
Daket stand neben seinem Kreuzer, lehnte an einer gewölbten Stelle des Rumpfes und atmete tief durch. Er war zusammen mit einer der Gruppen im Wald gewesen, um dort die neuesten Daten der Tiefenmessungen aufzuzeichnen und zu analysieren.
Eigentlich wollte er sich
Weitere Kostenlose Bücher