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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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zur Voyager zu wahren, vermutlich aus Furcht vor der geheimen Waffe. Dieser Punkt besorgte auch Daket. War Gantel jenem seltsamen Gerät zum Opfer gefallen?
    Daket hoffte, daß er keine direkte Antwort auf diese Frage bekam.
    »Wir nähern uns«, meldete Tatel. »Schilde bei maximaler Kapazität.«
    »Wahren Sie einen Abstand von zweihunderttausend
    Kilometern.«
    »Ja. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, daß bei einer solchen Entfernung die Energie unserer Waffen um drei Zehntel eines Prozents sinkt, und zwar pro…«
    »Ich weiß. Aber der große Abstand dürfte auch für die Föderationsleute ein Problem sein, wie ich hoffe. Ich beabsichtige, diesen beiderseitigen Nachteil zu meinem Vorteil zu nutzen.« Daket zögerte und lächelte, zufrieden mit sich selbst. Hätte sich Gantel so viel Geistesgegenwart bewahrt, in einer derart kritischen Lage? Wohl kaum. »Zweihunderttausend Kilometer. Es bedeutet, daß die Fremden in Reichweite aller unserer Waffensysteme sind. Gleichzeit behalten wir dadurch einen gewissen Sicherheitsspielraum.«
    Der uns vielleicht vor fatalen Fehlern schützt, fügte Daket in Gedanken hinzu. Seine Aufgabe bestand keineswegs darin, das Föderationsschiff zu vernichten. Er mußte nur die Crew beschäftigt halten, bis Shaale mit ihrer Flotte eintraf. Derartige Aktivitäten genügten völlig für seine Zwecke. Mehr wäre töricht gewesen, wie Gantels Schicksal deutlich bewies.
    Daket holte tief Luft. »Zielerfassung für die Waffensysteme.
    Transferieren Sie die gesamte Schildenergie in die vorderen Deflektoren und achten Sie anschließend darauf, daß ständig unser Bug auf das fremde Schiff zeigt. Wenn die
    Föderationsleute ihre Photonenwaffe einsetzen, versuchen wir, den Geschossen mit einem Ausweichmanöver zu entgehen.
    Oder wir zerstören sie mit unseren Desintegratoren. Falls wir dennoch einen Volltreffer einstecken sollten, müssen in erster Linie die Schilde stabil bleiben. Gantels Fehler geben uns wenigstens die Möglichkeit, aus ihnen zu lernen.«
    Einige Sekunden verstrichen, während der Kreuzer in die richtige Position manövriert und die Deflektoren restrukturiert wurden. Schließlich drehte sich Tatel zu Daket um, nickte und lächelte.
    Der Kommandant erwiderte das Lächeln. »Feuer frei.«
    »Feuer frei«, sagte Tatel zu dem vierten Teilhaber an der Waffenstation. Ihre Worte galten einem jungen Mann, der sich durch ein hohes Maß an Genauigkeit auszeichnete. Und darauf legte Daket gerade jetzt großen Wert.
    Die Impulskanone und Bugdesintegratoren feuerten,
    schleuderten Strahlbahnen durch die Schwärze des Alls. In der Ferne erschien plötzlich eine funkelnde Kugel und umgab das Föderationsschiff: Schilde, die destruktive Energie absorbierten.
    Jetzt beginnt es, dachte Daket und wünschte sich eine geringere Entfernung zu dem Schiff um zu versuchen, die Gedanken des fremden Captains zu erraten. Er beugte sich vor, stützte beide Ellenbogen auf die kleine Konsole vor dem Kommandosessel und hob die Hände zum Kinn. Aufmerksam beobachtete er die Voyager – und wartete.
    »Der zweite Kreuzer steuert in einen hohen Orbit und nähert sich uns«, meldete Rollins. Er saß wieder an der
    Funktionsstation, während Tuvok Captain Janeway vertrat. »In weniger als einer Minute gelangt er in Reichweite der Zielerfassungssensoren.«
    »Umgekehrt verhält es sich ebenso«, meinte Lieutenant Tom Paris. Eine mögliche Konsequenz bestand darin, daß die Voyager vielleicht ihre gegenwärtige Position verlassen mußte, was sie aus der Transporterreichweite brachte. Und das wollte derzeit niemand. Paris überlegte erneut, warum sich der Captain und Chakotay so viel Zeit auf dem Planeten ließen. Sie hätten längst das Transfersignal senden sollen.
    Tuvok wandte sich von Fähnrich Stephens ab, mit dem er die energetischen Distributionsmuster überprüft hatte. Einige lange Schritte brachten ihn zum Kommandosessel, und dort nahm er Platz. Neelix und Kes schwiegen. Hand in Hand standen sie am rückwärtigen Ende des unteren Brückendecks. Neelix hatte Kes gebeten, die Krankenstation aufzusuchen – dort wären ihr die Einzelheiten der gegenwärtigen Ereignisse erspart geblieben.
    Doch der holographische Doktor brauchte sie derzeit nicht, und deshalb bestand sie darauf, im Kontrollraum zu bleiben.
    »Alarmstufe Rot«, sagte Tuvok. »Ausweichmanöver
    vorbereiten.«
    »Aye, Sir«, bestätigte Paris. »Aber…«
    »Entfernung zum Kreuzer zweihunderttausend Kilometer«, sagte Rollins. »Die

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