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Geisterhauch (German Edition)

Geisterhauch (German Edition)

Titel: Geisterhauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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erschrocken nach Luft und blickte auf. »Woher wisst ihr das?«
    »Er wurde vor drei Tagen tot aufgefunden.«
    Sie schlug ihre Hände vor den Mund.
    »Dein Mann wird wegen Mordes angeklagt, wenn wir nicht beweisen, dass er es nicht getan hat.«
    »Nein!« Sie sprang auf und lief zur Tür. »Nein, er hat nichts getan. Die verstehen das ganz falsch.«
    Ich lief ihr nach und packte ihren Arm. »Mimi, bleib hier. Wir können dir helfen, aber ich muss wissen, was passiert ist.«
    »Aber –«
    »Du musst dich hinsetzen und mir alles erklären, damit ich dich und deinen Mann raushalten kann. Was ist in der Nacht vorgefallen?«
    Sie zögerte, schwankte, dann ging sie nach einem zittrigen Seufzer zu dem Schreibtischstuhl zurück und ließ sich schwer darauf niedersinken. »Wir waren auf der Party, und ich ging mit jemandem nach oben ins Badezimmer. Mir war nicht gut.«
    Vermutlich mit Janelle York.
    »Die Party fand in Tommys Elternhaus statt. Die Eltern waren übers Wochenende verreist.« Sie wandte mir einen verzweifelten Blick zu. »Wir hatten Spaß. Du weißt schon, Herumalbern und Musik hören. Ich ging dann mit jemandem nach oben ins Bad der Eltern. Wir waren wohl eine ganze Weile da drinnen und haben uns unterhalten. Irgendwann hörten wir Stimmen, machten das Licht aus und die Tür einen Spaltbreit auf, um zu sehen, was los war. Wir dachten, dass zwei auf dem Elternbett herumknutschen, und wollten sie erschrecken. Zum Scherz.«
    Cookie fand ein sauberes Papiertaschentuch und gab es Mimi. Die ließ sich mit dem Naseputzen Zeit.
    »Aber es waren drei Jungen. Drei aus der Football-Mannschaft. Sie hatten Hana auf dem Bett. Sie hatten Sex mit ihr.« Sie schluchzte in das Taschentuch.
    »War einer davon Tommy?«, fragte ich.
    »Nein, der knutschte in der Ecke mit einer anderen.«
    Er war also dabei gewesen, und jetzt war er tot.
    Nachdem Mimi sich gefasst hatte, erzählte sie weiter. »Ich glaube nicht, dass es einvernehmlicher Sex war. Hana war betrunken. Sie kotzte auf einen der Jungen. Der sprang auf und schrie sie an und machte ihr damit Angst. Sie wankte aus dem Bett und wollte zur Tür. Dann passierte es. Ich bin mir nicht sicher, ob er sie gestoßen hat. Das war durch den Türspalt schwer zu erkennen. Jedenfalls stürzte sie auf die Kante der Kommode und schlug sich den Kopf auf. Tommy versuchte, die Blutung zu stillen, aber nach ein paar Augenblicken war sie tot.«
    Interessant, dass sie Kyles Namen nicht nannte. Hatte sie Angst vor ihm?
    Sie sah uns flehend an. »Es war ein Unfall. Man hätte es erklären können, aber die Jungs sind total ausgeflippt. Eine halbe Stunde lang liefen sie hin und her und fluchten und überlegten, was sie tun sollten. Tommys Vater arbeitete auf dem Friedhof, dadurch kam einem die Idee. Die Jungen wollten Hana in Handtücher wickeln, deshalb entdeckten sie uns im Bad. Ich habe Rotz und Wasser geheult. Das machte sie alle noch verrückter.«
    »Haben sie dir etwas getan?«, fragte Cookie, die fast so verzweifelt guckte wie Mimi.
    »Nein«, antwortete sie, »eigentlich nicht. Sie wickelten Hana in Handtücher und wischten das Blut weg, und nachdem alle anderen nach Hause gegangen waren, trugen sie sie zu Tommys Pritschenwagen. Sie warfen zwei Schaufeln auf die Ladefläche und zwangen uns, hinten einzusteigen. Dann fuhren sie zum Friedhof.«
    »Ach so.« Mir ging ein Licht auf. »Die Zahlen an der Toilettenwand neben Hanas Namen. Ich wusste, dass die mir bekannt vorkamen. Das ist die Grabstelle. Ihr habt sie in einem frischen Grab beerdigt.«
    »Nein, darunter.« Als ich sie fragend ansah, fuhr sie fort: »Es gab ein frisch ausgehobenes Grab, für eine Beerdigung am nächsten Tag. Die Jungen hoben es noch tiefer aus, während wir zusahen.« Ihr versagte die Stimme. »Wir haben nur zugesehen. Wir haben nicht mal versucht, sie davon abzubringen. Dabei wäre das der Moment gewesen, doch noch das Richtige zu tun …«
    Cookie nahm ihre Hände. »Das war nicht deine Schuld, Mimi.«
    »Das haben die aber gesagt«, widersprach sie. »Weil wir geholfen haben, wären wir Komplizen, und wenn wir auch nur ein Wort sagten, würden sie uns umbringen. Ich hatte solche Angst.«
    Die Angst, die seit zwanzig Jahren an ihr zehrte, packte sie von Neuem. Ich spürte sie in erstickenden Wellen und hielt die Luft an, um sie abzuwehren.
    »Wir waren überzeugt, dass sie uns auch umbringen würden. Aber das taten sie nicht. Sie legten Hana in das Loch und schaufelte Erde über sie. Am nächsten Tag wurde Mr

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