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Geisterhauch (German Edition)

Geisterhauch (German Edition)

Titel: Geisterhauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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schwul, Charley«, rief er. »Ich versuche nur zu verstehen.«
    »Was zu verstehen?«, fragte ich, obwohl mir völlig klar war, worauf er hinauswollte. Wie konnte ein Mädchen wie ich sich mit einem Kerl wie Reyes einlassen? Dabei kannte er nicht mal die ganze Geschichte. Wäre auch keine gute Idee, es ihm zu erzählen. Er würde mich glatt als Geliebte Satans verhaften.
    »Ich verstehe ja, was böse Jungs so anziehend macht, aber ein verurteilter Mörder?«
    Überraschenderweise war das Öl nicht ganz durch die Hose gedrungen, sodass ich nicht schon wieder duschen musste. Mein Zimmer sah noch immer aus wie ein Katastrophengebiet. Ich wühlte in einem Haufen am Boden, fand eine Jeans, die noch akzeptabel war, und zog sie über, dazu ein Paar Luderstiefel. Dann ging ich ins Bad, um mich frisch zu machen.
    »Sie müssten ihre Pflanzen mal wieder gießen«, rief Garrett.
    »Och, die sind nicht echt.« Er beschaute offenbar die Töpfe auf dem Fensterbrett. Entweder das oder der Schimmel wucherte mal wieder.
    Nach längerer Pause hörte ich: »Das sind künstliche?«
    »Ja. Ich musste sie wie echt aussehen lassen. Ein bisschen Sprühfarbe, ein bisschen Feuerzeugbenzin und voilà! Künstliche sterbende Pflanzen.«
    »Wozu künstliche Pflanzen, die halb vertrocknet aussehen?«
    »Wenn sie saftig grün aussähen, würde jeder, der mich kennt, merken, dass sie nicht echt sind.«
    »Ja, aber geht es wirklich darum?«
    »Worum denn sonst?«
    Es klopfte an die Badezimmertür, die zum Wohnzimmer führte. Ich öffnete zögernd. »Ja?«, fragte ich Garrett, der gerade das Schild daran las. Tote müssen leider draußen bleiben . Schließlich war das mein Bad, mein Heiligtum. Nicht, dass das Schild je etwas gebracht hätte. Mr Habersham, der Tote von 2B, ignorierte es regelmäßig.
    Garrett drückte gegen das Schild.
    Ich drückte von der anderen Seite gegen die Tür. »Mann, was tun Sie da?«
    »Mich vergewissern, dass ich nicht tot bin.«
    »Fühlen Sie sich denn so?«
    »Nein, aber ich dachte, vielleicht haben Sie ein Schild, das nur Tote sehen können.«
    »Wo sollte ich das denn herhaben?«
    »In Ihrer Welt ist alles möglich«, meinte er achselzuckend.
    Als ich aus dem Bad kam, war ich wieder bereit, es mit der Welt aufzunehmen. Na ja, jedenfalls mit einem kleinen Winkel davon. »Hören Sie, Reyes ist mein Problem, okay?«, sagte ich, schnappte mir die Schlüssel und ging zur Wohnungstür.
    »Im Augenblick ist er ein Strafgefangener auf der Flucht und daher auch mein Problem. Hat er Sie vorhin bedroht?«
    Ich musste Garrett schleunigst aus der Sache mit Reyes raushalten. Soweit ich wusste, hatte Reyes noch keinem Unschuldigen etwas getan, zumindest nichts, das man nicht wieder hatte reparieren können. Aber Swopes Rückgrat wollte ich auf keinen Fall riskieren. »Ich habe einen Fall, bei dem ich Ihre Hilfe brauche.«
    »Oh, tja, eigentlich soll ich Sie ja beschatten.«
    »Unsere Abmachung gilt noch.« Ich schloss die Wohnung zu und ging zur Treppe. »Hallo, Mrs Allen«, rief ich, als weiter unten im Flur eine Tür knarrte.
    »Noch eine tote Person?«, fragte Garrett.
    »Leider nein«, antwortete ich schwer seufzend.
    »Und was ist mit unserer Abmachung?«
    »Wie gesagt, die gilt noch. Sie ermitteln, wo der tote Typ herkommt, der ständig in Cookies Wagen mitfährt, und ich rufe Sie an, sowie ich weiß, wo Reyes ist.«
    Ich erntete einen ungewöhnlich skeptischen Blick, dabei war ich, was das anging, einiges gewohnt.
    »Oder vielmehr sein Körper. Der Mistkerl hat ihn vor mir versteckt.«
    »Farrow hat seinen Körper vor Ihnen versteckt?«
    »Ja, hat er. Mistkerl. Und wir müssen ihn finden, bevor er stirbt.«
    Garrett rieb sich die Stirn. »Ich bin verwirrt.«
    »Gut. Bleiben Sie es. Ihre Wirbelsäule wird es Ihnen danken.«
    Auf dem Weg ins Büro erzählte ich Garrett alles über Cookies blinden Passagier, und er merkte sich Fabrikat, Modell und Fahrzeugnummer, als wir auf dem Parkplatz an ihrem Wagen vorbeigingen. Garrett würde den Vorbesitzer aufspüren, während ich Mimi und Reyes, meine beiden Vermissten zu finden versuchte. Eigentlich brauchte ich Angel dabei, aber wenigstens könnte Cookie in den Krankenhäusern anrufen, um herauszufinden, ob in den letzten Stunden ein Schwerverletzter – dunkelhaarig, Anfang dreißig, megascharf – eingeliefert worden war. Vielleicht war sein Körper längst aufgetaucht, und er hatte es nur vor mir verschleiern wollen. Ich würde diskret vorgehen müssen.
    Nachdem Garrett weg war,

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