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Geisterhauch (German Edition)

Geisterhauch (German Edition)

Titel: Geisterhauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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auch Ihrer Mutter vorstellen könnten, und tun Sie es bald.«
    »Okay«, sagte er und runzelte die Stirn.
    »Und keine Schlampen mehr.«

7
    Ich habe aufgehört, gegen meine inneren Dämonen
    zu kämpfen. Wir sind jetzt auf derselben Seite.
    – T-Shirt-Aufdruck
    Nachdem ich meinen Ausweis vorgezeigt hatte, spazierte ich in die Polizeistation, wo Warren Jacobs zur Befragung hingebracht worden war, und entdeckte Ubie hinter einem Meer von Schreibtischen. Zum Glück nahmen nur zwei Kollegen Notiz von mir. Die meisten nahmen es nicht freundlich auf, wenn ich mich auf ihr Gebiet vorwagte. Teils weil ich Ubies Geheimwaffe war und Fälle löste, bevor sie es konnten, und teils weil sie mich für eine Irre hielten. Beides kümmerte mich nicht besonders.
    Cops waren sonderbar, sie bestanden aus lauter Vorschriften und Arroganz, aber mir war schon vor langer Zeit klar geworden, dass sie beides brauchten, um in ihrem gefährlichen Beruf zu überleben. Die Menschen waren ganz schön durch den Wind.
    Ubie unterhielt sich gerade mit einem Kollegen, als ich auf ihn zuging. Im letzten Moment fiel mir ein, dass ich wegen der Beschattung sauer auf ihn war. Gott sei Dank, denn fast hätte ich gelächelt.
    »Ubie«, sagte ich mit einer Stimme voll tropfender Eiszapfen.
    Er kicherte, völlig unbeeindruckt von meiner Kälte, darum sagte ich stirnrunzelnd: »Du musst mal deinen Schnurrbart schneiden.«
    Sein Lächeln verschwand, er betastete ihn verlegen. Das war gemein von mir, aber er sollte wissen, dass es mir ernst war. Beschattung konnte ich nicht dulden. Was, wenn ich mal einen Porno ausleihen wollte?
    Sein Gesprächspartner nickte ihm zu und zog mit zuckenden Mundwinkeln ab.
    »Kann ich mit ihm sprechen?«, fragte ich.
    »Er wartet in Raum eins und auf seinen Anwalt.«
    Das nahm ich als Ja und schlug die entsprechende Richtung ein. Dann sagte ich über die Schulter: »Übrigens ist er unschuldig.«
    Kurz bevor ich reinging, rief er: »Sagst du das bloß, weil du sauer auf mich bist?«
    Ich ließ die Tür hinter mir zufallen.
    »Miss Davidson«, sagte Warren und stand auf, um mir die Hand zu geben. Er sah sogar noch schlechter aus als im Café. Er trug noch denselben dunkelgrauen Anzug. Die Krawatte hatte er gelockert, den obersten Hemdknopf geöffnet.
    »Wie kommen Sie klar?«, fragte ich und setzte mich ihm gegenüber.
    »Ich habe niemanden umgebracht«, sagte er. Vor Kummer zitterten ihm die Hände. Auch Schuldige waren im Verhör häufig nervös, doch aus anderen Gründen. Meistens versuchten sie, sich eine gute Geschichte auszudenken. Eine, die sich mit den Tatsachen deckte und vor Gericht Bestand haben würde. Warren war nervös, weil man ihm nicht nur ein, sondern gleich zwei Verbrechen zur Last legte und er keines davon begangen hatte.
    »Das bezweifle ich nicht, Warren«, sagte ich, versuchte aber trotzdem, streng zu klingen. Er hatte mir nicht alles gesagt, und ich wollte wissen, warum. »Sie hatten einen Streit mit Tommy Zapata, eine Woche, bevor er tot aufgefunden wurde.«
    Warren stützte den Kopf in beide Hände. Ich wusste, dass Onkel Bob zusah. Er hatte Warren im Beobachtungsraum gelassen, weil er wusste, dass ich kommen und mit ihm sprechen würde. Doch auf ein Geständnis hoffte er umsonst.
    »Hören Sie, wenn ich gewusst hätte, dass man ihn tot auffindet, hätte ich mich nicht mit ihm gestritten. Jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit.«
    Wenigstens war er intelligent. »Erzählen Sie mir doch mal, was passiert ist.«
    »Habe ich doch«, sagte er, die Frustration ließ seine Stimme kippen. »Ich habe Ihnen erzählt, dass ich dachte, Mimi hätte eine Affäre. Sie hatte sich so verändert, war so distanziert, so … gar nicht mehr sie selbst. Da bin ich ihr eines Tages gefolgt. Sie aß mit dem Autohändler zu Mittag, und ich dachte … ich war mir sicher, dass sie was mit ihm hatte.«
    »Ist Ihnen etwas aufgefallen, das Sie auf diesen Gedanken gebracht hat?«
    »Sie war so anders zu ihm, fast feindselig. Noch bevor ihr Essen kam, ist sie wieder aufgestanden und gegangen. Er versuchte, sie zum Bleiben zu bewegen. Er nahm sogar ihre Hand, aber sie zog sie weg, als wäre sie von ihm angewidert. Als sie an ihm vorbei wollte, trat er ihr in den Weg. Da wusste ich, was los war.« Die Erinnerung an die Szene schien das Leben aus ihm herauszusaugen. Er ließ Kopf und Schultern hängen.
    »Wieso?«, fragte ich und fühlte mich gedrängt, seine Hand zu nehmen. »Wie kamen Sie darauf?«
    »Sie hat ihm eine gelangt.« Er

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