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Geisterhauch (German Edition)

Geisterhauch (German Edition)

Titel: Geisterhauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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Iris leuchteten. Die brachten jedes Mädchen zum Träumen.
    Sein Blick hielt meinen fest, während seine Finger das Kordelende meiner Trainingshose fassten und daran zogen. Dann blickte er auf meinen Mund wie ein Kind in einen Bonbonladen und zeichnete mit den Fingern den Innenrand des Hosenbunds nach, um ihn zu lockern. Wie immer war seine Haut glutheiß. Vielleicht weil er körperlos, aber noch am Leben war. Oder weil er in der Hölle geboren war. Buchstäblich.
    »Ich habe heute einiges über dich erfahren.«
    Seine Finger tauchten nach unten und lösten ein leichtes Beben in mir aus. »Tatsächlich?«
    Das führte erst mal zu gar nichts. Ich musste meinen ganzen Willen zusammennehmen, um mich unter seinem Arm wegzuducken und zum Sofa zu gehen. »Kommst du?«, fragte ich, als er seufzte.
    Er sah zu, wie ich mich aufs Polster plumpsen ließ und die Beine unter mir verschränkte. Die Hitze seiner Finger versengte mir noch den Bauch. So gern ich sie an den unteren Regionen gespürt hätte, musste ich doch dringend ein Wörtchen mit ihrem Besitzer reden.
    Nach kurzem Zögern kam Reyes ins Wohnzimmer, was für ihn nur zwei Schritte waren, und bemerkte Mr Wong in der Ecke. Er musterte ihn stirnrunzelnd. »Weiß er, dass er tot ist?«
    »Keine Ahnung. Wenn dein irdischer Körper stirbt, so sagen die Gerüchte, wirst du der Antichrist.«
    Er biss sichtlich die Zähne zusammen, dann ließ er derartig den Kopf hängen, dass ich mich nicht mehr ernsthaft fragen musste, ob die Gerüchte stimmten.
    »Darum wurde ich erschaffen.«
    Angst durchfuhr mich, ein Reflex, den ich nicht im Griff hatte.
    Er blickte auf. »Das überrascht dich?«
    »Nein. Na ja, ein bisschen«, gab ich zu.
    »Kennst du einen Mann, der Baseballprofi werden wollte und nicht gut genug war?«
    Stirnrunzelnd ließ ich mich auf den Themawechsel ein. »Äh, ja, ich kannte mal einen, der es versucht hat.«
    »Ist er inzwischen verheiratet?«
    »Ja, und hat zwei Kinder.«
    »Einen Sohn?«
    »Ja, und ein Mädchen.«
    »Dann frage ich dich: Was macht der Sohn?«
    Natürlich. »Er spielt Baseball. Schon seit er zwei war.«
    Er nickte verständnisvoll. »Und der Vater wird den Jungen antreiben und bedrängen, der Baseballspieler zu werden, der er selbst nicht sein konnte.«
    »Dein Vater hat die Welt nicht erobern können, darum erzog er seinen Sohn dazu, es an seiner Stelle zu tun.«
    »Genau.«
    »Und wie gut hat er dich erzogen?«
    »Wie stehen die Chancen, dass der Junge Baseballprofi wird?«
    »Ich verstehe das. Du bist nicht wie er. Man hat mir gesagt, dass dein unirdischer Körper wie ein Anker ist und dass du ohne ihn deine Menschlichkeit verlieren würdest. Dass du dann genau das wirst, was er haben will.«
    »Wie kommt es, dass du alles glaubst, was du über mich hörst, nur nicht das, was ich dir sage?«
    »Das ist nicht wahr«, widersprach ich und drückte mir ein Dekokissen an die Brust. »Du hast mir gesagt, du weißt nicht, was passiert, wenn du stirbst. Ich versuche nur, das herauszufinden.«
    »Aber alles, was du hörst, ist negativ, katastrophal.« Mit einem Blick durch die gesenkten Wimpern flüsterte er: »Gelogen.«
    »Du hast mir selbst gesagt, warum du erschaffen wurdest. Das war also keine Lüge.«
    »Mein Vater hat mich aus einem bestimmten Grund erschaffen. Aber das macht mich noch nicht zu seiner Marionette. Und schon gar nicht zum Antichrist.« Er wandte sich ab, seine aufsteigende Wut überlagerte die Frustration. Laut seufzend sagte er: »Ich will nicht streiten.«
    »Das will ich auch nicht«, sagte ich und sprang auf. »Ich will dich nur finden. Ich will nur, dass es dir gut geht.«
    Da drehte er sich mit finsterem Blick zu mir um. »Welchen Teil von Falle verstehst du nicht? Mir wird es erst gut gehen, wenn du sicher bist.«
    Ein Klopfen zog unseren Blick zur Tür.
    »Einer von deinen Freunden«, sagte er verärgert.
    »Cookie?« Die klopfte eigentlich nie.
    »Nein, der andere.«
    »Ich habe mehr als zwei Freunde, Reyes.«
    »Das habe ich gehört«, sagte Garrett, als ich öffnete. Im Nu hatte er die Waffe in der Hand. Das musste ich unbedingt auch noch lernen. »Wo ist er?« Er schob sich an mir vorbei und sah sich suchend um.
    Reyes war noch da. Das spürte ich. Ich konnte ihn nur nicht sehen, und Garrett sicherlich auch nicht. Nicht, dass es etwas geändert hätte. Seine Knarre hätte ihm beim Showdown mit Satans Sohn nichts genutzt. »Er ist nicht hier.«
    Garrett drehte sich zähneknirschend zu mir um. »Ich dachte, wir hätten

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