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Geisterhauch (German Edition)

Geisterhauch (German Edition)

Titel: Geisterhauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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gleich?«
    »Janelle«, sagte Wanda, und ihr Gesichtsausdruck verhärtete sich ein wenig.
    »Janelle York?«, fragte ich. »Sie waren beste Freundinnen?«
    »Ja, zwei Jahre lang. Sie war unbändig. Zu unbändig.«
    Nach einem schnellen Blickwechsel mit Cookie, um sie vorzubereiten, sagte ich: »Janelle York ist vorige Woche bei einem Autounfall ums Leben gekommen.«
    Ihre entsetzten Mienen bestätigten mir, dass sie ahnungslos gewesen waren. »Du meine Güte«, sagte Wanda.
    »Und kannten Sie Tommy Zapata?« In Kleinstädten schien immer jeder jeden zu kennen. Bestimmt hatten die Marshals unseren toten Autohändler gekannt.
    »Natürlich.« Harold nickte. »Sein Vater arbeitete viele Jahre bei der Stadt. Beim Gartenbauamt. Hauptsächlich auf dem Friedhof.«
    Sie wären sicher entsetzt, aber ich fand, sie sollten es wissen. Und ich wollte herausfinden, was los war. »Tommy Zapata wurde gestern Morgen tot aufgefunden. Ermordet.«
    Ihr Entsetzen verwandelte sich in Verwunderung. Sie waren wirklich fassungslos.
    »Er war ein Jahr älter als Mimi«, sagte Harold, »sie sind zusammen zur Schule gegangen.«
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagte Wanda mit leiser Verzweiflung. »Anthony Richardson ist auch vorige Woche gestorben, der Junge von Tony Richardson. Er hat Selbstmord begangen.«
    Cookie notierte sich den Namen, während ich nachhakte. »Ist er auch mit Mimi zur Schule gegangen?«
    »Er war in ihrer Klasse.«
    Jemand räumte groß auf, und Mimi hatte er ebenfalls im Visier. Die Marshals mussten etwas wissen. Während ihrer Schulzeit musste etwas vorgefallen sein, das jetzt zu diesen Taten führte.
    »Mr und Mrs Marshal, während ihrer Highschoolzeit zog Mimi von Ruiz nach Albuquerque zu ihren Großeltern. Warum?«
    Wanda sah mich mit nachdenklich gerunzelter Stirn an. »Sie hatte Streit mit Janelle. Wir dachten, dass sie einfach wegwollte.«
    »Hat sie Ihnen erzählt, dass sie Streit hatten?«
    »Nein«, sagte sie und dachte daran zurück. »Eigentlich nicht. Aber sie waren von einem Tag auf den anderen verfeindet. Es schien, als strebten sie in verschiedene Richtungen.«
    »Wir waren darüber nicht böse«, fügte Harold hinzu. »Wir hatten Mimis Freundschaft mit ihr nie gutgeheißen.«
    »Ist etwas Besonderes passiert, was das Zerwürfnis auslöste?«
    Sie blickten sich an und zuckten hilflos die Achseln, während sie sich zu erinnern versuchten.
    »Auf jeden Fall hat es bei Mimi eine tiefe Depression ausgelöst«, erzählte Wanda.
    »Wir fanden sie weinend im Badezimmer«, erklärte Harold in niedergeschlagenem Ton, als die schmerzliche Erinnerung wieder hochkam. »Sie ging nicht mehr aus, aß nicht und badete sich nicht mehr. Es ging so weit, dass sie jeden Morgen behauptete, ihr sei schlecht, und uns bat, sie nicht zur Schule zu schicken. Auf diese Weise hat sie drei Wochen am Stück gefehlt.«
    Wanda schaute traurig. »Wir gingen mit ihr zum Arzt. Der empfahl, einen Termin bei einem Therapeuten zu vereinbaren. Aber ehe wir dazu kamen, bat sie uns, zu meiner Mutter nach Albuquerque ziehen zu dürfen. Sie wollte auf die Saint Pius gehen.«
    »Wir waren froh, dass sie sich wieder fürs Lernen interessierte. Sie war immer Einserkandidatin gewesen, und Saint Pius ist eine sehr gute Schule.« Harold hatte offenbar das Bedürfnis, sich zu rechtfertigen, weil er sie hatte wegziehen lassen. Ich war mir sicher, dass ihnen die Entscheidung schwergefallen war.
    Wanda klopfte ihm beruhigend aufs Knie. »Ganz ehrlich, Miss Davidson, auch wenn es sich nicht nett anhört, aber wir waren erleichtert, als sie wegzog. Danach war sie wie ausgewechselt. Ihre Noten wurden wieder besser, und sie tat sich mit außerschulischen Aktivitäten hervor. Sie war wieder wie früher.«
    Cookie machte sich derweil Notizen. Gott sei Dank. Meine Handschrift war furchtbar.
    »Nach allem, was Sie erzählen, scheinen mir Mimis Sorgen in Ruiz nicht nur auf dem Zerwürfnis mit ihrer besten Freundin beruht zu haben. Es hört sich fast so an, als wäre Mimi gemobbt, vielleicht sogar bedroht worden«, sagte ich. »Oder Schlimmeres«, fügte ich zögernd hinzu. Eine Vergewaltigung kam auf jeden Fall in Betracht. »Hat sie mal irgendetwas angedeutet?«
    »Nichts«, sagte Wanda, durch meine Schlussfolgerung beunruhigt. »Wir haben versucht, ihr zu entlocken, was sie bedrückte, aber sie weigerte sich, darüber zu reden. Sie wurde sogar feindselig, wenn wir das Thema anschnitten. Das sah ihr gar nicht ähnlich.«
    Nach Warrens Schilderung hatte Mimi sich

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