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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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mel steht, leuchten die Berge in der Finsternis. Mir ist nicht erlaubt zu wissen, was dieses Leuchten für die Menschen bedeutet, die in den Minen arbeiten. Mir ist nicht erlaubt zu wissen, wie wenig Schutz die Schutzausrüstung bietet, die mein Vater den Minenarbeitern zur Verfügung stellt. Für die Männer meines Vaters - und auch dies ist mir nicht erlaubt zu wissen -ist das Leben geringfügig weniger hart. Auf anderen Welten kümmern sich die Tejed nicht darum - die Minenarbeiter werden in den Lumpen hinuntergeschickt, welche sie bei der Ankunft tragen. Mein Vater ist auch hinsichtlich der Schichten großzügig, in denen seine Männer arbeiten müssen. Er hat genügend viele von ihnen gekauft, daß er sie in drei Schichten aufteilen kann. Drei Monate im Bergwerk, sechs frei. Dennoch hat er während meines bisherigen Lebens den Planeten zweimal verlassen müssen, um neue Arbeiter zu verpflichten, wie er es nennt. Ich könnte dem einen weit gröberen Namen geben.
    Natürlich reisen die anderen Tejed wesentlich häufiger zum Markt.
    Es gibt fünf Kontinente auf dieser Welt, jeder mit seinem Aufseher, der Burg des Aufsehers, seinen Dörfern und Feldern. Jeder Aufseher ist mit einem gewissen Prozentsatz an dem Profit beteiligt, den das von seinen Minenarbeitem geförderte Erz erbringt, die restlichen Einnahmen gehen an meinen Vater, der über den einzigen Landeplatz und das einzige Sternenschiff dieses Planeten verfügt. Er legt auch die Anzahl von Flitzern und Schwimmgleitern fest, die jeder Aufseher benutzen darf. Der Vorteil, den Luftraum kontrollieren zu können, ist auf dieser spärlich besiedelten Welt mit ihren fünf kleinen Bevölkerungszentren nahezu unermeßlich …es gibt keine Schiffe, die über die düsteren Meere segeln, und keinen Grund, in diesen Wassern zu fischen, da die von den Fischern eingebrachte Beute pures Gift wäre. Metis hat mir gesagt, daß die Meere in sehr dunklen Nächten und wenn kein Regen fällt genauso leuchten wie die Berge. Ob das wahr ist oder nicht, kann ich nicht sagen.
    Wir leben erst eine so kurze Zeit hier auf Liros II, erst 500 Jahre.
    Außerhalb des Schutzes der Burgen sterben viele. Aiela, Acthons und Metis’ Mutter … sie starb an bloßer Erschöpfung, nachdem sie zehn Kinder geboren hatte. Die Kleine Schwester war nicht die letzte, nach ihr wurden noch zwei weitere Kinder geboren.
    Aielas Kinder - Acthon (gezeugt von meinem Vater), Metis (Gyolls Tochter), Elf. Elf war sehr klein, ansonsten jedoch offenbar normal.
    Sie versteckten sie vor den Todesschwadronen, erzählte mir Metis, tauschten sie gegen ein Totgeborenes aus. Sie lebt in der Wildnis und kann die Pflanzen, Fische und Tiere dieses Landes ungestraft essen.
    Sie ist winzig; Acthons Worten zufolge reicht sie mir nicht einmal bis zur Hüfte, obgleich sie über 25 ist. Nichts greift sie dort draußen an, es ist ihre Gabe. Sie dient den Rebellen dieses Kontinents als Kurier, reitet auf den riesigen Flugraubtieren, die ich manches Mal draußen vor meinen Fenstern sehe… Diese Art von Kommunikation ist heimlich nicht zu belauschen.
    Das Kind nach Elf starb im Mutterleib, die nächsten beiden Babys lebten nur knapp einen Tag, beide wurden von den Männern der Todesschwadron erstickt, obgleich sie ohnehin gestorben wären.
    Das Baby, das vor der Kleinen Schwester zur Welt kam, hatte keine Arme und Beine - doch ansonsten war es ein gesunder, aufgeweckter Junge; auch ihn schickten sie in die Wildnis und ersetzten ihn durch ein Totgeborenes, andernfalls hätten Vaters Wachen auch ihn mitgenommen und erstickt. So verfuhren sie bei allen stark Veränderten, welche die Geburt überlebten. Nach Kedarie Kleine Schwester kamen zwei weitere Babys zur Welt - zu entstellt, um überleben zu können. Aiela starb bei der Geburt des letzten Kindes.
    Indem die Aghir-Tejed die Männer der Gifterde aussetzen und die Frauen zu Zuchtstuten degradieren, produzieren sie, ohne dies zu merken, Einheimische für diese feindseligen Welten. Durch ihren erbarmungslosen und perversen Umgang mit dem Leben anderer schaffen sie eine Bevölkerung, die sich nach einigen weiteren Generationen erheben und sie vernichten wird. Während sie - wir - Fremde und allein vorübergehende Gäste dieser Welt bleiben, machen ihre Sklaven sie zu einer Heimat.
    Und diese Sklaven werden nicht warten, bis die Besucher ihre Welt freiwillig verlassen.
    „Geht es dir gut?” Acthon trat durch die Geheimtür in der Wandtäfelung, ließ sie hinter sich zuschnappen und kam

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