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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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schön, wieder mit dir zu sprechen.«
    Die Entität, die er gekannt hatte, war also immer noch da. Gleichgültig, was in der Zwischenzeit geschehen sein mochte, Mal wusste, dass er das Element der The Noise Within erreichen konnte, das früher die The Sun Seeker gewesen war; mehr konnte er nicht verlangen.
    »Gleichfalls.«
    »Tatsächlich? Du hast eine seltsame Art, es zu zeigen. Warum sperrst du mich ein?«
    »Komm schon, Malcolm, wir beide kennen den Grund.« Weil er bei seiner ersten Berührung der Intelligenz etwas gespürt hatte; weil er jetzt mehr wusste. »Keine Sorge, du wirst weder verletzt noch gelöscht werden. Aber nun bist du in einer Schleife gefangen, vollständig isoliert vom Rest meines Systems. Du kannst nicht fliehen, es gibt keinen Ausweg, es sei denn, ich entschließe mich, dich freizugeben. Vorerst lasse ich dich mit deinen Gedanken allein, aber wir werden noch reichlich Gelegenheit bekommen, uns wieder zu unterhalten. Schließlich haben wir viel nachzuholen und unendlich viel Zeit, um das Versäumte aufzuarbeiten.«
    Danach trat Stille ein. Malcolm hatte geglaubt, er könne nie wieder Furcht empfinden, als er seine körperliche Gestalt aufgab, nun jedoch sah er ein, dass er sich von seiner Theorie verabschieden musste. Alleingelassen, spielte er seine Eindrücke von der kurzen ersten Kommunikation mit der The Noise Within immer und immer wieder ab. Was er dabei sah, erschreckte ihn mehr als alles andere, was ihm während seines Lebens oder auch danach jemals begegnet war. Aber er konnte es niemandem erzählen, nicht mal seinem einzigen Sohn, der sich an Bord befand und somit in höchster Gefahr schwebte.
    In der Sicherheit seiner privaten Kabine verlor Leyton keine Zeit. Er förderte verschiedene kleine Objekte zutage, die in Taschen, Beuteln und Säumen seiner Kleidung versteckt waren, reihte sie akkurat auf dem kleinen Schreibpult auf und fing an, bestimmte Elemente abzumontieren und abzuschrauben; die Energiezelle von seinem Taschen-Komm-Gerät, die zylindrische Kapsel einer kleinen Taschenlampe, das Gehäuse eines Schreibstifts, das geformte Innenfutter beider Schuhe sowie ein Dutzend weitere scheinbar harmlose Teile. Das wichtigste Stück war sein Hie, von dem jedes einzelne Modul in Wirklichkeit ein getarntes Detail seiner Gun war, einschließlich der Computer- und Sensorkomponenten sowie eine zusätzliche Energiezelle.
    Binnen weniger Minuten lag die komplette Waffe in seiner Hand. Er war überrascht, was für ein beruhigendes Gefühl ihm das vermittelte. Die einzigen Dinge, die fehlten, waren die panzerbrechenden Patronen, die sich nicht unauffällig an seiner Person verstecken ließen, aber damit konnte er leben.
    »Willkommen zurück, Gunnie.«
    »G EHE ICH RECHT IN DER A NNAHME , DASS WIR UNSEREN C OUP DURCHFÜHREN ?«
    »Gleich beim ersten Anlauf richtig getippt. Status?«
    »D ER K ORRIDOR DRAUSSEN IST FREI .«
    »Denk daran, die Kontrolle erstreckt sich sowohl auf automatisierte Hüllen als auch auf organische Personen.«
    »D AS SAGT MIR MEINE P ROGRAMMIERUNG .«
    Offiziell entsprangen ein herablassender Tonfall oder eine Andeutung von Sarkasmus, jede Spur von Affekt, die Leyton vielleicht in die Antworten der Waffe hineininterpretierte, einzig und allein seiner Fantasie; die Gun lieferte lediglich faktische Informationen, unvoreingenommen und neutral. Den Teufel tat sie.
    Das elektronische Schloss der Tür gab bereits nach ein paar Sekunden nach, und er gelangte in den dahinterliegenden Korridor. Ohne den Visor musste er sich ausschließlich auf die gewisperten Kommentare der Waffe verlassen, aber das hatte früher schon geklappt und würde bestimmt auch dieses Mal gut gehen.
    Die Waffe schwieg, und wie nicht anders zu erwarten, war der Gang leer. Als Leyton stehen blieb, um zu lauschen und in beide Richtungen zu spähen, fiel ihm auf, wie überhastet und unfertig die Innenausstattung der The Noise Within aussah. Dieses scheinbare Provisorium stellte einen so krassen Kontrast zu jedem normalen Schiff dar, dass die ihn umgebende Fremdartigkeit nur noch verstärkt wurde. Er wunderte sich, wie Kyle und die anderen Männern es ertragen konnten, auf einem Schiff zu dienen, das einem dermaßen widersinnig vorkam.
    »Wo stecken die vier Crewmen?«, fragte er stimmlos.
    »I MMER NOCH IM G EMEINSCHAFTSRAUM , WO DU SIE ZULETZT GESEHEN HAST .«
    »Und die Anzüge?«
    »V ON IHNEN ERHALTE ICH KEINE R EGISTRIERUNG, DESHALB LIEGT ES IM B EREICH DES W AHRSCHEINLICHEN, DASS SIE MOMENTAN

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