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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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den gegebenen Umständen alles andere als passend war. Er straffte die Schultern und sprach die ihm am nächsten stehende Gestalt an.
    »Mein Name ist Philip Kaufman. Ich bin der Sohn von Malcolm Kaufman, der dieses Schiff gebaut hat. Ich verlange ein Gespräch mit Ihrem Captain.«
    Es herrschte ein längeres Schweigen, ehe der Anzug vor ihm etwas erwiderte. »Alles zu seiner Zeit, Mr. Kaufman.« Die Stimme klang hohl, und durch das Fehlen einer echten Betonung wirkte sie kalt und abweisend. »Zuerst einmal begleiten Sie uns bitte.«
    Was? Das war alles, was man ihm zur Begrüßung zu sagen hatte? Er hatte ja wohl etwas Angemesseneres verdient. Schon wollte er losbrüllen, die Gestalten anschreien, mit den Fäusten gegen die leeren Hüllen trommeln, doch dann richtete jemand das Wort an ihn, bestrebt, ihn zu beruhigen.
    »Sie sollten sie lieber nicht verärgern«, verlautbarte der kleinere der Männer (Kyle?), und legte ihm in einer väterlichen Geste den Arm um die Schultern. Väterlich? Das war ja albern – er konnte höchstens zehn Jahre älter sein als Philip. »Kommen Sie mit.« Der Arm um seinen Schultern schob ihn vorwärts.
    Zu seiner großen Beschämung spürte Philip, dass er plötzlich gegen aufsteigende Tränen ankämpfte. Emotional zu aufgewühlt, um zu sprechen, setzte er mechanisch einen Fuß vor den anderen und marschierte brav mit den anderen mit, als sie durch einen matt beleuchteten Korridor in einen weitläufigen Gemeinschaftsraum geführt wurden. Der Saal war so gut wie leer; bei ihrer Ankunft unterbrachen die beiden einzigen Personen in dem Raum ihr Kartenspiel. Die Männer schienen sich über die frühe Rückkehr ihrer Kameraden zu wundern, ganz zu schweigen davon, dass sie zwei Fremde mitbrachten.
    Philip ließ sich auf einen Stuhl sacken und legte den Aktenkoffer vor sich auf den Tisch; er fühlte sich enttäuscht, frustriert und sogar ein wenig verängstigt. Auf einmal kam er sich sehr, sehr verletzlich vor. Was tat er hier? Was hatte er sich eingebildet, erreichen zu können? Das hier war nicht sein Element. Er gehörte in ein Labor oder in ein Büro und bezahlte andere Leute dafür, dass sie sich in solche Situationen wie die jetzige begaben. Rückblickend kam ihm der Entschluss, Jagd auf die The Noise Within zu machen, wie eine vorübergehende Laune vor, die Marotte eines verzogenen Görs, und er hatte sich planlos und ohne ein klares Motiv außer der Jagd selbst in dieses Abenteuer gestürzt. Die Tatsache, dass eine derart unausgegorene Idee überhaupt funktioniert hatte, war im Grunde auch eine Ironie des Schicksals.
    Aber es hatte nun mal geklappt, und jetzt musste er das Beste aus seiner Lage machen. Ihm bot sich die perfekte Gelegenheit, eine Antwort auf die Frage zu finden, die seinen Vater während der letzten Jahre seines Lebens nicht in Ruhe gelassen hatte und sich auf seine eigene Psyche übertragen zu haben schien: Warum war die The Sun Seeker geflohen?
    Es war auch eine Gelegenheit, etwas über das Mysterium herauszukriegen, das die The Noise Within darstellte; vielleicht konnte er es von diesen Akten der Piraterie abbringen, womöglich wurde er sogar noch ein Held. Aber eines nach dem anderen; ehe er auch nur einen Versuch in dieser Richtung startete, musste er in einen Dialog mit dem Schiff eintreten. Einen ersten Anlauf hatte er bereits unternommen – die Anzüge waren nichts weiter als die Avatare der AI, und wenn er mit einem sprach, wandte dieser sich direkt an die das Schiff steuernde Intelligenz. Bei seinem nächsten Versuch einer Kommunikation musste er so vorgehen, dass eine sinnvolle Entgegnung erfolgte.
    Und es kam noch besser – allmählich konnte er wieder klarer denken und hatte auch schon begonnen, seinen nächsten Schritt zu planen; doch um ihn in die Tat umzusetzen, musste er allein sein.
    Seltsam – Philip hatte keine feste Vorstellung davon gehabt, wie sich seine Ankunft auf diesem Schiff gestalten würde, doch das völlige Fehlen eines Zeremoniells, gar einer Reaktion seitens der The Sun Seeker / Noise Within irritierte und ärgerte ihn. Er spielte mit dem Gedanken, von seinem Stuhl aufzustehen und sich wieder an die Raumanzüge zu wenden, doch im Grunde wusste er, dass dies zwecklos wäre. Vielleicht wartete das Schiff nur darauf, dass er aktiv wurde. Würde es versuchen, ihn daran zu hindern, sobald er daranging, die anderen Männer über den Ursprung des Schiffs aufzuklären? Aber warum sollte er sie einweihen? Diese Leute bedeuteten ihm

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