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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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DEAKTIVIERT SIND .«
    Leyton fasste das als positives Zeichen auf. Er hatte keine Ahnung, wie lange seine Aktionen unentdeckt bleiben würden, doch in Anbetracht des Schiffstyps stand ihm sicher nicht viel Zeit zur Verfügung. Doch wenn die Anzüge inaktiv waren, hatte das Schiff vermutlich noch nichts bemerkt. Sehr lange konnte diese Situation nicht dauern, aber jede Sekunde war hilfreich und verschaffte ihm zumindest einen Vorsprung.
    »Zum Maschinenraum.«
    »R ECHTS ABBIEGEN .«
    »Müssen wir am Gemeinschaftsraum vorbeigehen?«
    »N EIN , DAS LÄSST SICH VERMEIDEN .«
    Gut. Eine Sorge weniger.
    Leyton hatte sich den Plan des Originalschiffs, der The Sun Seeker, eingeprägt, deshalb hätte er den Maschinenraum auch ohne die Hilfe des Gewehrs finden können, und er wusste, dass sie ungefähr in die richtige Richtung liefen.
    »Tut sich immer noch nichts bei den Anzügen?«
    »B IS JETZT NICHT .«
    Leyton beschlich ein wachsendes Unbehagen. Wenn dies ein AI-kontrolliertes Schiff war, dann hätte die steuernde Intelligenz doch besser über die Vorgänge an Bord informiert sein müssen.
    »Irgendwelche anderen Anzeichen einer Reaktion?«
    »N EIN , SONST HÄTTE ICH ES DIR MITGETEILT .«
    Das war korrekt, aber irgendetwas stimmte hier nicht, und Leyton hatte gelernt, seinem Instinkt zu vertrauen.
    »Wie hoch stehen die Chancen, dass die AI uns in eine Falle lockt?«
    »Zu VIELE U NWÄGBARKEITEN VERHINDERN EINE EXAKTE K ALKULATION , ABER MIT DIESER M ÖGLICHKEIT MUSS MAN NATÜRLICH RECHNEN ; FALLS DEM SO IST , DANN WURDE DIESER H INTERHALT JEDOCH SEHR SUBTIL VORBEREITET , DENN ICH VERMAG KEINERLEI A NHALTSPUNKTE FÜR EINEN SOLCHEN ZU ERKENNEN .«
    Diese Auskunft trug nur bedingt zu seiner Beruhigung bei, denn Leyton hielt es für sehr wahrscheinlich, dass eine AI, die imstande war, ein Sternenschiff zu lenken, eine »intelligente« Gun mit Leichtigkeit überlisten konnte. Allerdings blieb ihm kaum etwas anderes übrig, als seinen Weg fortzusetzen. Plötzlich merkte er, dass das Gewehr ihn von der Richtung wegführte, in der seiner Ansicht nach der Maschinenraum liegen musste.
    »Gun, bist du sicher, dass das der richtige Weg ist?«
    »J A , WENN DU ES VERMEIDEN WILLST , DEM C REWMAN ZU BEGEGNEN , DER GERADE DEN G EMEINSCHAFTSRAUM VERLASSEN HAT UND NUN VOR UNS DURCH DIE K ORRIDORE LÄUFT .«
    Dagegen ließ sich nichts einwenden.
    »D ER C REWMAN HAT DIE R ICHTUNG GEWECHSELT . D U MUSST ENTWEDER UMKEHREN ODER DICH VERSTECKEN , BIS ER AN DIR VORBEIGEGANGEN IST .«
    »Letzteres«, entschied Leyton prompt, weil er so wenig Zeit wie möglich vergeuden wollte.
    »W IE DU WILLST. G EH DURCH DIE NÄCHSTE T ÜR LINKS .«
    Leyton folgte der Anweisung, betrat einen stockfinsteren Raum und zog hinter sich die Tür zu. Das Schloss rastete mit einem deutlichen Klicken ein, als würde ein Verriegelungsmechanismus ausgelöst.
    Als er gerade ausprobieren wollte, ob die Tür tatsächlich zugesperrt war, ertönte hinter ihm aus dem Dunkel eine Stimme. »Willkommen an Bord der The Noise Within, Mr. Leyton.«
    Er wirbelte herum, die Waffe schussbereit erhoben. Mitten während der Drehung gingen die Lichter an, und er sah sich einem der gesichtslosen Anzüge gegenüber, der absurderweise hinter einem Schreibtisch saß.
    Leyton feuerte, sobald er sein Ziel anvisiert hatte; er betätigte den Abzug und hielt ihn niedergedrückt, den Lauf der Waffe stetig auf das dunkle Helmvisier des Anzugs richtend.
    Nichts passierte.
    Schockiert starrte er auf seine Waffe. »Entschuldige, Jimboy«, flüsterte eine wohlvertraute Stimme in seinem Ohr.

15
    Kethi hatte noch nie zuvor längere Zeit außerhalb des Habitats verbracht, und sie stellte fest, dass das Leben an Bord der The Rebellion doch ein bisschen gewöhnungsbedürftiger war, als sie angenommen hatte. In vielerlei Hinsicht erinnerte sie das Schiff an zu Hause, aber nicht immer in einem positiven Zusammenhang. Die The Rebellion glich einer beengten, verdichteten Version des Habitats, nur dass die meisten schönen und unterhaltsamen Dinge fehlten.
    Die Veränderungen bezüglich der Arbeitspraxis trugen auch nicht dazu bei, sich auf dem Schiff wohlzufühlen. Eine turnusmäßige Rotation verschiedener Pflichten hatte dafür gesorgt, dass die Arbeit im Habitat zumindest ein wenig interessant blieb. Seit ihrem Abflug gab es diesen Wechsel nicht mehr, und ihre Rolle beschränkte sich nun auf eine einzige klar umrisssene Aufgabe: Analyse. Das Habitat erhielt regelmäßig Informationspäckchen von ein paar

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