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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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Spaß?
    Nicht, dass der Ursprung des Spiels sie in diesem speziellen Augenblick besonders gekümmert hätte, als sie nach einem schwer erkämpften Sieg und belebenden Match den Platz verließ.
    An ihrer Seite befand sich Buchan, der Teamcaptain, und strahlte über das ganze Gesicht. Sein vor Schweiß glänzendes Haar klebte ihm am Kopf, Schweiß perlte ihm auch von der Stirn und durchnässte die Achselhöhlen seines grauen Tops; seine weit aufgerissenen Augen und das breite, verzückte Lächeln zeugten davon, dass immer noch Adrenalin durch seine Adern strömte. »Das war brillant«, lobte er. »Gut gespielt, Kethi.«
    Hinter Buchan kam Simon, der gleichfalls von einem Ohr zum anderen grinste. »Wir haben es geschafft!«
    Selbstverständlich gehörte Simon zu Kethis Team. Da er sich an Bord der The Rebellion aufhielt, hatte sie von ihm gar nichts anderes erwartet. Seine deformierte Hand erschwerte ihm den Ballbesitz, aber beim Abfangen gebärdete er sich wie ein Dämon, als wolle er dadurch sein Manko im Umgang mit dem Ball wettmachen.
    »Das kannst du laut sagen!«, stimmte sie zu und umarmte ihn.
    Mit einem einzigen Reifen Vorsprung hatten sie gewonnen. Sie hatte den Treffer nicht gelandet, aber sie hatte Alis Hechtsprung blockiert, mit dem er den Schuss hätte verhindern und somit ein Unentschieden hätte herbeiführen können. Ihre Begeisterung, als sie sah, wie der mattgraue Ball von der kreisrunden Öffnung des Reifens verschluckt wurde und verschwand, hatte sich in einem laut gekreischten »Ja!« Luft gemacht. Durch den daraus resultierenden Sieg rückte ihr Team in der laufenden Reihe von Wettkämpfen zwei Plätze weiter nach oben.
    »Beruhige dich, Kethi, das ist nur ein Spiel«, hatte Ali ihren Triumphschrei kommentiert.
    Diese Einstellung würde sie nie verstehen. Seit wann traf das Wort »nur« auf einen Sport zu, dem man sich mit vollem Einsatz widmete? Kein Wunder, dass Alis Team mit zwei Spielen im Rückstand lag.
    Unterwegs zur Trockendusche erhielt Kethi eine Aufforderung, zur Bücke zu kommen; sie bestätigte sie und teilte mit, in zehn Minuten sei sie da. Sie duschte in aller Eile, und auf dem Weg zur Brücke hastete sie in ihr Quartier. Sie schaffte es dann in neun Minuten, nachdem sie sich mit fliegenden Fingern ihre Uniform übergestreift hatte.
    Nyles und Morkel waren beide da. Morkel, ein untersetzter, leicht reizbarer Typ, der an einer Erkrankung der Atemwege litt, die anscheinend nicht einmal moderne medizinische Errungenschaften zu heilen vermochte, starrte sie mit unverhohlener Missbilligung an. Nyles hingegen, die Ruhe selbst, wie immer, lächelte bloß.
    »Kethi, danke, dass Sie gekommen sind«, begrüßte sie Nyles. Keine Entschuldigung, weil er sie ein paar Stunden nach ihrer letzten Schicht schon wieder zurückrief, aber sie hatte auch keine erwartet, nicht von Nyles. Sie gehörte zur Crew und war seiner Ansicht nach nie wirklich »außer Dienst«. »Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem bestimmte Entscheidungen getroffen werden müssen«, fuhr er fort. »Wie Sie wissen, befinden wir uns nun tief im ULAW-Raum und wollen nach Möglichkeit unbemerkt bleiben. Von hier aus gehen wir auf direkten Abfangkurs zur The Noise Within.«
    Dann blickte Nyles Morkel an, der auf dieses Stichwort hin das Wort übernahm. »Die Angriffe der The Noise Within sind keineswegs zufällig.« Auch jetzt wieder waren die Worte des Mannes von einem schleimigen Rasseln begleitet, das in Kethi den zwanghaften Drang auslöste, sich zu räuspern. Sie kämpfte dagegen an, während er erklärte: »Eine Analyse der Vorfälle lässt eindeutig ein Muster erkennen, und je mehr Überfälle es gibt, umso deutlicher kristallisiert sich natürlich dieses Muster heraus. Als Folge davon konnten wir den wahrscheinlichen Ort für den nächsten Angriff der Piraten auf drei Systeme eingrenzen.«
    Nyles mischte sich wieder ein. »Wir möchten, dass Sie sich die Informationen und Morkels logische Strukturen noch einmal ansehen und uns dann sagen, welchen dieser drei infrage kommenden Orte Sie für den wahrscheinlichsten halten.«
    Morkel funkelte ihn wütend an; Kethi sah den Blick, Nyles offensichtlich nicht. Sie konnte sich gut vorstellen, wie sehr es Morkel gegen den Strich ging, wenn seine Arbeit noch einmal von ihr geprüft würde. Auch sie ärgerte sich ein bisschen über Nyles, weil er nicht daran gedacht hatte, sie während ihrer letzten Schicht auf dieses Problem anzusprechen; anstatt sie früher aufzuklären, hatte er

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