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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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katapultierte seine letzte Sprenggranate in Richtung der Aufzüge, wo sich immer noch ein paar Dutzend rote Punkte zeigten.
    »Projektil.« Noch ehe die Granate gelandet war, eröffnete er das Feuer und äußerte ein bisschen lauter: »Jetzt!« Die anderen stürmten an ihm vorbei.
    Immer noch feuernd, wich Leyton zurück. Entgegen seinen Anweisungen fiel Black hinter dem Team zurück, duckte sich an einer Stelle, an der holtanische Soldaten noch wenige Sekunden zuvor gestanden hatten, und schoss auf die Aufzüge und die restlichen Gegner. Leyton brauchte keine weitere Aufforderung, er schwenkte herum und rannte los, über die Leichen springend, die stellenweise den Korridor übersäten, bis er an Black vorbei war; dann konnte er haltmachen und wiederum dem Sergeant Feuerschutz geben.
    Der Beschuss wurde nur noch vereinzelt erwidert. Leyton registrierte, dass sich auf dem Visor lediglich vier rote Punkte zeigten, und er konnte nicht wissen, wie viele dieser Soldaten verletzt waren. Vielleicht schafften sie es doch noch, hier rauszukommen.
    Einer ihrer eigenen Soldaten lag tot oben auf der Treppe. Der Shimmer-Anzug musste beschädigt worden sein, als der Marine getroffen wurde, denn der Körper war deutlich mit dem bloßen Auge zu sehen. Leyton sah die schwarzen Blitze an den Schultern und wusste, dass dies das Mädchen mit den Stoppelhaaren war, das ihm im Shuttle am nächsten gesessen hatte. Seltsam, aber in der kurzen Sekunde, in der ihre Blicke sich kreuzten, hatte er eine Verbindung gespürt, von einem Profi zum anderen. Er hatte nicht mal mit dem Mädchen gesprochen, ein Umstand, den er nun flüchtig bedauerte.
    Gerade als er weiterlaufen wollte, erregte etwas seine Aufmerksamkeit. Einer der einheimischen Soldaten hockte zusammengesunken an einer Wand; aus einer Reihe von Einschüssen floss Blut und durchtränkte die Vorderseite seiner Uniform. Der Mann trug ein ungewöhnliches Helmvisier, das eine leicht orangefarbene Tönung aufwies. Tatsächlich schienen sämtliche holtanischen Soldaten mit dieser Art von Visier ausgestattet zu sein. Einem Impuls nachgebend, griff Leyton nach dem nächstbesten Visier und zog es vom Kopf des toten Soldaten herunter.
    Seinen eigenen Visor schob er hoch, hielt sich dieses orangegetönte Teil vor die Augen und fluchte. »Sergeant!« Vom oberen Treppenabsatz schaute Black zu ihm herunter. »Diese Helmvisiere heben den Effekt unserer Shimmer-Anzüge auf.«
    »Scheiße!«
    Der Mann sprach ihm aus der Seele. Die Schutzbrillen der Shimmer-Suits erlaubten es dem Träger, seine mit den gleichen Anzügen ausgestatteten Kameraden zu sehen, aber der Geheimdienst hatte mit keiner Silbe erwähnt, dass die Streitkräfte von Holt über eine Ausrüstung verfügten, die auch nur annähernd so fortschrittlich war wie ein Shimmer-Anzug. Entweder hatte jemand bei der Planung dieser Mission großen Mist gebaut, oder hier hatten in jüngster Zeit drastische Veränderungen stattgefunden. Wie auch immer, ihr Nachrichtendienst hatte hinsichtlich dieses Einsatzes auf der ganzen Linie versagt. Es sah immer mehr danach aus, dass es seine beste Entscheidung des Tages gewesen war, als er während des Anflugs nach Holt den Crashkurs seiner Gun einfach abgewürgt hatte, weil er sich diese Art von Briefing nicht zumuten wollte; die meisten Informationen wären noch wertloser gewesen, als er befürchtet hatte. Er machte Black nicht den geringsten Vorwurf, weil er die Neuigkeiten über die Sichtschirme über Funk weitergab, damit seine überlebenden Männer sich darauf einstellen konnten.
    Außerdem gab es da jemanden, mit dem Leyton auch gern Kontakt aufnehmen wollte. »Boulton, sind Sie noch da?«
    »Bin noch da und bin beschäftigt«, lautete die knappe Antwort.
    Womit?, fragte er sich.
    Die große Anzahl von Leichen, die über die Treppe verteilt und auf dem unteren Absatz verstreut lagen, zeugten davon, wie verbissen das stoppelhaarige Mädchen gekämpft hatte. Sie mussten sich vorsichtig einen Weg um die Gefallenen herum suchen, damit sie nicht über sie stolperten. Behindert durch den verwundeten Soldaten, waren die beiden Techniker nicht weit gekommen, und bald konnte Black wieder seine Position an der Spitze der Gruppe einnehmen. Leyton blieb hinter ihnen und behielt die roten Punkte auf der fünften Etage argwöhnisch im Auge, doch sie trafen keine Anstalten, die Verfolgung aufzunehmen. Auch fand sich keine Spur von dem Soldaten, der den Treppenschacht hinunter geflüchtet war: Tatsächlich zeigte der

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