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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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Visor keine weiteren Gegner in dem Gebäude an.
    Hatten sie demnach erfolgreich alles niedergeschlagen, was die Einheimischen ihnen zu bieten hatten? Nach den gelegentlichen Salven von Gewehrfeuer zu urteilen, die man von draußen hörte, war die Sache noch nicht völlig ausgestanden. Mit wem lieferten sich die Holtaner diesen Schusswechsel? Mit den beiden Männern, die Black abkommandiert hatte, ihren Rückzug zu decken, oder hatte sich Boulton endlich doch dazu durchgerungen, ihren Beitrag zu leisten? Zweifelsohne würden sie es schon sehr bald wissen, denn der Sergeant führte sie von der Feuertreppe schnurstracks zum Vordereingang. Wieder eine gute Entscheidung; die Nebentür musste aller Wahrscheinlichkeit nach schmaler sein, was eine Flucht nach draußen erschwerte – mithin der perfekte Ort, um festgenagelt zu werden. Je länger Leyton Black in Aktion erlebte, umso höher stieg seine Achtung vor ihm.
    Anscheinend hatte der Marine, den sie zurückgelassen hatten, um den Vordereingang zu bewachen, sich entschieden, sich hinter dem Sicherheitspult auf der Galerie-Etage zu verschanzen. Jedenfalls fanden sie dort seine Leiche. Ein kräftiger Mann, der dem EyeGee im Shuttle wegen seiner überdimensionierten Waffe aufgefallen war, die nun zertrümmert neben ihm auf dem Boden lag.
    Black war schon die halbe Vordertreppe hinuntergelaufen, die anderen folgten ihm. Der Visor zeigte keine Gegner in der unmittelbaren Nachbarschaft an, trotzdem fühlte sich Leyton nicht sicher. Außerhalb der Reichweite seines Visors konnte sich ein Ring aus Scharfschützen postiert haben und den Vordereingang anvisieren. Sporadisch fielen immer noch Schüsse, eine Ermahnung, dass sie noch längst nicht außer Gefahr waren, als ob es dieser Erinnerung noch bedurft hätte.
    »Boulton, wie ist Ihr Status?«
    »Verletzt und dreckig, mit einem beschädigten Shimmer-Suit. Und Ihrer?«
    Verglichen mit ihrer früheren Wortkargheit glich dies schon fast einer Rede. Leyton antwortete nicht sofort. Er gesellte sich zu Black, der an der Vordertür stehen geblieben war.
    »Mir scheint, als hätte ich da draußen Bewegung gesehen«, verlautbarte der Sergeant.
    Der Visor bestätigte dies. Nun, da der EyeGee sich an die Frontseite des Gebäudes begeben hatte, zeigte er an der äußersten Grenze seiner Reichweite eine Ansammlung von roten Punkten. »Sie haben recht«, beschied er Black. »Sieht aus, als hätten sie sich zwischen den beiden Gebäuden hinter dem Zugangsweg versteckt und wartete darauf, dass wir rauskommen.«
    »Das passt. Was denken Sie, sollten wir es mit der anderen Tür versuchen?«
    Noch während der Sergeant die Frage stellte, erschienen auf dem Visor eine Masse von roten Punkten, die auf den Nebeneingang zuströmten und die Tür passierten.
    »Zu spät. Sie kommen bereits in voller Stärke durch diese Tür ins Gebäude. Uns sind gerade die Optionen ausgegangen.«
    »Sollten wir jemals hier rauskommen«, knurrte der Sergeant, »dann bringe ich die Typen um, die die Informationen für diese Mission zusammengetragen haben, wer auch immer das sein mag.«
    »Da müssen Sie sich aber hinten anstellen.« Er schaltete wieder auf Funk. »Boulton, Sie müssen eingreifen, um uns den Weg frei zu machen, und zwar sofort!«
    »Bin schon dabei!«
    Sekunden später deutete eine Explosion in den Reihen der verschanzten einheimischen Soldaten an, dass sie in der Tat Ernst gemacht hatte. Unterdessen sprach Black mit ruhiger Stimme in sein Funkgerät und forderte die beiden Soldaten auf, die er zurückgelassen hatte, um ihren Rückzug zu decken, ihre Posten zu verlassen und Boulton Unterstützung zu leisten.
    »Los!«, drängte Leyton, stürmte selbst durch die Tür und feuerte draußen seine Waffe ab. Man hatte einen gepanzerten Truck quer über den Durchgang zwischen den beiden Gebäuden geparkt, den sie beim Herkommen benutzt hatten. Dann sah der EyeGee, wie sich der Truck leicht in die Höhe hob und auf seinen Rädern schwankte, während sich das Verdeck zurückpellte wie eine sich öffnende Samenkapsel; wütende Stichflammen schossen heraus, begleitet von einem Getöse, das selbst von der gepanzerten Karosserie des Trucks kaum gedämpft wurde. Rote Punkte erloschen. Aus der Nähe des zerstörten Fahrzeugs knatterten Gewehrsalven: Weitere Punkte verschwanden. In dieser Richtung gab es nur noch wenige davon, und es sah aus, als würden sie von Boulton beschäftigt; deshalb wies Leyton Black und die anderen Überlebenden an, diesen Weg zu nehmen –

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