Geisterjagd
Unverwüstlich.«
Für eine ältere Frau war Carla eine richtige Schönheit, das musste man ihr lassen. Auf eine halb ernsthafte, halb neckende Weise hatten sie beide immer miteinander geflirtet. Sie war mindestens zehn Jahre älter als er, doch obwohl sie mehrere Kinder hatte, war ihre Figur immer noch tadellos, und sie hatte einen hübschen Arsch; in ihrem langen schwarzen Haar sah man keine einzige graue Strähne.
Der Hauptgrund, weshalb Emilio sich nie an sie herangemacht hatte, war Carlas Ehemann, ein mieser Halunke; und Emilio legte viel zu viel Wert auf sein eigenes gutes Aussehen, um es zu riskieren, dass sein Gesicht zu Brei geschlagen wurde. An diesem Morgen jedoch befand sich Emilio wie in einem Rausch; die Reste des Giazyu strömten noch durch seinen Körper, und er hatte gerade ein Ereignis überlebt, das ihm eine Höllenangst eingejagt hatte. Deshalb wagte er sich ein bisschen weiter vor, als es normalerweise der Fall gewesen wäre, und legte in einer gutnachbarlichen Geste einen Arm um Carlas schlanken Leib, wobei seine Hand lässig auf ihrem Hintern ruhte.
»Wo ist Miguel?« Der brutale Muskelprotz arbeitete als Security-Mann in einem der verkommeneren Clubs in einer Nebenstraße des Strip.
»Ach, der ist schon unterwegs. Kommt erst gegen Morgen zurück.«
Während Carla sprach, schloss Emilio langsam die Finger, packte eine gute Handvoll ihrer Pobacke und drückte zu. Das Fleisch fühlte sich angenehm straff an. Dann begann er, ihre Backe mit den Fingerspitzen zu massieren. Anstatt von ihm abzurücken, lächelte sie ihn in einer ungemein aufreizenden, sexy Weise an und presste ihre Hüfte gegen die seine.
»Wirklich?« Sie waren fast gleich groß. Ihre Hand wanderte von seiner Schulter zu seiner Taille, und Emilio spürte, wie sich sein Pimmel halb aufrichtete. Er setzte sich in Bewegung und bugsierte sie in Richtung ihrer Hütte. »Und die Kinder …?«
»Hah! Als ob ich jemals wüsste, wo die sich herumtreiben.«
Trotz der Exzesse der letzten Nacht zweifelte er nicht an seiner Fähigkeit, Carla zu befriedigen; aber wahrscheinlich würde er danach den ganzen Nachmittag über schlafen müssen, wenn er für seine Arbeit in der kommenden Nacht fit sein wollte. »Eine Schande ist das …«
Dann betraten sie die Bude und entzogen sich neugierigen Blicken. Er blieb stehen und zog sie an sich; er genoss den Druck ihrer Brüste an seinem Körper und das Gefühl ihrer warmen, weichen Lippen, die sich auf seine pressten …
Frysworld erfreute sich eines heißen Klimas, das zwangsläufig für Hitzedunst und spärliche Bekleidung sorgte -ein Wetter, wie es Urlauber während des gesamten Verlaufs der Menschheitsgeschichte bevorzugten. Ärmellose, kragenlose, kniefreie, rückenfreie und seitlich offene Kleider Röcke, Hemden, Shorts, Sarongs und Tangas – all das sah man überall auf den großen Avenuen, in einer bestürzenden Vielfalt von Stilen und Farben, an die nicht mal ein Regenbogen heranreichte.
Die Häufigkeit von angenehm warmen Tagen wie diesem war nur einer der Gründe, weshalb Frysworld sich zu einem derart beliebten Reiseziel entwickelt hatte. Gewiss, der Strip und die daran grenzenden Viertel boten alles, was das Herz eines Touristen begehrte – gegen Bezahlung; und der Preis war nicht einmal unverschämt hoch, vorausgesetzt, man kannte die richtigen Lokale. Und die dunkelhäutige, mit leicht exotischen Zügen ausgestattete einheimische Bevölkerung, die jederzeit beflissen war, ihre Gäste zu verwöhnen, machte das Urlaubserlebnis zu einem ganz besonderen Genuss.
Nach zwei Tagen auf Frysworld langweilte sich Leyton zu Tode.
Wäre er ein echter Tourist gewesen, hätte er vielleicht nicht so reagiert, aber er hielt sich ja nicht an diesem Ort auf, um einmal richtig auszuspannen; er hatte einen Job zu erledigen, das hieß, er durfte sich nicht einmal entspannen und sich den angebotenen Vergnügungen hingeben, sondern stattdessen fühlte er sich dazu verpflichtet, ständig in Habachtstellung zu sein. Außerdem entpuppte sich die Mission nicht als so simpel, wie er gehofft hatte. Oberflächlich betrachtet, hätte es ziemlich unkompliziert sein müssen, herauszufinden, ob bestimmte Individuen sich hier aufhielten oder aufgehalten hatten. Schließlich registrierten beide Raumhäfen die ein-und ausreisenden Passagiere, es gab eine gut ausgerüstete örtliche Polizei, an die man sich wenden konnte, und alle seriösen Bars, Clubs, Casinos, Hotels, Bordelle, Rennbahnen, Kampfarenen,
Weitere Kostenlose Bücher