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Geisterreigen

Geisterreigen

Titel: Geisterreigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah Kayser
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schmerzhaften Ruck in ihrer Schulter. Ihr Körper schlug gegen die glitschige die Wand.
    Die junge Frau griff mit der zweiten Hand zu. Erst jetzt wurde ihr bewußt, daß die Griffe mit irgendeinem schmierigen Schlick bedeckt waren. Angewidert verzog sie das Gesicht. Es kostete sie ihre ganze Willenskraft, nach dem nächsten Griff zu tasten, doch dann hatte sie ihren Ekel überwunden und sie spürte nur noch das Verlangen, so schnell wie möglich nach oben zu klettern.
    Dennoch dauerte es fast zehn Minuten, bis es Diana geschafft hatte, sich zu befreien. Völlig erschöpft zog sie ihren Körper über den Rand des Schachtes und atmete frische Luft. Nie zuvor waren ihr Himmel und Erde so schön erschienen. Sie vergrub ihr Gesicht im kühlen Gras und wäre am liebsten bis in alle Ewigkeit so liegengeblieben. Erst jetzt spürte sie, daß sie sich bei ihrem Sturz verletzt hatte. Ihre Knie und ihre Hände brannten wie Feuer.
    Die junge Frau richtete sich auf. Sie hatte Mühe, ihr Gleichg ewicht zu wahren. Sie fühlte sich wie betrunken. Deswegen dauerte es mehrere Minuten, bis sie es schaffte, einigermaßen aufrecht zu gehen. Dennoch stolperte sie alle paar Schritte und hätte sie sich nicht immer wieder an Bäumen und Büschen festhalten können, sie wäre hingestürzt.
    Endlich erreichte sie die Burg. Sie zog mit letzter Kraft das Portal auf und taumelte in die Halle. Das Licht blendete sie. Für Sekunden schloß sie die Augen.
    "Mylady!" Agnes starrte der jungen Frau entsetzt entgegen. "Mylady, was ist denn passiert?" Sie stellte das Tablett, mit dem sie auf dem Weg in die Wirtschaftsräume gewesen war, auf einem niedrigen Tischchen ab und eilte Diana entgegen. "Kommen Sie, ich helfe Ihnen."
    "Es geht schon", murmelte Diana, ließ sich aber widerstandslos zu einem Sessel führen und setzte sich.
    "Ich hole Mister March." Agnes rannte davon.
    Diana stützte den Kopf in die Hände. Sie sehnte sich nach e inem heißen Bad und ihrem Bett. Wenn sie nicht so erschöpft gewesen wäre, sie wäre aufgestanden und hätte versucht, alleine die Treppe hinaufzusteigen.
    Die March's kamen in Begleitung der Hausmädchen und Tibors aus den Wirtschaftsräumen. Edith March schrie leise auf, als sie Diana sah, doch dann siegte ihre Vernunft. Sie besah sich Dianas aufgeschürfte Hände und Beine. "Bringen wir Lady Rowland erst einmal auf ihr Zimmer", bemerkte sie zu ihrem Mann.
    "Ja, das sollten wir", meinte der Butler. "Außerdem sollten wir Doktor Hunter verständigen."
    "Ich glaube nicht, daß ich einen Arzt brauche", protestierte Diana. Sie ließ sich von den Männern aufhelfen. "Ich bin auf dem Rückweg zum Haus in irgendeinen Schacht gestürzt. Es..."
    "Schacht?" wiederholte Agnes. Sie sah bestürzt die Köchin an. "Das könnte sich nur um den alten Brunnen handeln. Aber der ist doch abgedeckt."
    "Das Holz hat unter meinen Füßen nachgegeben", sagte Diana. Sie fühlte sich inzwischen etwas besser. Ihr Kopf kam ihr nicht mehr wie ein riesiger Ballon vor.
    "Wenn Sie in den alten Brunnen gestürzt sind, müssen wir auf jeden Fall Doktor Hunter anrufen", bestimmte die Köchin. "Dort unten sind giftige Gase. Wenn..." Kopfschüttelnd sah sie die junge Frau an. "Es ist ein Wunder, daß Sie sich aus dem Schacht befreien konnten."
    "Der Fluch", flüsterte Agnes heiser und bekreuzigte sich. "Fast hätte er sich wieder erfüllt."
    Diana gab ihr keine Antwort. Sie ließ sich von den March's die Treppe hinauf helfen und protestierte nicht einmal, als die Köchin darauf bestand, mit ins Badezimmer zu kommen. Zudem sah sie ein, daß sie Hilfe brauchte. Jeder Knochen tat ihr jetzt weh. Sie konnte sich kaum noch rühren.
    "Doktor Hunter wird auch gleich hier sein", meinte Mrs. March, nachdem sie die junge Frau zu Bett gebracht hatte. "Sicher wird es Ihnen schon bald wieder besser gehen."
    Diana umfaßte die Hand der Köchin. "Es war nicht der Fluch", sagte sie schläfrig. "Wer weiß, wie morsch die Brunnenabdeckung gewesen ist."
    "Ich wünschte, ich könnte daran glauben, Miß Diana", meinte Edith March besorgt und griff nach dem Glas heiße Milch, das Agnes nach oben gebracht hatte. Fürsorglich hielt sie es der ju ngen Frau an die Lippen.
     
     
      Diana gab ihr keine Antwort. Sie ließ sich von den March's die Treppe hinauf helfen und protestierte nicht einmal, als die Köchin darauf bestand, mit ins Badezimmer zu kommen. Zudem sah sie ein, daß sie Hilfe brauchte. Jeder Knochen tat ihr jetzt weh. Sie konnte sich kaum noch rühren.
    "Doktor

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