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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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mehr infrage kam, und außerdem konnte sie sich so den Sensor wieder holen und ihn Lauren zurückgeben.
    Gerade begannen ihre Cepts zu wirken, als jemand an die Tür klopfte. Mist! Sie war erst halb angezogen und außerdem noch dreckig. Nicht gerade der passende Aufzug, um Besuch zu empfangen.
    Und es war auch nicht irgendein Besucher. Terrible.
    »Einen Moment noch«, rief sie mit dem unverkennbaren Trällern von Menschen durch die Tür, die so tun wollen, als wären sie hellwach und bereit, sich kopfüber ins Leben zu stürzen, während sie in Wirklichkeit gerade erst in Unterwäsche von der Couch geplumpst waren.
    Scheiße! Ihr Gesicht war dreckig, ihre Zähne ungeputzt. Okay, Schritt Nummer eins: Katzenwäsche, Mundwasser zwischen die Zähne und Jeans an die Beine. Aus irgendeinem Grund, mit dessen Hinterfragung sie sich nicht länger aufhielt, wollte sie nicht, dass er ihr verletztes Bein sah oder, besser gesagt, ihr bandagiertes Bein. Lex hatte da tatsächlich ganze Arbeit geleistet. Sie musste sich bei ihm bedanken, wenn er mit ihr in die Tunnel ging.
    Sie beeilte sich, so gut sie konnte, und stieß mit einem blendenden Lächeln und sauberen Klamotten die Tür auf, nachdem sie sich mit einem Haargummi einen Pferdeschwanz gebunden hatte, der ihre Haare wenigstens ordentlich aussehen ließ, wenn schon nicht sauber.
    »Hey.«
    Er nickte und trat ein, die Hände in den Taschen vergraben, und ließ die Blicke durch die ganze Wohnung schweifen, nur nicht zu ihr hinüber. So langsam gewöhnte sie sich daran.
    »Warum hast du dir eine neue Nummer zugelegt?«, lag ihr auf der Zunge. Sie konnte sich die Frage gerade noch verkneifen und zwang sich stattdessen zu einem »Wie geht s?«.
    Er zuckte die Schultern. »Dachte, ich guck mal, wie s so vorangeht. Du hast dich gestern Abend mit dieser Lady getroffen, ja? Irgendwas Neues?«
    Sie musste das Warnsignal an den Handgelenken gar nicht erst abwarten. »Darüber darf ich nicht sprechen.«
    Er ging an ihr vorbei in das winzige Wohnzimmer, setzte sich und holte eine Zigarette hervor. »Haste Notizen? Schreibste dir den Scheiß nicht immer irgendwo auf?«
    »Ja, manchmal, aber gestern Abend hatte ich irgendwie keine Gelegenheit mehr dazu.«
    Sie dachte, er würde vielleicht fragen, wieso nicht und warum sie aussah, als wäre sie mit einem Kamin in den Ring gestiegen. Tat er aber nicht. Stattdessen griff er nach dem Ortungsgerät und drehte es hin und her, ziemlich genauso wie Lex. Na schön. Es interessierte ihn nicht die Bohne, was passiert war? Er fragte nicht mal? Ach, dann sollte er sich doch ins Knie ficken.
    »Ich geh mich mal duschen.«
    Er grunzte.
    Einen Sekunde lang spielte sie mit dem Gedanken, sich abzuduschen und dann nackt ins Wohnzimmer zu kommen. Dann musste er sie doch wenigstens mal ansehen. Aber nein. Diese Strategie wäre zwar bestimmt effektiv - sie musste es wissen, immerhin hatte sie sie schon an mehreren Männern ausprobiert, wenn sie es leid war, darauf zu warten, dass sie die Initiative ergriffen -, aber in diesem Fall war es nicht das Richtige. Sie wollte keinen unverbindlichen Sex, bei dem er sich danach einfach anzog und nach Hause ging, wie sie es normalerweise erwartete.
    Wie schafften das denn bloß andere Leute? Irgendwie musste cs doch gehen, oder?
    Tja, und sie wusste eigentlich auch, wie. Es fing schon mal damit an, dass man den Menschen, mit dem man zusammen sein wollte, nicht aufs Kreuz legte. Dumm gelaufen.
    Er warf ihr einen Blick zu; schlagartig wurde ihr klar, dass sie seit geraumer Zeit dastand und ihm auf den Hinterkopf starrte. »Gehste jetzt noch Duschen oder was? Hab nicht den ganzen Tag Zeit.«
    »Oh. Klar«, brachte sie heraus und machte sich aus dem Staub, bevor sie alles nur noch schlimmer machte.
    »Hier rechts rein.«
    Sie saßen in Terribles Chevelle, ein paar Häuserblocks entfernt von der Ruine des Schlachthofs, und bewegten sich langsam auf das Peilsignal zu. Der Sender musste irgendwo weggeworfen worden sein; immerhin hatte er sich den ganzen Morgen nicht vom Fleck gerührt. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass Vanhelm irgendwo in den Klamotten von gestern hockte und nur darauf wartete, dass sie vorbeikam und ihn einbuchtete.
    Natürlich konnte es auch sein Auto sein. Die Sensoren waren nummeriert, und das Peilgerät zeigte die Nummern an, aber sie hatte gar nicht darauf geachtet, welcher Sender wo war.
    »Okay ... guck mal, erkennst du das?«
    Er bremste mitten auf der Straße und nahm das Gerät. Chess warf einen

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