Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
Vom Netzwerk:
Blick zurück; ein weiteres Auto stand im Leerlauf hinter ihnen und wartete darauf, dass er weiterfuhr. Kein Hupen und keine ungeduldige Handbewegung hinter der Windschutzscheibe. Terrible hielt an, wo es ihm verdammt noch mal passte, und niemand, der auf seine Gesundheit Wert legte, ließ dazu einen Kommentar ab.
    »Gleich da vorne, hm?«
    Sie nickte. Er trat aufs Gas und parkte einen halben Block weiter vor einem Stop Shop, wie es ihn auch in der Nähe ihrer Wohnung gab. Der hier war in noch schlechterem Zustand als der, den sie kannte; die Plastikschilder im Schaufenster waren kaputt, und eins der Fenster war mit lang gezogenen silbernen Klebeband-Kreuzen bedeckt.
    Terrible drehte den Motor ab, sodass er Them mitten im Song abwürgte, und beobachtete das Ortungsgerät. »Das macht keinen Sinn.«
    »Was?«
    »Sieht mir ganz so aus, als wäre er da drin. Aber wer hockt denn den ganzen Tag in einem Laden rum? Arbeitet er da?«
    »Nein, er ... aua! Er ...« Das ging ihr langsam wirklich auf die Nerven. Okay, Zeit für Plan B. Sie hatte doch eine Notiz über Eriks Anstellung im Schlachthof, also griff sie zum Notizbuch und hielt es ihm hin, in der Hoffnung, dass er den Wink mit dem Zaunpfahl verstehen würde.
    Das tat er. Er riss ihr das Buch aus der Hand - wobei er es vermied, sie zu berühren, wie sie feststellte - und blätterte es durch, während sie aus dem Fenster starrte und das Ziehen in den Handgelenken ignorierte.
    »Hat im Totenhaus gearbeitet, okay. Ist erst gestern Nacht abgebrannt.«
    Sie nickte und sah, dass er sie mit ein wenig mehr Interesse begutachtete, als er eins und eins zusammenzählte. Aber er fragte immer noch nicht. Nahm es nicht wichtig genug, um zu fragen.
    »Hey«, sagte sie endlich. »Hast dus geschafft, was mit Maguinness auszumachen?«
    Sein Kopfschütteln sali mehr aus wie ein nervöses Zucken.
    »Er ist ... erinnerst du dich noch an die Nacht, in der ich vergiftet wurde?«
    Oh. War vielleicht nicht so geschickt gewesen, das zur Sprache /.u bringen. Der Blick, den er ihr zuwarf, traf sie wi e ein Eispickel am Kopf.
    Ja, was hatte er denn erwartet? Sie konnte doch auch nichts (laran ändern, dass sie früher mal Zeit miteinander verbracht, miteinander geredet und zusammen rumgehangen hatten. Was konnte sie denn dafür, dass die Geister ihrer verflossenen F reundschaft noch überall herumspukten, wo immer sie auch hinsah, dass sie immer noch meinte, ihre schattenhaften Gestalten an jeder Straßenecke zu sehen, und dass die Stadt voller
    Erinnerungen war? Sie schluckte und fuhr fort. »Maguinness hat die Frau besucht, die wir damals festgenommen haben. Ich vermute, dass er vielleicht einen Geist zu ihr reingeschmuggelt hat. Und er hat irgendwas vor, er kämpft mit den ... ich muss unbedingt mit ihm sprechen.«
    Er gab keine Antwort. Stattdessen strömte kühle Luft in den Wagen, als er ausstieg. Sie tastete nach dem Griff auf ihrer Seite und fragte sich, ob sie ihm nachgehen sollte, aber das schien nicht nötig zu sein; er verschwand im Stop Shop und tauchte eine Minute später mit einer Coke in der Hand wieder auf.
    »Ich habe eine Adresse von Maguinness hier ganz in der Nähe«, fuhr sie fort, indem sie versuchte, so zu tun, als wäre nichts gewesen, während er wieder einstieg und sich eine Zigarette anzündete. »Ich dachte, sobald wir den Sensor gefunden haben, könnten wir da mal vorbeischauen und mit ihm reden.«
    »In dem Laden ist keiner, außer die haben irgendwo ’n Versteck eingebaut. Nur die Lady an der Kasse.«
    Okay, anscheinend hatte er keinen Bock, mit ihr zu Maguinness zu fahren. Früher wäre das anders gewesen; damals hatte es ihm noch Spaß gemacht, ihr bei der Arbeit zu helfen, dachte sie. Er war interessiert gewesen, hatte Fragen gestellt und war überhaupt einer der wenigen Menschen - nein, nicht einer der wenigen, sondern der einzige Mensch — gewesen, an dessen Meinung ihr etwas gelegen hatte, dem sie vertraut hatte.
    »Aber wenn sie ein Versteck haben, wie sollen wir dann ... Oh! Vielleicht haben sie was Unterirdisches, wie in den T ...« Sie biss sich auf die Zunge. Durfte sie ihm davon erzählen, was Lex ihr verraten hatte?
    Aber das musste sie doch, oder? Jedenfalls, wenn sie konnte, wenn die Bindung es ihr erlaubte. Sie konnte ja wohl kaum behaupten, dass sie einfach bloß Gerüchte über die Tunnel gehört hatte. Er würde sofort wissen, dass das gelogen war. Immerhin war er einer der wenigen Menschen in diesem Teil der Stadt, der überhaupt von der

Weitere Kostenlose Bücher