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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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aufstießen und die Toten auf die Welt losließen? Was zur Hölle war ... nein, zum Nachdenken war es jetzt zu spät, dafür blieb keine Zeit mehr.
    Die Geister hatten sich in Bewegung gesetzt und vergaßen vor lauter Erregung sogar ihre Form, sodass sie nur noch wabernde Energiefelder waren. Scheiße! Geisterohne feste Gestalt waren unglaublich gefährlich. Sie konnten neue Arme und Beine ausbilden oder sich mit anderen Geistern zu neuen, mächtigeren Wesen verbinden. War es das, was die Lamaru im Schilde führten? Sie befrei..., nein, warum dann die Psychopomps, die doch Geister zerstörten, wenn sie alle Geister freilassen wollten?
    Die Lamaru hatten die Kirchenbelegschaft erreicht. Auch einige von Lex’ und Terribles Männern waren dort eingetroffen. Sie sah Waffen aufblitzen und hörte, wie sich die Tonlage der Schreie änderte.
    Aber sie achtete kaum darauf, weil es viel schlimmer war, das Allerschlimmste, wie die Hunde sich auf die Geister stürzten, sie in Stücke rissen und völlig auseinandernahmen. Sie wollten die Geister nicht freilassen und verschwendeten keinen Gedanken daran, dass sie durch die Portale entkommen konnten, weil sie sie einfach zerstörten und ihnen die geisterhaften Gliedmaßen zerfetzten.
    Sie stürzte sich ins Getümmel. Verschwendete eine Sekunde, die sie eigentlich nicht hatte, damit, sich zu überlegen, was sie zuerst tun sollte. Ein paar von den Geistern hatten die eisernen Kerzenhalter entdeckt und versuchten, sie aufzusammeln und als Waffen einzusetzen. Einer griff sich eine brennende Kerze und schwenkte sie langsam im Bogen umher.
    Genau das brauchte sie jetzt. Feuer. Die Männer waren zwar bereits in den Kampf mit den Lamaru verwickelt - Scheiße, es waren so viele, viel mehr, als sie erwartet hatte -, aber ihre Kollegen waren noch immer wehrlos, vollkommen unbewaffnet und mit keinem der Kräuter versehen, die man brauchte, um die Toten wirksam in ihre Schranken zu weisen. Sie musste den Ältesten Griffin oder den Ältesten Ramos finden und ihm erzählen, was hier vor sich ging.
    Die Ewige Stadt war ein Tollhaus aus blauen Roben, schwarzen Roben, Hunden, Geistern und Klingen, die wie Eis durch die kalte blaue Luft zuckten. Sie rannte gebückt über die Reste der Salzlinie, schnappte sich eine der Räucherschalen, die überall am Boden verteilt waren, und rückte sie gerade, während sie mit der anderen Hand schon das Feuerzeug aus der Tasche zog.
    Ihre Bauchtasche enthielt Misteln, gemahlene Krötenknochen und getrocknetes Psychopomp-Fleisch. Zusammen mit etwas Teufelsdreck warf sie alles in die Schale und steckte die Mischung in Brand, während sie sachte darauf pustete, damit sie schneller Feuer fing, und mit den Händen wedelte, um den Rauch zu verteilen. Sie hatte keine Ahnung, ob das gegen die Psychopomps, die sich jetzt den Weg durch die Schlacht bahnten, etwas nützen würde ...
    Schmerz explodierte in ihrem Hinterkopf. Die Szenerie vor ihr löste sich auf; Rote Lichter flackerten, und Erde füllte ihren
    Mund, als sie vorwärtsstolperte. Ihr bereits verbrannter Oberschenkel stieß gegen die Räucherschale und prallte ab. Sie stieß einen schwachen Schrei aus und versuchte sich wegzurollen, aber eiserne Hände hielten sie gepackt. Die eine griff ihr ins Haar und drückte ihr das Gesicht auf den Boden. Sie wusste nicht, ob es die Lamaru waren oder jemand von der Kirche.
    Als sie sich herumwarf, wurde ihr vor Anstrengung übel, aber sie schaffte es und schwang den rechten Arm in hohem Bogen durch die Luft, bis er so hart gegen etwas prallte, dass sie glaubte, ein Knochen müsse gebrochen sein.
    Weitere Arme reckten sich nach ihr und wollten sie zurückhalten. Dicht neben ihr auf dem Boden lag ein eiserner Kerzenhalter. Sie griff danach und schlug zu, ohne groß zu zielen, einfach, um nicht länger untätig herumzuliegen.
    Einer der Lamaru packte den Kerzenhalter und versuchte, ihn ihr zu entreißen. Sie ließ sich von ihm auf die Füße ziehen und schnellte dann weiter hoch, bis sie ihn rammte.
    Ihre Räucherschale brannte jetzt lichterloh. Dicker, wabernder Rauch kräuselte sich in der Luft. Sie konnte nicht erkennen, ob es irgendeinen Effekt auf die Psychopomps hatte. Außer dem Mann in der schwarzen Robe direkt vor sich sah sie gar nichts mehr. In ihrem Kopf war für nichts anderes mehr Platz als für das dringende und völlig unpersönliche Verlangen, ihm mit aller Kraft den Kerzenhalter über den Schädel zu ziehen.
    Stattdessen riss sie das Knie hoch und rammte es

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