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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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packte ihre Hand; als sie nach den magischen Gegenständen gegriffen hatte, die von der zusätzlichen Energie der Schwangerschaft erfüllt waren, hatte er die Narben des Bindenden Eids entdeckt.
    »Nicht so schlimm.« Sie versuchte, ihm die Hand zu entziehen.
    »Sieht aber doch schlimm aus, Baby. Ich erkenn doch wohl solche Zeichen, wenn ich sie sehe. Du bist gebunden worden, ganz klar.« Er ließ ihre Hand los und senkte die tiefe, rauchige Stimme. »Wette, du bist wieder hinter diesen Lamaru her, was?«
    »Wie ...« Aua! Scheiße. »Du weißt ... du hast davon ... verdammt!«
    Edsel nickte. »Hab da so Gerüchte gehört, weißte. Kenn da ’n paar Leute, die wieder Leute kennen. Heißt, da liegt richtig Arger in der Luft. Diesmal meinen sie’s wirklich ernst.«
    »Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
    »Hab dich in letzter Zeit ja kaum zu Gesicht bekommen. Siehst aber nicht so aus, als wärst du voll auf der Höhe, Baby.
    Siehst müde aus. Voll am Boden. Hat ja wohl bestimmt nix damit zu tun, dass Terrible auch die ganze Zeit so rumrennt, als war ihm grad sein Lieblingshund verreckt, hm?«
    Fuck! Darüber wollte sie jetzt wirklich nicht reden. Nicht mit ihm. Und auch mit sonst keinem. Edsel war für sie vielleicht mal das gewesen, was einem Freund am nächsten kam — und vermutlich war er das jetzt auch wieder aber manche Dinge waren einfach ... zu privat. Die meisten Dinge waren privat.
    Obwohl sie ein gewisses Interesse an diesem letzten Satz auch nicht ganz leugnen konnte. Terrible sah also mitgenommen aus, ja? Andererseits hatte er ja wohl auch allen Grund dazu.
    »Wen kennst du? Ich meine, du hast gesagt, du kennst Leute, die wieder Leute kennen. Weiß da vielleicht irgendjemand mehr?«
    Er zögerte. »Ich hab keine Namen. Da müsste ich ein bisschen rumtelefonieren.«
    »Kein Ding. Alles, was du rausfmden kannst, hilft, egal was. Echt. Bump steckt auch in der Sache drin, also würdest du nicht nur mir einen Gefallen tun, klar?«
    Edsel senkte den Blick und kramte sein Handy aus der Tasche. Die Sonne glänzte in seinem unpigmentierten Haar. »Da muss ich mich erst mal ein paar Tage ans Telefon klemmen, Baby. Die Leute, die ich meine, gehören nicht zu der Sorte, die immer sofort rangeht.«
    »Klar. Aber vielen Dank, echt. Oh, und hier ...« Sie zog Stift und Notizheft aus der Tasche und beugte sich vor, um eine Liste aufzuschreiben. »Ist zwar ein totaler Schuss ins Blaue, aber wenn jemand mal was von dieser Liste kauft - ein Unbekannter -, kannst du mir dann Bescheid sagen? Versuch auch rauszufinden, wer es ist, wenn’s geht.«
    Ihre Liste war nicht lang; die Lamaru hatten mit Sicherheit ohnehin ihre eigenen Quellen. Aber Dinge wie Leichenwasser oder Blutwurz wurden von der Kirche ziemlich streng reguliert, während es zugleich einen ziemlich großen Bedarf danach gab, sodass sie durchaus versuchen konnten, es einfach irgendwo zu kaufen. Warum nicht auch bei Edsel?
    Er nahm die herausgerissene Seite und nickte. »Warte noch. Ich probier’s gleich mal, wo du schon mal hier bist.«
    Er drückte ein paar Tasten auf dem Handy und trat einen Schritt in den Schatten seiner Bude zurück. Dort verkroch er sich sowieso meistens und sah, vor der Sonne geschützt, eher wie eine Wachspuppe oder eine Leiche als wie ein Mann aus. Nicht zuletzt schnappte er so auch eine Menge Diebe.
    Diskret zog sie sich ein Stück zurück und beschäftigte sich inzwischen damit, einen kleinen Einkauf zusammenzustellen. Dreißig Riesen auf dem Konto waren ein verdammt gutes Gefühl, und schließlich brauchte sie ja auch ein paar neue Sachen, oder?
    In der Mitte des Tresens trug sie ein kleines Häufchen zusammen: eins von den Beutelchen aus Galenas Produktion, eine kleine Ampulle Ziegenblut. War vielleicht noch mal nützlich, wenn sie es mit schwarzer Hexerei zu tun bekam. Oh, und auch noch ein paar Schutztalismane, die würde sie bitter nötig haben.
    In einem Bastkorb, der vor Energie förmlich vibrierte, lagen in Plastik eingewickelte Schlangenteile zwischen Magneten und schwarzen Katzenpfoten. Sie fischte eine Pfote und zwei Beutel mit Schlangenteilen heraus, die sie ebenfalls auf den Haufen legte, und warf noch eine schwarze Spiegelscherbe obendrauf. Damit konnte sie granatenstarke Zauber basteln, und die würde sie vielleicht auch nötig haben.
    Mal sehen ... Alraune konnte man immer brauchen, also auch eine davon ... Sie machte den Mund auf, um zu fragen, wie viel Spinnenseide er noch hatte, als er die Hand hob.
    »Hab ’ne

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