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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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es ihr schwerfiel, das zuzugeben. Wenn Bump bei dieser Sache ihre Hilfe wollte, dann bedeutete das, dass Terrible ihm nichts von ihr und Lex erzählt hatte. Und wenn Terrible es ihm nicht verraten hatte - trotz des Grundes, den er ihr für sein Schweigen genannt hatte, dass er angeblich vor Bump nicht als Versager dastehen wollte, weil er ihn von ihrer Verlässlichkeit überzeugt und damit falschgelegen hatte -, dann gab es vielleicht noch Hoffnung.
    Und die Zusammenarbeit mit ihm? Würde ihr die Chance bieten, das herauszufinden. Vielleicht konnte sie sich noch einmal beweisen.
    Schon bei dem Gedanken an all das hätte sie sich am liebsten unter eine schützende Decke aus Dream verkrochen und wäre dort geblieben, bis ihre Knochen sich aullösten. Wie gerne hätte sie den dicken gelblichen Rauch tief in die Lungen gesogen, bis sie ihn vergaß, alles vergaß, und nur noch als weiterer schlaffer Körper auf einer Samtcouch herumlag, ein Bewusstseinsfünkchen im ekstatischen Drogenwirbel unter vielen.
    Bump schien ihr Schweigen als Ruf nach weiteren überzeugenden Argumenten zu verstehen, obwohl sie sich einfach nur einen Moment im Sumpf ihres Selbstmitleids suhlte. »Terrible kennt sich auf der Straße aus. Der war dir echt ’ne Megahilfe. Nimm ihn einfach mal mit, Süße, dann wirste schon sehen, dass Bump recht hat. Sammelste bestimmt noch ’n paar Extrapunkte bei deinen Bossen. Diesen Ältesten. Die werden dich lieben, wenn du diese schwarzmagischen Hexer erst mal geschnappt hast.«
    Sie hatte die Worte schon ausgesprochen, bevor ihr so alberne Sachen wie gesunder Menschenverstand oder Würde einen Strich durch die Rechnung machen konnten. »Okay, ich probier’s.«
    Das zufriedene Grinsen spaltete sein Gesicht wie ein Messer, das durch einen halb vergammelten Pfirsich fuhr. »Ist ja toll, echt, wirklich prima. Denn legste gleich morgen los, ja? Für Bump ist’s jetzt langsam Zeit fürs Bett, will die Ladys ja nicht länger warten lassen, was?« Er griff in den Beutel, zog eine Handvoll heraus und hielt sie ihr hin. »Greif zu. Auf die Freundschaft!«
    Das Zimmer drehte sich ein wenig um sie, als sie die Hand ausstreckte und die Pillen entgegennahm. Es waren nicht allzu viele; er war großzügig, klar, aber wenn Bump versuchte, großzügig zu sein, war er immer noch verdammt knauserig, insbesondere in Anbetracht der ganzen Arbeit, die sie schon für ihn erledigt hatte. Aber, hey, was sollte sie tun, ablehnen? Gratisdrogen waren schließlich Gratisdrogen, und sie war ja nicht blöd.
    Wenigstens nicht, was das betraf.
    In anderer Hinsicht jedoch ... tja, da stellte sie sich ganz schön blöd an. Während sie Terrible hinaus in die frühmorgendliche Kälte folgte, hatte sie genug Zeit, um sich klarzumachen, wie blöd sie wirklich war. Trotz der ein oder zwei Sekunden, in der sie einander wieder nahe gewesen waren, hasste er sie immer noch und hatte offenbar nicht vor, ihr in nächster Zeit zu vergeben. Das alles führte doch nur dazu, dass sie sich noch mehr 11erzschmerz einhandelte.
    Ganz zu schweigen davon, dass sie mit ziemlicher Sicherheit von den Ersten Ältesten abgemurkst wurde, wenn sie die unsichtbare Linie übertrat - beziehungsweise, ein falsches Wort zur falschen Zeit sagte.
    Kälte kroch aus den Ledersitzen durch ihre Jeans. Die Augenlider wurden ihr vor Müdigkeit so schwer, dass sie sie kaum noch offen halten konnte. Nicht mal One Track Mind. half jetzt noch. Die Wirkung der Nips war endgültig und vollständig verflogen. Sie fühlte sich, als hätte sie jemand mit feuchten Sägespänen ausgestopft. So erledigt, wie sie war, schlugen die Oozer auch nicht mehr richtig an.
    Die Fahrt zurück zu ihrer Wohnung verflog in Windeseile. Ehe sie sichs versah, hielt er auch schon vor der Treppe. Sie hatten den dummen Verdacht, dass sie zwischendurch eingeschlafen war.
    »Schätze, ich sehe dich dann morgen«, sagte sie Terribles Profil. »Soll ich dann zu dir rüberkommen, oder wie?«
    Er zuckte die Achseln. »Wie du willst.«
    Eine Million Gedanken rasten ihr durch den Kopf, von denen sie besser keinen laut aussprach. Also sagte sie: »Okay, warum holst du mich dann nicht gegen Mittag ab? Mit Lauren - das ist das Mädel von vorhin -, mit Lauren bin ich um fünf verabredet.«
    Pause. »Komm du zu mir. Drüben bei Edsels Stand, ja? Mittag ist okay, passt mir super.«
    »Hast du nicht gerade gesagt - ach egal. Ja, perfekt. Wir sehen uns dann da.«
    Ein Nicken.
    Ja, du mich auch. Natürlich musste sie die schwere

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