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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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Kater, das ist alles. Ich habe dich nicht komisch angesehen, verstanden? Was ist denn los mit dir?«
    Peter weiß wirklich nicht, wovon ich spreche. In seinem Unterbewusstsein hat er gespürt, dass etwas nicht stimmt, obwohl sich nichts verändert hat, aber er kann sich nicht daran bewusst erinnern. War es bei Melissa genauso?
    »Tut mir Leid. Ich, äh, ich dachte... ich.«
    »Ja, was denn?«
    »Nichts. Ich habe mich geirrt. Ich habe wohl letzte Nacht zu viel von der Cola getrunken. Besonders gut geschlafen habe ich nicht.«
    Peter war so verkatert, dass er sich mit meiner Entschuldigung zufrieden gab und sich wieder auf seine Kaffeetasse konzentrierte.
    Ich bekam wieder dieses Gefühl der Unruhe. Am liebsten hätte ich laut geschrien, um den aufsteigenden Druck zu kompensieren.
    Nach einer Weile fragte ich: »Peter?«
    »Ja?«
    »Du hast doch nicht vor, irgendwas Dummes anzustellen, oder?«
    »Was meinst du denn damit?«
    »Du weißt schon ganz genau, was ich meine«, sagte ich und musterte ihn scharf.
    Peter hielt meinem Blick länger stand, als ich angenommen hatte und schüttelte dann den Kopf, als ob ich etwas furchtbar Dämliches gefragt hatte. »Weißt du, was dein Problem ist?«, fragte er dann.
    Ich forderte ihn auf fortzufahren, indem ich die Brauen hob.
    »Du machst dir einfach zu viele Sorgen.«
    »Über was?«
    Peter machte eine weit ausholende Geste. »Über alles. Du solltest endlich anfangen, dich wieder mit anderen Dingen zu beschäftigen als mit Gespenstern. Und damit meine ich nicht nur die Gespenster in deinem Haus. Ich bin erwachsen. Ich kann auf mich aufpassen.«
    »Schon gut«, sagte ich. Ich war gewillt, Peter Glauben zu schenken. Sein schmerzhafter Verlust lag vermutlich schon eine ganze Weile zurück. Hätte er vorgehabt sich etwas anzutun, dann hätte er es schon längst getan.
    Wie ich ihn so betrachtete, wie er verbissen gegen seine Übelkeit ankämpfend, seinen Kaffee runterwürgte sah ich in ihm das Stehaufmännchen, das ich früher so gern sein wollte.
     
     
    5
     
    Gegen zwölf Uhr mittags verabschiedete ich mich. Peter wollte noch eine Runde schlafen und ich wollte eine heiße Dusche und einen Rasierer. Ich fühlte mich von letzter Nacht verschwitzt und verklebt. Unabhängig davon wie es um Peter wirklich stand, würde ich mich ab sofort bemühen, in seiner Gegenwart keine schlechte Laune mehr zu verbreiten. Das schadete nicht nur ihm, sondern auch mir.
    Detektivisch streifte ich zuhause angekommen zunächst durch alle Räume. Es war zwar keine wirkliche Beruhigung, aber ich fand keine Anzeichen eines weiteren Besuchs eines feinstofflichen Gastes.
    Als Letztes marschierte ich ins Schlafzimmer und zog mich aus. Doch als ich meinen Pullover über den Kopf zog, sah ich aus dem Augenwinkel eine Veränderung, die in mir kein Gefühl einer akuten Angst, sondern vielmehr ein Gefühl der depressiven Resignation verursachte.
    Ich sah zum Bild an der Wand über dem Bett.
    Es hing schief.
     

Peter telefoniert
    1
     
    Das Einzige, was ich an diesem Tag wollte, war wieder einen klaren Kopf zu bekommen und Elizabeths Rat zu befolgen, nicht mehr an unheilvolle Ahnungen glauben, sondern an die Kraft der Erneuerung. Das war genau das, was ich jetzt brauchte. Also beschloss ich, eine große Radtour zu unternehmen. Ich wollte ein wenig an der Küste entlangfahren, weit ab von Verkehr und Touristen und raus aus Lost Haven.
    Bis zum Einbruch der Dunkelheit war ich unterwegs. Als ich nach Hause kam, stieg ich zunächst unter die Dusche. Während ich mich einseifte, klingelte das Telefon. Der Anrufbeantworter nahm ab. Es war Peter. Als ich seine Stimme hörte, huschte ich geschwind die Treppe runter und nahm den Hörer ab.
    »Hi, Peter. Wieder klar im Kopf?«
    »Einigermaßen. Das mache ich bestimmt nicht wieder.«
    »Das glaube ich gern.«
    »Ja, also ich wollte mich nur bei dir bedanken, dass du versucht hast mich gerade zu biegen.«
    »Gerade biegen?«
    »Du weißt schon. Als ich dir gesagt habe, du würdest dir zu viele Sorgen machen, da habe ich es nicht so gemeint. Mir ist schon klar, dass du dir um mich Sorgen gemacht hast. Außerdem hätte ich in deiner Gegenwart nicht soviel trinken sollen. Das werde ich nicht mehr machen.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich habe auch ziemlich dummes Zeug daher geredet.«
    »Dann sind wir ja quitt«, sagte Peter erfreut. »Also, ich wollte dir nur sagen, dass es mir gut geht und du dir keine Sorgen machen musst.«
    »Dann bin ich ja beruhigt.

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