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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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Wollen wir morgen mit Beverly zum Hafenfest gehen?« Das Hafenfest von Lost Haven war einer der Höhepunkte des Jahres. Es symbolisierte den Abschied vom Sommer und die feucht-fröhliche Begrüßung des Herbstes mit dem Ziel, depressive Herbststimmung im Keim zu ersticken.
    Bis zu diesem Moment hatte ich das Fest ganz vergessen. Es wäre allerdings für Beverly, Peter und mich genau das Richtige. Ein Neustart, sozusagen.
    Peter willigte ein.
    Als ich das Gespräch beendet hatte, musste ich noch schnell Beverly anrufen, um sie ebenfalls einzuladen. Schließlich hatte ich Peter gesagt, Beverly würde auf jeden Fall kommen, um ihn unter Druck zu setzen, dass er auch ja nicht absagte.
    Beverly freute sich über die Einladung.
    Ich legte auf und sprang wieder unter die Dusche. Morgen auf dem Fest einfach mal die Seele baumeln zu lassen, war ein verlockender Gedanke. Endlich wieder zurück ins Leben finden. Das war die beste Idee, die ich seit langem hatte.
    Morgen würde ein guter Tag werden.
     
     
    2
     
    Trotz meiner Euphorie zog ich es vor auch diese Nacht wieder auf der Couch zu verbringen.
    Ich schaute noch ein wenig fern und stellte dann den Fernseher gegen zehn Uhr aus.
    Ich weiß nicht mehr wie ich es gemacht habe, aber sämtliche Ängste waren wie weggeblasen. Ich wickelte mich in eine Decke und versank in der Couch. Das Licht im Flur hatte ich angelassen, so dass ein wenig Helligkeit in das Wohnzimmer drang. Vermutlich aus reiner Vergesslichkeit hatte ich vergessen die Jalousien runterzulassen. Bemerkenswerter Weise störte mich das nicht. Draußen im Garten war es stockfinster. Spätestens die Morgensonne würde mich wieder wecken.
    Anfangs döste ich vor mich hin. Ich dachte viel an Beverly, was ich als äußerst positiv wertete in Hinblick auf meinen eigenen Gemütszustand.
    Irgendwann, ich weiß wirklich nicht, wann es war – vor oder erst nach Mitternacht – nickte ich ein.
    Ein Klopfen weckte mich. Ich riss die Augen auf. Mit zugezogener Decke sah ich mich im Wohnzimmer um. Zuerst nahm ich mir die Fensterfront vor. Erst jetzt fiel mir auf, dass die Jalousie nicht geschlossen war. Dann lugte ich über den Rand der Couch und beobachtete den Rest des Wohnzimmers. Es war nichts zu sehen. Gut möglich, dass ich mir das Klopfen beim Einschlafen eingebildet hatte. Mein Gehirn hatte mir beim Übergang in den Tiefschlaf einen Streich gespielt. Auch wenn es eine verzweifelte Erklärung war, nach allem was bisher geschehen ist, so war es immerhin eine Erklärung.
    Minutenlang lauschte ich in das trübe Licht, das in das Zimmer fiel.
    Nichts geschah. Also nur meine Einbildung.
    Aber das reichte mir nicht mehr als Begründung. Woher war das Klopfen gekommen? Unmöglich zu sagen. Hat es wie das Klopfen an eine Tür geklungen? Möglich. Aber sicher war ich mir nicht. Vielleicht war jemand an meiner Tür. Aber wieso klopfte er dann nicht erneut.
    »Jetzt reicht es mir«, sagte ich nach einer zermürbenden Wartezeit von ein paar Minuten.
    Ich stand auf, machte das Licht an, setzte meine Brille auf und ging zur Haustür. Ich nahm die Sicherheitskette aus ihrer Verankerung, drehte den Schlüssel zweimal im Schloss herum und riss die Tür auf. Draußen war niemand. Auf dieser, dem Garten gegenüberliegenden Seite des Hauses, war es nicht ganz so dunkel. In den Villengrundstücken gegenüber brannten ein paar Lichter, die Teil der Sicherheitssysteme waren. Dann sah ich hinüber zu Elizabeth. In ihrem Haus war alles dunkel. Hätte mich auch gewundert, wenn sie um diese Zeit noch wach gewesen wäre.
    Genervt schmiss ich die Tür zu und verriegelte sie. Dann ging ich nach oben und sah dort nach dem Rechten. Auch hier gab es nichts, das sich verändert hatte.
    Auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer sah ich in der Küche auf die Uhr. Es war bereits halb zwei.
    »Prima!«, sagte ich zur Uhr mit vorwurfsvollem Blick. Eigentlich hatte ich mich auf eine erholsame Nacht eingestellt. Aber meine inneren Ängste, die mir sehr wahrscheinlich erneut etwas vorgegaukelt hatten, ließen sich nicht einfach so abstellen. Ich konnte nicht von heute auf morgen so tun, als sie nie etwas gewesen.
    Ich ließ alle Jalousien im Wohnzimmer herunter und legte mich wieder auf die Couch, nachdem ich die Brille auf dem Couchtisch abgelegt hatte.
    Recht bald verfiel ich in einen Dämmerzustand kurz vor dem ersehnten Schlaf. In meiner Fantasie projizierte ich ein Bild von Beverly, Peter und mir, wie wir auf dem Hafenfest gemeinsam lachen und einer der vielen

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