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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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nach Hause? Oder hast du Angst vor deinem Geist? Der liegt vielleicht schon in deinem Bett, was? Und macht da unanständige Sachen«, sagte er und grinste wie ein Idiot.
    Ich zwang mich so zu tun, als könnte ich über diesen unterirdischen Witz lachen.
    »Ganz genau«, sagte ich.
    Peter sah mich eine Weile grüblerisch an. Was in diesem Moment in seinem Kopf vorging, war schwer zu erraten. Aber irgendetwas passte ihm nicht. Entweder die Tatsache, dass ich bei ihm schlafen wollte, oder mein unbefriedigende Begründung. »Also schön. Ich werde dir die Couch zurechtmachen«, sagte er dann.
    »Danke.«
    Nachdem er mir Bettzeug gegeben, und ich die Couch für die Nacht hergerichtet hatte, sagte Peter: »Hey! Wenn du jetzt hier bleibst, kann ich mir ja noch ein Bierchen gönnen. Du passt ja schließlich auf mich auf. Deshalb wolltest du doch hier bleiben, oder?«
    Ich schob Peter zur Treppe. »Du gehst jetzt ins Bett.«
    »Mann, du bist ja n' richtiger Spielverderber!«
    Ich schob ihn die ersten Stufen hoch. »Du wirst mir morgen dafür dankbar sein.«
    »Ja, Mami.«
    »Und sieh zu, dass du dich nicht im Schlaf vollkotzt.«
    »Keine Sorge! Ich hab nen stabilen Magen. Den haut nichts so leicht um«, sagte Peter und stolperte dann widerwillig die letzten Meter hoch und verschwand schließlich in seinem Schlafzimmer.
    Ich atmete erleichtert auf.
    Eine paar Minuten wartete ich noch an der Treppe um sicherzustellen, dass Peter nicht wieder hinauskam und Terror machte. Aber das geschah nicht.
    Ich setzte mich auf die Couch. An Schlaf war für mich nicht zu denken. Die halbe Nacht verbrachte ich allein damit, mich ständig vor und zurück zu wiegen und gebetsmühlenartig zu wiederholen, dass ich mir alles nur eingebildet hatte. Ich musste mir verbieten, eins und eins zusammen zu zählen. Ich musste mir verbieten, eine Verbindung herzustellen zwischen dem, was ich eben bei Peter und kurz vor Melissas Tod gesehen hatte. Eine unmögliche Aufgabe, die mich um den Schlaf brachte.
     
     
    4
     
    Am nächsten Morgen – es war ein Samstag – kochte ich für Peter einen starken Kaffee, als ich ihn oben im Schlafzimmer rumpeln hörte.
    Als er runter kam und mit bleichem Gesicht in die Küche schlurfte, konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen.
    »O, Mann ist mir schlecht«, stöhnte er.
    Ich schob meine Brille zurecht. »Ich habe es dir ja gesagt.«
    »Es ist völlig egal, was du gestern gesagt hast, ich erinnere mich sowieso an nichts mehr.«
    Peter trank einen Schluck Kaffee und starrte benommen in die Tasse.
    »Soll ich Toast machen?«, fragte ich.
    »Mach du ruhig. Ich werden erst später was essen.«
    Nachdem ich feststellen musste, dass Peter in seinem Kühlschrank außer seinen Eiern von letzter Nacht nur Erdnussbutter zum Essen da hatte, verzichtete ich auch auf das Frühstück. Ich würde mir später bei mir zuhause etwas zubereiten.
    Daher saßen wir uns schweigsam am Küchentisch gegenüber und schlurften ab und zu aus unseren Kaffeetassen. Dabei mochte ich Kaffee gar nicht einmal.
    Peter war mit seinen Gedanken weit weg. Wie aus dem Nichts fragte er mich plötzlich: »Ich habe dir doch gestern keine komischen Dinge erzählt?«
    Ich schaute von meiner Tasse auf. »Zum Beispiel?«
    »Keine Ahnung. Komisches Zeug halt.«
    Ich machte ein verschwörerisches Gesicht und ließ Peter eine Weile zappeln. Er verspannte sich zusehends.
    »Bis auf deine Beichte, dass du schon immer davon geträumt hast, es mit Miss Piggy zu treiben, Nein.«
    »Hm. Sehr witzig«, sagte Peter müde und sah mich lange an. Und während er das tat, veränderte sich sein Blick. Ich erschrak. Diesen Blick hatte ich schon einmal gesehen. Diesen leeren Blick. Es war exakt derselbe Ausdruck, nur sah ich ihn diesmal auf einem anderen Gesicht.
    Wie Peter mich ansah, dachte er, dass irgendetwas nicht stimmt. Etwas hat sich verändert, obwohl alles so ist wie immer und trotzdem stimmt etwas nicht. Bei Melissa war es genauso.
    »Peter, stimmt irgendwas nicht«, fragte ich gleich.
    Er löste sich aus seinem verstörenden Blick. »Was?«
    »Du hast mich eben so merkwürdig angesehen. Wieso?«
    »Ich weiß nicht, was du meinst. Ich bin heute nicht gerade gut drauf. Sorry, dass ich dich komisch angesehen habe.«
    Ich schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Die Tassen klirrten. »Lüg mich nicht an! Warum hast du mich eben so komisch angesehen? Sag es mir!«
    Peter guckte mich völlig verdattert an. »Hast du sie noch alle? Komm mal runter! Ich hab einen furchtbaren

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