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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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und nicht wie Erik mit meiner Zukunft vereinbar war. Und da hatte Erik nicht unrecht.
    Inzwischen war meine Prägung mit Heath gebrochen (was ich sicher wusste, weil er mir vor ein paar Tagen eine scheußliche Szene gemacht hatte, als wir uns – ausgerechnet! – in Charlie’s-Chicken-Schnellrestaurant über den Weg gelaufen waren). Meine lächerliche Fehlentscheidung, mich zum Sex mit Loren hinreißen zu lassen, hatte mein Leben mit einem Riesendominoeffekt ins Chaos gestürzt. Ein Dominostein war der grausam schmerzhafte Bruch der Prägung mit Heath gewesen – und der nächste, dass Heath mir klargemacht hatte, dass er mich nie wieder sehen wollte. Sicher, ich hatte Heath gewarnt, damit er sich und seine Familie vor Kalona und den Rabenspöttern in Sicherheit brachte, aber zwischen Heath und mir war Schluss, genau wie zwischen mir und Loren Schluss gewesen war, schon bevor er ermordet worden war. Und das war richtig so.
    Ich sah Erik unbeirrt in die Augen. »Dann gefällt dir meine Version von
Dracula

    »Mir gefällt die Vorstellung, dass beide Vampyre sind und auf immer und ewig zusammenbleiben. Und ganz besonders, dass sie sich genug lieben, um über ihre begangenen Fehler hinwegzukommen.«
    Noch immer lächelnd neigte Erik den Kopf und küsste mich. Seine Lippen waren weich und warm, und er schmeckte nach Doritos und Mountain Dew, was gar nicht so schlimm war, wie man denken sollte. Er schlang die Arme um mich, zog mich an sich, und sein Kuss wurde intensiver. Es war so schön, von ihm umarmt zu werden. So schön, dass ich zunächst die kleinen Alarmglocken ignorierte, die in meinem Verstand zu läuten begannen, als seine Hände meinen Rücken hinunterglitten und sich um meinen Po schlossen. Aber als er mich an sich drückte und begann, sich fordernd an mir zu reiben, klärte sich der berauschende Nebel, der in mir aufgestiegen war. Es war schön, wenn er mich berührte. Aber es war alles andere als schön, dass seine Berührung plötzlich so aggressiv, so nachdrücklich, so
ich will dich, und zwar jetzt
wurde.
    Er musste gemerkt haben, wie ich mich anspannte, denn er löste sich von mir und lächelte mich an. »Was machst du eigentlich hier oben?«
    Verblüfft von dem plötzlichen Wechsel blinzelte ich ihn an. Dann trat ich einen Schritt zurück und nahm meine Cola von seinem Stuhl, wo er sie abgestellt hatte. Ein großer Schluck half mir, die Beherrschung wiederzufinden. Schließlich schaffte ich es, zu sagen: »Oh, äh, ich wollte Darius was fragen und schauen, ob mein Handy wieder funktioniert.« Ich zog es aus der Tasche und hielt es wie ein Trottel in die Höhe. Als ich einen Blick darauf warf, sah ich, wie drei Balken aufleuchteten. »Yeah! Sieht so aus, als käme die Verbindung zurück!«
    »Ja, der Eisregen hat schon vor einer Weile aufgehört, und ich hab auch schon länger keinen Donner mehr gehört. Falls nicht noch ein Schub von diesem Mistwetter kommt, sollte sich der Empfang wieder stabilisieren. Ich hoffe, das ist ein gutes Zeichen.«
    »Ich auch. Du, ich werd gleich mal versuchen, Schwester Mary Angela zu erreichen und zu fragen, wie’s Grandma geht.« Es fiel mir wieder leichter zu reden. Ich betrachtete Erik genau. Er wirkte so nett und normal, überhaupt nicht anders als sonst. Hatte ich bei dem Kuss überreagiert? Hatte mein Erlebnis mit Loren mich latent hysterisch gemacht? Da spürte ich, wie die Pause zwischen uns immer länger wurde und er mich fragend anschaute: »Also, wo ist Darius?«
    »Ich hab ihn früher als geplant abgelöst. Ich bin aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen, außerdem fand ich, dass er seinen Schlaf haben sollte, weil er ja so was wie unsere gesammelten Streitkräfte ist.«
    »War Aphrodite noch breit?«
    »Sie hat tief und fest geschlafen. Darius hat sie runtergetragen. Die wird morgen einen Mordskater haben.« Die Aussicht schien ihn zu amüsieren. »Er wollte sich in Dallas’ Zimmer legen. Er ist noch nicht sehr lange weg, vielleicht müsstest du ihn nicht mal wecken.«
    »Na ja, ich wollte eigentlich nur wissen, wo Damien und Jack sind. Ich konnte auch nicht schlafen, daher wollte ich sie ablösen, damit die Zwillinge durchschlafen können.«
    »Oh, kein Problem. Das kann ich dir auch erklären. Sie sind ganz in der Nähe des Durchgangs zum Bahnhof.«
    »Gut. Wenn Darius schläft, will ich ihn lieber nicht stören. Du hast recht, unsere gesammelten Streitkräfte brauchen ihren Schlaf.« Ich hielt inne und fügte dann in künstlich lockerem Ton

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