Gejagt
sehr über das ›mein Mann‹ freute, dass er nicht antworten konnte.
»Das hatte ich befürchtet«, sagte Damien. »Wie ist es passiert?«
»Darius hat Rephaim angegriffen«, erklärte ich, »und da wurde Kalona sauer. Er hat zwar verhindert, dass Stark Darius umbringt, aber dieser Schnitt war sein Abschiedsgeschenk dafür, dass Darius seinem Lieblingssöhnchen weh getan hat.«
»Dieser verfickte Stark«, knurrte Shaunee.
»Der nervt wirklich total«, fügte Erin hinzu. »Der und diese Scheißvögel machen hier, was sie wollen.«
»Und niemand tut was dagegen«, schloss Shaunee.
»Genau wie wir es soeben bei Becca miterlebt haben«, sagte Damien.
»Apropos«, wandte sich Shaunee an ihn, »was sollte das? Warum hast du dieser Tusse recht gegeben, von wegen
ach, das war doch nicht so schlimm, Stark ist ja soooo scharf
! Ich hätt dir am liebsten eine geklebt.«
»Ihr hättet sie nicht überzeugen können. Becca ist auf ihrer Seite. Soweit ich das überblicke, können Stark und die Vögel und Kalona machen, was sie wollen, niemand wagt es, ihnen zu widersprechen.«
»Es ist noch schlimmer«, sagte Aphrodite. Sie kuschelte sich immer noch in Darius’ Arme, hatte sich aber wieder gefangen. »Es ist, als würde sich dieser Kalona-Zauber, mit dem er alle betört hat, auch auf Stark und die Vögel erstrecken.«
»Genau deshalb habe ich Becca zugestimmt und sie gehen lassen«, bestätigte Damien. »Ich hielt es für keine gute Idee, uns als die Einzigen zu outen, die nicht im Kalona-Fanclub sind.«
»Und Neferet. Vergiss die nicht«, merkte Aphrodite an.
»Die ist auf seiner Seite, aber ich glaub nicht, dass sie sich hat bezaubern lassen«, sagte ich. »Ich hab gehört, wie die zwei sich unterhalten haben, als sie dachten, ich wär noch ohnmächtig, und da war sie in einem Punkt nicht seiner Meinung. Er hat sich total aufgeregt und ist ganz drohend geworden, und sie hat so getan, als würde sie nachgeben, aber in Wirklichkeit hat sie nur die Taktik geändert. Sie manipuliert ihn, und ich hab keine Ahnung, ob ihm das klar ist oder nicht. Und außerdem geht mit ihr auch irgendeine Veränderung vor.«
»Inwiefern?«, fragte Damien.
»Ihre Kräfte scheinen sich verändert zu haben«, sagte Darius.
Ich nickte. »Als hätte man in ihr ’nen Schalter umgelegt, und dadurch wär ein anderes Set von Kräften freigesetzt worden.«
»Dunkle Kräfte«, sagte Aphrodite. Wir alle sahen sie an. »Ihre Macht basiert nicht mehr auf der von Nyx. Sicher, sie kann die Kräfte der Göttin noch einsetzen, aber sie bekommt auch von anderswoher Energie. Konntet ihr das nicht spüren, als wir sie im Gang vor der Krankenstation gesehen haben?«
Eine lange Stille entstand. Dann sagte Damien: »Ich glaube, wir waren zu sehr damit beschäftigt, uns gegen Kalonas Bezauberung zu wehren.«
»Und außerdem hatten wir eine Heidenangst«, fügte Erin hinzu.
»Aber hallo«, bestätigte Shaunee.
»Na gut, dann wisst ihr’s jetzt. Neferet ist eine größere Bedrohung als je zuvor. Was sie besprochen haben, als sie dachten, ich wäre noch weg, war irgendeine Art neuer Zukunft, die sie und Kalona planen. Und die hat damit zu tun, dass sie die Macht im Rat übernehmen wollen.« Am liebsten wäre ich ins Bett gekrochen und hätte mir die Decke über den Kopf gezogen.
»Oh Göttin! Den Rat der Nyx?«, fragte Aphrodite.
»Genau weiß ich’s nicht, aber ich befürchte es. Ich hab auch Angst, dass sie durch ihre neue Macht gewisse neue Fähigkeiten erhalten hat.« Ich verstummte. Ich wollte ihnen keine Angst einjagen, bevor ich mit Stevie Rae geredet hatte, aber warnen musste ich sie. Also wählte ich meine Worte sorgfältig. »Ich glaube, Neferet kann ihre Macht auf entfernte Orte richten, indem sie durch Schatten wandert oder vielleicht Schatten manipuliert.«
»Ungut«, sagte Damien.
»Das heißt, wir müssen vorsichtig sein«, sagte Erin.
»Verdammt vorsichtig«, fügte Shaunee hinzu.
Darius nickte. »Denkt immer daran, dass Neferet, Kalona und zweifellos auch die meisten der anderen Jungvampyre unsere Feinde sind.« Sein scharfer Blick glitt über uns hinweg. »Was ist mit den übrigen Lehrern? Ihr wart heute alle im Unterricht, oder? Wie haben sie sich benommen?«
»Ja, waren wir, und ich kam mir vor wie auf ’nem anderen Stern«, sagte Shaunee.
»Wie auf der Highschool von Stepford«, bestätigte Erin.
»Es scheint, als wären auch die Lehrer von Kalona eingenommen«, sagte Damien. »Natürlich kann ich es nicht mit letzter
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