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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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ist ein Geschenk, das ich immer in Ehren halten werde.«
    Kassie unterdrückte einen frustrierten Seufzer. Was stimmte nicht mit diesem Mann?
    »Nun ja, für mich war es nicht mehr als eine Last«, erwiderte sie und weigerte sich hartnäckig, bei dem herrlichen Gefühl seines Daumens, der über die Wölbung ihrer Lippe strich, zu erbeben. »Jetzt, da ich sie verloren habe, kann ich weiterziehen …«
    Etwas, das vielleicht Belustigung war, glitzerte in seinen Augen. »Weiterziehen? Wohin?«
    »Zu einem anderen.«
    Das hätte den Zweck eigentlich erfüllen müssen. Welcher Mann konnte es schon ertragen, wenn ihm gesagt wurde, seine Frau würde sein Bett verlassen und zu einem anderen gehen? Stattdessen verstärkte sich seine empörende Belustigung nur noch.
    »Und du dachtest, dass du diesen geheimnisvollen anderen in meinem Versteck finden würdest?«, fragte er gedehnt. »Das ergibt überhaupt keinen Sinn, oder, Schatz?«
    »Natürlich nicht«, fuhr sie ihn an. »Ich brauchte einen Ort, an dem ich wohnen kann, bis ich mir ein eigenes Versteck suchen kann.«
    Caine senkte den Blick zu ihrem Mund, den sein Daumen nach wie vor streichelte. »Sicherlich kann dir dein nächster Liebhaber ein Versteck bieten? Oder wenigstens ein Bett?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Doch, es geht mich etwas an, wenn du vorhast, mein Privatversteck für deine Orgien zu benutzen.« Ein durchtriebenes Lächeln kräuselte seine Lippen. »Wenigstens sollte ich daran teilnehmen dürfen.«
    Sie erbebte, und eine tiefe Sehnsucht drohte ihre edlen Absichten zu unterminieren. »Hör auf damit«, fauchte sie und schlug seine Hand weg, die sie quälte, indem sie sich selbst daran erinnerte, was es kosten würde, wenn sie versagte.
    Sein Amüsement verschwand, und er stemmte seine Hände gegen die Wand neben ihren Schultern, wodurch er sie mit seinem Körper einsperrte. »Sag mir, warum du hier bist.«
    Sie wandte den Kopf, erschrocken über die grimmige Entschlossenheit, die sie in seinem wunderschönen Gesicht erkennen konnte. »Weil ich fort von dir wollte und dachte, das hier sei der letzte Ort, an dem du nach mir suchen würdest.«
    »Es hat nichts mit deiner Vision zu tun?«
    »Nein, und jetzt geh.«
    »Niemals.«
    »Dann werde ich verschwinden.« Sie griff nach seinem Arm und versuchte verzweifelt, ihn zur Seite zu schieben. »Verdammt, lass mich gehen!«
    Ein angespanntes Schweigen senkte sich herab, und sie spürte, wie Caines brennender Blick über ihr starres Profil glitt. Dann ließ er unvermittelt seinen Arm fallen und trat einen Schritt zurück.
    »Na schön. Du bist frei und kannst gehen.« Er sagte nichts, als sie wie angewurzelt stehen blieb, zitternd von Kopf bis Fuß. Schließlich strich er sanft mit der Hand über ihre Wange. »Du kannst nicht, oder?«
    Kassandra ließ den Kopf sinken und schlug die Hände vor das Gesicht, als sich ihre Augen mit Tränen füllten. »Bitte, Caine …«
    Sie spürte, wie er seine Arme um ihren bebenden Körper legte, sie an sich zog und seine Lippen auf ihre Schläfe drückte.
    »Was ist los?«, fragte er und flehte: »Rede mit mir, Kassie. Ich muss wissen, was los ist.«
    »Ich kann nicht.«
    »War es die Vision?«
    Sie leistete noch eine ganze Weile Widerstand, bevor sie sich geschlagen gab. Es gab einfach keine Möglichkeit für sie, sich von dem störrischen Werwolf zu befreien. Zumindest, wenn sie ihm nicht beweisen konnte, dass es zu gefährlich für ihn war, bei ihr zu bleiben.
    Und das war nicht wahrscheinlicher, als dass ihr plötzlich Flügel sprossen und sie fliegen konnte.
    Sie stieß einen resignierten Seufzer aus und lehnte ihren Kopf an seine so angenehme starke Brust. »Ja.«
    Seine Hände glitten mit einer tröstenden Bewegung über ihren verkrampften Rücken. »Kannst du es mir erzählen?«
    »Du bist es.«
    »Ich?« Er erstarrte, offensichtlich schockiert über ihr Geständnis. »Mache ich irgendwas falsch?«
    »Nein, du wirst gefangen genommen.« Sie erschauderte, und die Erinnerung an ihre Vision stand ihr schmerzhaft klar vor Augen. »Wir beide.«
    »Von wem werden wir gefangen genommen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und wo wurden wir in der Vision gefangen gehalten?«
    »Ich weiß nicht.« Sie erschauderte erneut. »Wir waren von einem weißen Nebel umgeben.«
    Eine lange Pause folgte.
    »Also bist du verschwunden, weil eine Vision dir gezeigt hat, dass ich gefangen genommen werde?«, fragte er sanft.
    »Ja.«
    Sie hörte sein leises Knurren einen winzigen Moment, bevor er

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