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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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wird.“
    „Wie spielt sich eine solche Feier ab?“
    „Es gibt ein großes Bankett und Reiterspiele und Wettbewerbe, bei denen die Männer ihre Stärke und ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Hassan zum Beispiel nimmt an den Ringkämpfen teil. Ich selber bevorzuge andere Sportarten.“
    „Hassan ist Euer Bruder?“
    „Mein Blutsbruder.“ Kasim sah sie an. „Als der Prinz zehn Jahre alt war, lag Khalid mit einem der Bergstämme im Krieg. Ihr Anführer sandte Männer aus, die ein Attentat auf den Kalifen verüben sollten, doch sie kamen nicht in seine Nähe. Stattdessen schnappten sie sich Hassan, den sie bei Waffenübungen im Palasthof überraschten. Sie hätten ihn entführt und getötet, wäre es mir nicht gelungen, mich zu ihm durchzukämpfen und ihn zu retten. Er war schwer verwundet, doch ich konnte die Blutung stillen und ihn zum Arzt bringen. Hassan überlebte. Er erholte sich vollends, und Khalid war überzeugt, dass mein Eingreifen seinem Sohn – und womöglich ihm selbst – das Leben gerettet hatte.“
    „Ich verstehe … deshalb betrachtet er Euch als Familienmitglied.“
    „Khalid nennt mich seinen zweiten Sohn. Ich bin sein treuer Gefolgsmann und gedenke das auch in Zukunft zu bleiben.“
    „Aus diesem Grund wolltet Ihr uns nicht nach England bringen.“
    „Teilweise. Es gibt andere Gründe, doch im Augenblick habe ich nicht die Absicht, Euch damit zu belasten.“
    „Ich würde Euch gern besser verstehen.“ Harriet sah, wie der kleine Muskel an seinem Kinn zu zucken begann. „Könnten wir nicht versuchen, einander zu mögen?“
    „Ihr wollt, dass wir Freunde werden?“ Ein sonderbares Lächeln erschien um Kasims Lippen. „Hofft Ihr, Eurer Bestrafung zu entgehen, Harriet?“
    „Nein! Ich dachte bloß …“ Sie seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich glaube, wir würden einander sehr wertschätzen, wenn wir uns Mühe gäben.“
    Kasim blieb stehen. „Dies sind Eure Räume, Harriet.“
    Die Tür, vor der sie angehalten hatten, wurde von innen geöffnet, und Harriet trat in einen weiträumigen überdachten Innenhof, von dem aus man in eine zauberhafte Gartenanlage gelangte. Zahlreiche Springbrunnen und Wasserbecken verbreiteten angenehme Kühle, und der Duft exotischer Blumen lag in der Luft. Der Marmor der Fußböden in den Wohnräumen hatte einen zart türkisfarbenen Ton, und die Wände waren rosa. Das Schlafgemach dominierte ein ausladender seidenbezogener Diwan; mehrere Ottomanen waren um ihn gruppiert, die zum Sitzen einluden. Eine flauschige weiße Katze hatte es sich auf einer davon bequem gemacht. An den Wänden standen Truhen und Schränkchen aus dunklem Holz, die reich mit Schnitzereien und Einlegearbeiten aus Elfenbein und Perlmutt versehen waren.
    Harriet blickte sich um. „Wie schön!“, flüsterte sie andächtig. „Sind diese Räumlichkeiten mit Euren verbunden?“
    „Ja, durch die Gärten. Morgens werdet Ihr von einem der Eunuchen oder von mir abgeholt und zum Schulzimmer gebracht, damit Ihr den Unterricht fortführen könnt. Khalid ist sehr erbaut von den Fortschritten der Kinder. Es ist sein Wunsch, dass sie alle so gut Englisch sprechen wie ich, weil er erkannt hat, dass England eine stolze, mächtige Nation ist, die ihre Handelsbeziehungen im Orient auszudehnen beginnt. Seiner Überzeugung nach muss der Sultan dies akzeptieren und Handel treiben wie die Engländer. Sonst wird das Osmanische Reich den Entwicklungen hinterherhinken.“
    „Danke, dass Ihr mir diese Zusammenhänge erklärt.“ Harriet lächelte ihn an. „Ihr habt mir heute mehr Informationen gegeben als je zuvor, seit ich in den Palast kam. Ich fange an, Dinge zu verstehen, die mir anfangs sehr befremdlich erschienen.“
    Kasim sah sie einen Moment lang an, und flüchtig meinte sie, einen Ausdruck des Bedauerns in seinen Augen wahrzunehmen, so als sehnte er sich nach etwas, um das er nicht bitten konnte.
    „Ich lasse Euch nun allein, damit Ihr Euch mit Eurer neuen Umgebung vertraut machen könnt. Wenn ich fort bin, werden Eure Dienerinnen kommen und sich vorstellen. Aber sagt mir, Harriet, gibt es darüber hinaus noch einen Wunsch, den ich Euch erfüllen kann?“
    „Etwas zu lesen vielleicht … Informationen über Euer Land. Außerdem Kräuter, damit ich Medizin herstellen kann, für den Fall, dass eine der Frauen krank wird … und einen Hund, wenn das möglich wäre. Ich würde auch gern hin und wieder mit Euch ausreiten, wenn es gestattet wäre.“
    „Ich werde Euch heute Abend ein

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