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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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Ihr stellt Bedingungen, wo es angemessen wäre, um Entschuldigung zu bitten.“
    „Ihr habt Euch über die Maßen großmütig gezeigt, Hoheit.“ Erhobenen Hauptes erwiderte Harriet den Blick des Kalifen, ohne von der Stelle zu weichen. „Doch für die Flucht meiner Cousine bin ich verantwortlich und niemand sonst. Ich gebe Euch das Versprechen, das Ihr verlangt, aber kein Unschuldiger darf bestraft werden, und Mellina muss ihre Position und ihre Privilegien zurückerhalten, ebenso wie die Eunuchen, die mich in jener Nacht zu Euch brachten. Sie konnten nicht wissen, dass ich nicht die Person war, die ich zu sein vorgab. Ich nehme alle Schuld auf mich und werde jede Bestrafung, die mein Gebieter Kasim für mich vorgesehen hat, akzeptieren.“
    Der Kalif starrte sie schweigend an, dann lächelte er. „Ich glaube, Kasim hat mehr Glück, als irgendjemand von uns voraussehen konnte. Was nun Euer Anliegen betrifft, so werde ich alles umgehend so in die Tat umsetzen, wie Ihr es erbatet. Ich hatte all diese Dinge selbst schon im Sinn …“ Er verengte die Augen. „Habe ich Euer Wort?“
    „Ich verspreche, nicht zu fliehen oder anderen zur Flucht zu verhelfen – und ich werde mich nach Kräften bemühen zu tun, was von mir verlangt wird. Dies schwöre ich in meiner Eigenschaft als Engländerin und Frau von Stand.“ Harriet war stolz darauf, dass ihre Stimme nicht zitterte, als sie sprach, zumal sie durchaus eine Vorstellung davon hatte, was ihre Pflichten im Einzelnen beinhalten mochten. Wenn sie zu Kasims Harem gehörte, konnte er sie ohne Weiteres in sein Bett beordern, falls er es wünschte.
    „Ich nehme Euer Versprechen an.“ Der Kalif nickte und drehte sich lächelnd zu Kasim um. „Mir scheint, Allah hält seine segnende Hand über dich, mein Sohn. Und was dich angeht, Hassan – wir werden eine passende Braut für dich finden. Und bis dahin kannst du dir jede Frau außer Fortunata aus meinem Harem aussuchen.“
    Hassan nickte, sichtlich angetan vom Angebot seines Vaters. „Ich wünsche dir Glück mit deiner neuen Haremsdame, mein Bruder“, sagte er zu Kasim. „Sie ist nicht annähernd so schön wie ihre Cousine, aber ich bewundere ihren Mut.“
    „Ich danke dir, mein Bruder.“ Lächelnd neigte Kasim den Kopf, dann machte er eine tiefe Verbeugung vor Khalid. „Und ich danke Euch, Hoheit. Ihr wisst, Euch gilt meine unverbrüchliche Treue.“ Er wandte sich zu Harriet um. „Kommt, Lady Harriet. Es ist Zeit, dass Ihr Euer neues Zuhause kennenlernt.“
    Er streckte ihr die Hand hin, und nach kurzem Zögern ergriff sie sie. Ein Zittern durchlief ihren ganzen Körper, als seine starken Finger sich um ihre schlossen – in einer Weise, die sie nur als besitzergreifend empfinden konnte. Sie sah ihn an, gewahrte die Befriedigung in seinen Augen, und ein Knoten bildete sich in ihrer Magengrube. Als sie in den Palast gekommen war, hatte Kasim Distanz zu ihr halten müssen. Sie war Teil des Harems seines Gebieters gewesen, doch jetzt gehörte sie ihm. Sie konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass ihr Leben im Begriff war, sich tief greifend zu ändern.
    Sie hob den Kopf, kämpfte ihre Aufgeregtheit nieder und warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. „Seid Ihr zornig, weil ich Euch nicht gehorcht habe?“
    „Ihr hattet Glück, dass Khalid milde gestimmt war. Ihr erinnert ihn an Anna, seine erste Frau, die er liebte, weil sie stolz und mutig war und nie das Knie vor ihm beugte, obwohl auch sie ihn liebte. Er drohte ihr, sie auspeitschen zu lassen, und setzte sie drei Tage lang bei Wasser und Brot gefangen, aber am Ende war er es, der vor ihr auf die Knie fiel und ihre Vergebung erbat.“
    Voller Erstaunen wandte Harriet sich zu ihm um. „Der Kalif fiel vor einer Frau auf die Knie? Ich hätte nicht gedacht, dass er so etwas tun würde. Als der mächtige Herrscher, der er ist …“
    Kasim lachte. „Khalid ist ein Mann wie jeder andere, Harriet. Und wenn ein Mann liebt, ist er verletzbar, weil die Frau, die er liebt, Macht über sein Herz hat. Ihr mögt unsere Sitten und Gebräuche befremdlich und grausam finden, doch wir schützen unsere Frauen und bewahren sie vor Schaden.“
    „Wenn eine Frau einen Mann liebt, wird sie ihn nicht hintergehen. Warum also sollte sie abgeschottet von der Welt und allen anderen Männern leben?“
    „Khalids Frauen treffen mit den Männern der Familie zusammen“, erwiderte Kasim. „Bei Festlichkeiten. Wie etwa der Feier, die morgen zur Geburt von Katrinas Sohn veranstaltet

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