Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh

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dich bei jedem Atemzug beobachten.«
    Das erschütterte ihn. Vielleicht war das beabsichtigt. »Läuft das schon?«
    »Ich habe mit ihnen darüber geredet. Ich sollte es dir nicht erzählen, aber um Himmels willen, mach bloß keinen Fehler, mein Junge. Mach überhaupt nichts. Du hast sensationell gute Arbeit geleistet, seit du deine ... deine privaten Probleme gemeistert hast. Deine Arbeit ist wirklich hervorragend. Du wirst verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen - du weißt, was ich meine. Mehr Aufträge. Ich möchte, daß du mit Grant an einigen Designs arbeitest. Im Ernst, ich möchte, daß ihr beide hier als Angehörige des Personals arbeitet.«
    »Warum? Damit ihr etwas habt, das ihr uns wieder wegnehmen könnt?«
    »Mein Junge...« Denys gab ein schweres Seufzen von sich und sah besorgt drein. »Nein. Ganz im Gegenteil. Ich möchte, daß du hier unabdingbar wirst. Völlig unabdingbar. Sie sind gerade dabei, die Anlage auf Fargone aufzubauen. Und das ist ziemlich weit weg von Planys.«
    Ein Gefühl von Kälte umschlich Justins Herz, kalt und vertraut.
    »Um Gottes willen«, sagte Denys. »Gib ihnen bloß keine Chance. Das versuche ich dir die ganze Zeit klarzumachen. Wir haben nicht völlig unter Kontrolle, was geschieht. Das Verteidigungsamt hat deinen Vater in den Griff bekommen. Es wird ihn nicht loslassen. Verstehst du, was du bisher bekommen hast, verdankst du Gehenna. Gehenna und dem damit verbundenen Ärger, der sie davon überzeugt hat, daß sie deinem Vater etwas geben müssen, das er zu verlieren hat. Aber wir haben dich ihnen nicht ausgeliefert. Wir haben dich ganz ruhiggehalten. Die Tatsache, daß du ein Minderjähriger warst, hat dich und Grant vor einigen Unannehmlichkeiten bewahrt: Aber ohne daß sie's bemerkt haben - bist du alt genug geworden, um ernstgenommen zu werden. Und die Anlage von Reseunespace auf Fargone hat einen militärischen Flügel, in dem du eine wunderbare Geisel abgeben würdest.«
    »Soll das eine Drohung sein?«
    »Justin - gib mir wenigstens eine kleine Frist. Schenk mir soviel Glauben wie ich dir. Und deinem Vater. Ich versuche dich vor einer Falle zu warnen. Denk wenigstens darüber nach, wenn du schon sonst nichts tust. Ich traue diesem plötzlichen Wohlwollen auf seiten der Verteidigung wirklich nicht. Du tust gut daran, ihnen auch nicht zu vertrauen. Und ich versuche, dich vor einem möglichen Problem zu warnen. Wenn du hier unentbehrlich wärst, hätten wir einen Anspruch auf dich, und ob du's glaubst oder nicht, du wärst sehr viel sicherer, wenn wir diesen Anspruch jetzt schon geltend machen könnten. Zieh deine eigenen Schlüsse! Du weißt verdammt gut, welch ein Vorteil es für sie wäre, wenn sie dich draußen auf Fargone unter ihren Fittichen hätten und Jordan in sicherem Gewahrsam auf Planys. Das versuche ich dir klarzumachen. Mach von dieser Information Gebrauch, wie immer du es für richtig hältst. Aber ich werde dir immer eine Chance geben, wenn ich kann.«
    Justin nahm das Band. Er dachte darüber nach. »Ja, Ser«, sagte er schließlich, weil Denys recht hatte. Er wollte nicht nach Fargone geschickt werden, jetzt nicht und auch zu keinem anderen Zeitpunkt. Ganz gleich, was Jordan gewollt hätte.

    IX

    Ich dachte, dies könne einige deiner Bedenken gegen MR-1959 ausräumen, tippte Justin oben auf seine Erläuterung zur Anlage zum Projekt EO-6823. - JW. Er packte die Projektunterlagen zusammen und schickte sie rüber in Yanni Schwartzes Büro.
    Dabei zitterten ihm die Glieder.
    Er wartete wieder. Machte Überstunden und arbeitete sehr hart, und bemühte sich ernsthaft, weil er begriff, in was er geraten war. Er benutzte die Bänder. Er nahm Dinge in sich auf. Er versuchte es mit der Art von Designs, an denen er vor acht Jahren in seiner Freizeit gearbeitet hatte, und versuchte Yanni zu erklären, daß sie nur eine experimentelle Abwechslung zu den üblichen Aufträgen boten.
    Was Yanni aus irgendwelchen Gründen ungeheuer aufregte.
    »Schau mal«, hatte Justin erklärt, als Yanni wegen der Abwechslung MR-1959 einen Wutanfall bekam. »Yanni, ich beschäftige mich in meiner Freizeit damit. Ich habe die andere Sache erledigt. Ich dachte mir nur, du könntest mir dabei ein wenig helfen.«
    »Es ist einfach unmöglich, so etwas zu machen«, hatte Yanni gesagt. »Mehr gibt's dazu nicht zu sagen.«
    »Erklär mir das!«
    »Du kannst kein Talentband mit Tiefensets verbinden. Was dabei herauskommt, sind Ratten in einer Tretmühle. Und genau das machst