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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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für Erwachsene? Du kannst Punsch und Kuchen haben. Und all das. Und du kriegst deine Geschenke. Ich habe nicht daran gedacht, die ganze Familie einzuladen. Wie wär's mit Dr. Ivanov und Giraud ...«
    »Ich mag Giraud nicht.«
    »Ari, das ist aber nicht nett. Er ist mein Bruder. Und dein Onkel. Und er ist sehr nett zu dir gewesen.«
    »Das ist mir egal. Du läßt mich nicht einladen, wen ich will.«
    »Ari...«
    »Justin kann nichts dafür, daß ich Nellys Schlüsselkarte genommen habe.«
    Onkel Denys seufzte. »Ari...«
    »Ich will keine Party mit alten Leuten.«
    »Schau mal, Ari, ich weiß nicht, ob Justin überhaupt kommen kann.«
    »Ich will Justin und Grant und Mary.«
    »Wer ist denn Mary?«
    »Mary ist die Technikerin unten in den Labors.«
    »Mary ist eine Azi, Ari, und sie würde sich furchtbar unwohl fühlen. Aber wenn du wirklich möchtest, werde ich sehen, ob Justin kann. Ich kann nichts versprechen, um es gleich zu sagen. Er ist unheimlich beschäftigt. Ich werde ihn fragen müssen. Aber du kannst ihm eine Einladung schicken.«
    Das gefiel ihr schon besser. Sie setzte sich ein wenig auf und stützte ihre Ellbogen auf die Armlehnen. Und sah Onkel Denys freundlicher an.
    »Nelly soll auch nicht in die Klinik«, sagte sie.
    »Ari, mein Schatz, Nelly muß unbedingt in die Klinik, weil sie sich deinetwegen furchtbar aufgeregt hat. Das ist doch nicht meine Schuld. Du machst Nelly ganz schön zu schaffen, und wenn sie sich eine Weile ausruhen muß, kann ich ihr das bestimmt nicht zum Vorwurf machen.«
    »Das ist gemein, Onkel Denys.«
    »Nun, es war auch gemein, Nellys Karte zu klauen. Nelly wird morgen früh zurück sein. Sie wird sich ganz gut fühlen. Ich werde Justin anrufen und Mary sagen, daß du an sie gedacht hast. Sie wird sich sehr darüber freuen. Aber ich kann nichts versprechen. Sei brav, und wir werden sehen. In Ordnung?«
    »In Ordnung«
    Sie war immer noch wütend darüber, daß sie auf dem Weg zum Bandstudium und zurück in den Fluren im Erdgeschoß bleiben mußte; und sie überlegte die ganze Zeit, wie sie das umgehen könnte, war aber noch auf keine Lösung gekommen.
     
    Sie würden dieses Jahr also nicht in dem großen Speisesaal unten feiern, denn Onkel Denys sagte, es gäbe in letzter Zeit so viel Arbeit, daß eine Menge Leute ohnehin nicht kommen könnten. Deshalb würden sie nur eine kleine Party im Apartment veranstalten, aber die Küche würde das Essen zubereiten und hinaufbringen; und es würden nur ein paar Erwachsene dabei sein, und man würde ihnen ein schönes Essen servieren, bevor es Punsch und Kuchen gäbe und Ari ihre Geschenke auspacken könne. Sie würde das Essen zusammen mit Nelly planen, am Kopfende des Tisches sitzen und alles haben, was sie wollte. Und Justin und Grant würden vielleicht auch kommen können, sagte Denys.
    Das taten sie auch.
    Justin und Grant erschienen an der Tür, und Justin schüttelte Onkel Denys die Hand.
    Und dann spürte man noch am anderen Ende des Raums, daß Justin Angst hatte, als er eintrat. Grant auch. Und jeder in dem Zimmer verhielt sich steif und abweisend und versuchte es zu überspielen.
    Verdammt noch mal, es war ihre Party. Ari stand auf, während das unangenehme Gefühl bis in ihren Magen drang, und lief hinüber und versuchte so freundlich zu sein, wie sie konnte. Es führte zu nichts, wenn man Leuten sagte, sie sollten nett sein. Man zog bloß ihre Aufmerksamkeit auf sich und weckte sie auf, bis sie sich auf einen selbst konzentrierten, statt auf das, worauf sie sich konzentriert hatten, und dann konnte man etwas mit ihnen anfangen. Sie hatte keine Zeit, um herauszufinden, wer was machte - sie ging gleich zu Justin: Er war der Schlüssel dazu, das wußte sie vom ersten Moment an.
    Onkel Giraud war da, und Girauds Azi Abban; und Dr. Ivanov und ein sehr hübscher Azi namens Ule, der zu ihm gehörte. Und Dr. Peterson und sein Azi Remay; und Aris Lieblingsinstrukteur Dr. Edwards mit seinem Azi Gale, der älter als er, aber nett war: Dr. Edwards gehörte zu denen, die sie eingeladen hatte. Er war Biochemiker, aber er kannte sich auch mit allen möglichen anderen Dingen aus, und er arbeitete viel mit ihr nach dem Bandstudium. Und natürlich war Onkel Denys da, der sich gerade mit Justin unterhielt.
    »Hallo!« sagte sie und trat dazwischen.
    »Hallo«, sagte Grant und gab ihr ihr Geschenk. Sie schüttelte es. Es war nicht schwer. Und es rappelte nicht. »Was ist da drin?« fragte sie. Sie wußte, daß sie's ihr nicht sagen würden.

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