Geklont
es verdorben oder so. Alle Erwachsenen lachten, als sie das sagte; selbst Justin lächelte; aber Onkel Denys sagte, es sei natürlich nicht verdorben, es sollte wirklich so schmecken, und sie durfte nicht mehr davon trinken, weil sie sich sonst komisch fühlen und schläfrig werden würde.
Deshalb ließ sie's sein. Sie beschäftigte sich mit ihrer Rätselkiste und bekam sie auf, während die Erwachsenen viel miteinander tranken und lachten und Onkel Denys schließlich ihre Uhr nahm, um das richtige Datum einzustellen. Es war wirklich eine schöne, eine tolle Party.
Sie gähnte, und alle sagten, es sei Zeit zu gehen. Und sie riefen die Azis und sagten ihr Herzlichen Glückwunsch, während sie mit Onkel Denys an der Tür stand, so wie Mama, und sich verabschiedete und fürs Kommen bedankte.
Alle waren laut und fröhlich, wie schon lange nicht mehr. Denys lächelte Dr. Edwards tatsächlich an, schüttelte ihm die Hand und sagte, er freue sich wirklich, daß er gekommen war. Und das freute Dr. Edwards, denn Onkel Denys war der Administrator, und sie wollte, daß Onkel Denys Dr. Edwards mochte. Und Onkel Denys war sogar nett zu Justin und lächelte ihn und Grant an, als sie gingen.
Es klappte also mit allen, die sie eingeladen hatte.
Alle gingen, sogar Onkel Giraud; und es wurde Zeit, die Geschenke und alles Übrige wegzuräumen. Aber Ari nahm an, es sei noch nicht zu spät, um Onkel Denys noch einmal zu zeigen, wie zufrieden sie war, deshalb ging sie zu ihm und umarmte ihn.
»Danke«, sagte sie. »Das war eine schöne Party. Die Uhr gefällt mir. Danke.«
»Ich bedanke mich bei dir, Ari. Das war nett.«
Und er lächelte sie auf eine komische Art an. Als sei er aus vielen Gründen glücklich.
Er küßte sie auf die Stirn und bat sie, ins Bett zu gehen.
Aber sie fühlte sich so gut, daß sie sich entschloß, Nelly und Seely beim Wegräumen der Geschenke zu helfen, und sie gab Nelly besondere Anweisungen, mit ihren Lieblingspräsenten vorsichtig zu sein.
Sie schaltete Sams Käfer ein und ließ ihn ganz schnell herumflitzen. »Was ist das denn?« schrie Nelly, und Onkel Denys kam noch einmal herein, um zu sehen, was sie so erschreckt hatte.
Deshalb klatschte Ari in die Hände und brachte den Käfer zum Stehen, um ihn aufzuheben und in ihr Zimmer zu bringen.
Ganz schnell. Denn sie wollte unbedingt brav sein.
XIV
Ari wurde am Morgen vom Klingeln des Automatischen Haushälters geweckt und sagte ihm, er solle aufhören, sie habe es gehört. Sie rieb sich die Augen und wünschte sich wirklich, sie könne im Bett bleiben, aber sie mußte zum Bandstudium, der Termin war heute. Und sie konnte auch nicht mehr an Justins Büro Vorbeigehen.
Sie hatte eine Menge neuer Spielsachen in ihrem Schlafzimmer, und ein Haufen neuer Sachen zum Anziehen; aber am liebsten wäre sie hier liegengeblieben und wieder eingeschlafen, nur würde Nelly gleich ins Zimmer kommen und ihr sagen, sie müsse aufstehen.
Sie zog es vor, Nelly zuvorzukommen. Sie rollte sich hinüber und rutschte über den Bettrand. Dann ging sie ins Bad, streifte ihr Nachthemd ab, duschte und putzte sich die Zähne.
Normalerweise war Nelly inzwischen im Zimmer.
Deshalb zog sie die Sachen an, die Nelly ihr letzten Abend hingelegt hatte und befahl dem Automatischen Haushälter: »Ruf Nelly!«
»Nelly ist nicht da«, sagte der Haushälter. »Sie ist in die Klinik gegangen.«
Das machte ihr Angst. Aber das konnte auch eine ältere Mitteilung gewesen sein. »Wo ist Onkel Denys?« fragte sie.
»Ari«, sagte der Automatische Haushälter mit Onkel Denys' Stimme. »Komm ins Speisezimmer.«
»Wo ist Nelly?« fragte sie noch mal.
»Nelly ist in der Klinik. Ihr geht's gut. Komm ins Speisezimmer!«
Sie bürstete rasch ihr Haar. Dann öffnete sie die Tür und ging durch den Flur ihrer Suite an Nellys Zimmer vorbei. Durch eine weitere Tür gelangte sie ins Hauptapartment und ging weiter ins Ruhezimmer.
Onkel Denys saß am Tisch hinter dem Bogen. Sie trat ein, befestigte ihre Schlüsselkarte, und Onkel Denys sagte, sie solle sich setzen und frühstücken.
»Ich will nicht. Was ist los mit Nelly?«
»Setz dich!« wiederholte Onkel Denys.
Sie gehorchte. Andernfalls würde sie nichts erfahren. Sie kannte Onkel Denys. Sie nahm ein Brötchen und aß ein Stück trocken. Seely kam und goß ihr Orangensaft ein. Sie hatte ein ziemlich unangenehmes Gefühl im Magen.
»Hier«, sagte Onkel Denys. »Nelly ist in der Klinik, weil sie noch ein paar Bänder bekommt. Nelly ist
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