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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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was natürlich arrangiert worden war. »Nehmen wir an, unser Mann arbeitet im Laborbereich. Nehmen wir an, er redet mit Warrick. Zeigt ihm Bilder der Kinder - verstehen Sie? Damit sich Warrick aufgeschlossener zeigt.«
    »Wir reden über das, was passiert ist.«
    »Wir reden über das, was passiert ist. Ich glaube nicht, ob Sie etwas über die ganze Kette der Kontaktleute wissen wollen...«,
    »Nein. Verdammt, ich will wissen, ob Warrick ansprechbar ist.«
    »Er ist über ein Jahr lang streng abgeschirmt worden. Er hat einen Sohn, der noch immer in Reseune festgehalten wird. Er ist das Druckmittel.«
    »Ich erinnere mich an den Sohn. Wie ist er?«
    »Ganz anders als er. Eine Unperson, soweit unsere Kenntnisse reichen, nur eine aktive PR ZIV-Nummer. Die Verteidigung weiß sehr viel mehr über ihn. Ein Doppelgänger für Papa, das steht fest. Aber offensichtlich haben weder Warrick senior noch junior Reseune genug unter Druck gesetzt, um für den Sohn eine Reiseerlaubnis zu erhalten. Er ist fünfunddreißig. Staatsangehöriger Reseunes. Reseune hat für ihn, als er nach Planys kam, derartige Sicherheitsvorkehrungen getroffen, daß man den Eindruck hatte, es handele sich um den Vorsitzenden. Es gibt auch einen Azi. Einen Alpha - erinnerst du dich an das Massaker der Abolitionisten drüben in der Nähe von Big Blue?«
    »Der Winfield-Fall. Ich erinnere mich dran. Hatte etwas mit Emorys Ermordung zu tun. Das war einer der Streitpunkte zwischen Warrick und Emory.«
    »Was Warrick angeht, ist er ein Pflegekind. Sie lassen ihn nicht aus Reseune raus. Wir können überhaupt keine Daten über ihn gewinnen, nur daß er am Leben ist, mit Warricks Sohn zusammenlebt und Warrick ihn noch immer als Teil der Familie betrachtet. Ich kann Ihnen das ganze Dossier geben.«
    »Nicht mir! Das bleibt tieferen Ebenen Vorbehalten.«
    »Na also, Sie haben verstanden.«
    »Aber Sie können an Warrick rankommen.«
    »Ich glaube, er kann mit seiner Situation nicht mehr unzufriedener sein. Wie lang geht das schon so, achtzehn Jahre? Er arbeitet an Projekten für die Verteidigung; aber Reseune hält zwischen ihm und denen eine dichte Barriere aufrecht, durch die nichts dringen kann. Den Arbeiter an den Luftsystemen hatten wir für achtzehn Monate, so ungefähr. Sie müssen verstehen, Ser, daß Reseune äußerst gründliche Sicherheitsvorkehrungen trifft. Aber andererseits haben sie's auch nicht mit einem gewöhnlichen Häftling zu tun. Sondern mit einem Psycho-Operateur. Einem Kliniker. Eine schwierige Sache, könnte ich mir vorstellen, eine Wache zu finden, die gegen ihn immun ist. Die Frage ist, ob wir jetzt etwas unternehmen oder abwarten. Das sollte ich Sie von Gruen fragen.«
    Corain nagte an seiner Lippe. Zwei Monate waren seit der Wahl fürs Verteidigungsamt vergangen, und die Ergebnisse mochten sich als eine Zeitbombe entpuppen ...
    Jacques würde Khalid wahrscheinlich den Sitz fürs Verteidigungsamt wegschnappen und sehr wahrscheinlich Gorodin zum Minister ernennen.
    Aber Jacques' Position wurde schwächer. Von den Kriegstreibern in der Verteidigung sch l ug ihm ein strenger Wind entgegen - und es kursierten hartnäckige Gerüchte über Gorodins Gesundheitszustand - und Gegenbehauptungen, daß Khalid, der schon früher mit solchen Gerüchten in Verbindung gebracht worden war, erneut ihr Ursprung war.
    Aber Khalid konnte gewinnen: Die Zentristen-Partei hätte Khalids konservativen Flügel gern ausgeschlossen - aber sie konnte die Möglichkeit in keiner Planung unberücksichtigt lassen. Der Kompromiß, Jacques als Rat und Gorodin als Minister einzusetzen, den Corain mit Nye, Lynch und den Expansionisten ausgehandelt hatte - war Corain von allen denkbaren Umständen am liebsten, wenn die Gerüchte zutrafen und Gorodins Gesundheit nachließ, denn Gorodin war der Anteil der Expansionisten an der Vereinbarung.
    Warten - und hoffen, daß ein neuer Einfluß in den Kreisen der Militärs es ihnen ermöglichen würde, mit der Verteidigung zu arbeiten, um an Warrick in Planys heranzukommen; oder auf ihre Weise weiterzumachen und sich auf ihre eigenen Möglichkeiten zu verlassen. Und einen Riesenskandal zu riskieren. Das war das Problem.
    Wenn Khalid wieder gewann - würde er sich daran erinnern, daß seine eigene Partei die Herausforderung um seinen Sitz unterstützt hatte. Dann würde er niemandem mehr einen Gefallen tun.
    Dann konnte er wirklich zu einem sehr gefährlichen Mann werden.
    »Ich glaube, wir sollten jetzt den Kontakt suchen«, meinte

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