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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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dir das?«
    »Du weißt, was ich darüber denke«, erwiderte Denys. »Ich weiß deine Sorge zu schätzen. Aber«, fügte sie hinzu, indem sie leicht mit den Brauen zuckte und wissend lächelte, »wahrscheinlich hast du dich um Ari senior genauso gesorgt.«
    »Ari ist ermordet worden«, sagte er.
    Treffer.
    Und welchen Eindruck machte er? Denys war beunruhigt. Giraud ebenso. Giraud haßte nichts so sehr wie Unordnung, und sein eigener bevorstehender Tod schuf maximale Unordnung: Obwohl nichts durchgesickert war, begannen sich im Haus Gerüchte zu verbreiten; Girauds eigenes Erscheinungsbild, seine zunehmende Gebrechlichkeit trotz der grobschlächtigen Statur ließen keinen Zweifel daran, daß seine Gesundheit nachließ.
    »Man glaubt, sie sei ermordet worden«, erwiderte Ari. »Aber wer weiß das? Vielleicht ist das Rohr einfach geplatzt. Ich habe mir diese Tür angesehen. In bestimmten Positionen würde sie ein Luftzug aus dem Gleichgewicht bringen. Eine gebrochene Kühlleitung würde ausreichen. Habe ich recht? Die Leitung platzt, Ari wird eingenebelt, stürzt hin und schlägt mit dem Kopf auf. Und die Tür fällt zwangsläufig zu. Vielleicht war Mord eine willkommene Erklärung. Ein Mord gab euch den Vorwand, extreme Maßnahmen zu ergreifen.«
    »Hat Justin das behauptet?«
    »Nein. Dr. Edwards.«
    »Wem hat John etwas derart Idiotisches erzählt?«
    »Niemand im besonderen. Er hat mir bloß die wissenschaftliche Methodik beigebracht. Ich schließe nie eine Möglichkeit aus. Ich denke nur, daß für einige Hypothesen mehr spricht als für andere.«
    »Ein Geständnis macht einen Mord doch wahrscheinlicher, oder?«
    »Das sollte es, schätze ich. Damit sind alle Möglichkeiten gleich wahrscheinlich.« Sie schnitt eine Gurkenscheibe durch. »In der Küche werden sie auch immer fauler, weißt du. Schau dir das an.« Sie spießte eine große Salatrippe auf. »Serviert man so etwa Salat?«
    »Bleiben wir beim Thema, Liebling, zum Beispiel bei der Frage, warum, zum Teufel, du an diesem Mann einen Narren gefressen hast. Das muß mehr aus dem Unterleib kommen, als du zugeben willst. Wenn du deine Verletzlichkeit nicht erkennst, kann ich dir versichern, daß er es merken wird, sobald sich die Wogen geglättet haben.«
    »Du vergißt nur eines, Onkel Denys: Justin ist nicht Jordan. Und er kann nicht töten. Dazu ist er einfach nicht imstande, und zwar aus demselben Grund, warum er nicht in Echtzeit arbeiten kann. Ihm würde das Blut in den Adern gefrieren. Er kann nicht einmal Giraud hassen. Er spürt den Schmerz der anderen. Ari hat diese Tendenz verstärkt. Sie hat sich sehr darauf verlassen. Du siehst, ich habe diese Notizen wirklich. Ich weiß noch etwas anderes: Sie hatte Jordan in der Hand. Sie konnte nur seine Einstellung zu den Dingen nicht gebrauchen, deshalb hat sie Jordan zu einem Replikat überredet, und sie nahm sich seiner an, sie hat ihn geformt. Wenn sie nicht gestorben wäre, hätte Justin sich ihr im Laufe der Jahre immer weiter angenähert - und entweder den Zwist mit Jordan überbrückt, oder mit ihm gebrochen - denn seine Beziehung zu Jordan war sehr deprimierender Art, und das wäre ihm klargeworden.«
    »Was meinst du damit?«
    »Jordan hätte ihn unterdrückt. Ari dagegen hatte nie Angst vor Konkurrenz. Jordan schon; und die Beziehung zwischen ihm und seinem Sohn wäre unter Aris Einfluß immer mehr Spannungen ausgesetzt gewesen. Genau darauf ziele ich ab. Jordan ist ein arroganter, voreingenommener Mann, der von seinem Replikat etwas erwartete, was sich als Illusion erwiesen hat, denn sein Sohn, dem Ari einiges  an Unabhängigkeit mitgegeben hatte, wäre sein direkter Widersacher geworden und hätte ihm das Leben schwergemacht; und ich glaube, Jordans Ego hätte ihm diese Einsicht nie gestattet.«
    »Du kennst Jordan Warrick nicht einmal.«
    »Aber Ari. Das sind jetzt die Worte meiner Vorgängerin. Sie hat sein ganzes Leben gestaltet. Sie hat Justin als einen fördernden Einfluß Grant zur Seite gestellt, der das gleiche Potential hatte - Grants Vorgänger war schließlich auch eine Sonderperson, erinnerst du dich? -, aufgrund seines Tiefensets aber grundlegend vom Wohlergehen seines Vertragspartners abhängig war, was einem Jungen, der von seinem Vater unter Druck gesetzt wurde, Erfolg zu haben, genau jene unqualifizierte moralische Unterstützung sicherte, auf die er sich verlassen konnte, oder irre ich mich? Grant ist immer der Hebel gewesen, den Ari benutzen konnte, um Justin von Jordan

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