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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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darauf bestanden. Mein Onkel hat die Sammlung gekauft, ich wollte sie erhalten, und das ist der Grund, warum die Gemälde von der Argo überhaupt gerettet worden sind. Die meisten von ihnen befinden sich im Museum von Novgorod. Jetzt möchte die Sol-Station eines von Fausbergs 61 Cygnis unbedingt haben. Und wir könnten zustimmen - wenn wir etwas Gleichwertiges erhalten. Ich habe einen bestimmten Corot im Sinn.«
    »Wer ist Corot?«
    »Mein Gott, Kind. Bäume. Grüne Bäume. Hast du die terranischen Bänder gesehen?«
    »Eine Menge davon.« Er vergaß seine Beklemmung für einen Moment und rief sich eine Fülle von Landschaften ins Gedächtnis zurück, fremdartiger als die auf Cyteen.
    »Nun, Corot hat Landschaften gemalt - unter anderem. Ich sollte dir einmal einige meiner Bänder leihen. Ich könnte sie heute abend laufen lassen ... Catlin, hast du diese Serie über Die Ursprünge der menschlichen Kunst?«
    »Ich bin mir sicher, daß wir sie haben, Sera. Ich werde sie aus dem Archiv holen.«
    »Unter anderem. - Das, junger Freund, ist eines unserer eigenen. Shevchenki. Wir haben ihn in den Akten. Der arme Kerl ist an einem Versagen der Lebenserhaltungssysteme gestorben, als sie oben an der Küste Pytho aufbauten. Aber er hat wirklich bemerkenswerte Werke geschaffen.«
    Rote Klippen und das Blau des Wollholzes. Das war zu vertraut, um ihn zu interessieren. Das konnte er auch, dachte er insgeheim. Aber er war zu höflich, es auszusprechen. Er zeichnete Skizzen. Er malte sogar oder hatte gemalt, als er noch frisch unter dem Eindruck der malenden Forscher stand. An den Boden gebunden, stellte er sich die Sterne und fremde Welten vor. Und er hatte nie in seinem Leben erwartet, von Reseune freizukommen.
    Bis es so aussah, als ob es Jordan gelingen könnte.
    Florian kam nach oben und bot Ari einen Drink an, eine helle, goldene Mischung in einem geschliffenen Kristallglas. »Orangensaft und Wodka«, sagte sie. »Hast du schon einmal Orangensaft probiert?«
    »Synthetischen«, erwiderte er. Das hatte jeder.
    »Nein, echten. Hier. Nimm einen Schluck.«
    Er trank ein wenig aus dem angebotenen Glas. Es war ein seltsamer, ein komplizierter, süß-sauer-bittrer Geschmack, der sich unter den Alkohol mischte. Ein Geschmack der alten Erde, wenn Ari es ernst meinte, und niemand, der Gemälde wie die an ihren Wänden besaß, konnte es anders meinen.
    »Es ist ganz gut«, meinte er.
    »Ganz gut? Es ist fabelhaft. AG wird einen Versuch mit den Bäumen wagen. Wir glauben, wir haben einen Platz für sie - ohne an den Genen herumpfuschen zu müssen: Wir glauben, die Zonen können sie genauso aufnehmen, wie sie sind. Die Orangenfrucht ist von leuchtender Farbe. Wie schon der Name sagt. Trink weiter! Behalt das Glas! Florian, bringst du mir noch eins, ja?« Sie umklammerte seinen Arm fester, steuerte ihn auf die Treppe zu und hinunter, zum Sofa. »Was hast du Jordan gesagt?«
    »Nur daß Grant aus dem Weg und alles in Ordnung ist.« Er setzte sich, nahm einen großen Schluck von dem Drink und stellte das Glas auf die Messingtheke hinter dem Sofa, nachdem er seine Nerven wieder unter Kontrolle gebracht hatte, soweit er es an diesem Ort und in dieser Gesellschaft für möglich hielt. »Sonst habe ich ihm überhaupt nichts gesagt. Ich denke, das ist meine Sache.«
    »Tatsächlich?« Ari ließ sich nah bei ihm nieder, worauf sich sein Magen zusammenzog und äußerst unangenehm anfühlte. Sie legte eine Hand auf sein Bein und lehnte sich an ihn, und er konnte an nichts anderes als die Azis denken, von denen Jordan geredet hatte, an diejenigen, die sie völlig ohne Grund beseitigt hatte, diese armen Schweine von Azis, die nicht einmal wußten, daß sie sterben würden - nur ein Befehl an einen Mediziner, darüber zu berichten. »Setz dich etwas näher, mein Schatz. Es ist doch alles in Ordnung. Ist das denn nicht angenehm, hm? Du solltest dich wirklich nicht so verkrampfen. Sei nicht so nervös.« Sie ließ ihren Arm über seine Rippen gleiten und massierte ihm den Rücken. »Da, entspann dich. Das ist ein schönes Gefühl, nicht wahr? Dreh dich um, damit ich etwas für deine Schultern tun kann.«
    Es war wie damals, als sie ihm im Labor eine Falle gestellt hatte. Er versuchte zu überlegen, was er auf etwas derart Widerwärtiges antworten sollte, und es mißlang ihm vollkommen. Er nahm das Glas, kippte einen kräftigen Schluck hinunter und noch einen und tat nicht, worum sie gebeten hatte. Die langsame Bewegung ihrer Hand hörte aber auch nicht

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