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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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auf.
    »Du bist so angespannt. Sieh mal, es ist ein einfacher kleiner Handel. Und du mußt nicht hier sein. Du brauchst nur durch diese Tür zu gehen.«
    »Sicher. Warum gehen wir denn nicht gleich ins Schlafzimmer, verdammt noch mal?« Seine Hände waren kurz davor, zu zittern. Die Kälte des Eises ging durch seine Finger direkt in die Knochen. Er trank den Drink aus, ohne sie anzusehen.
    Ich konnte sie umbringen, dachte er, nicht aus Bosheit. Nur eine Lösung für ein unlösbares Problem. Bevor Florian und Catlin mich aufhalten könnten. Ich könnte ihr einfach den Hals brechen. Was würden sie dann tun?
    Mich mit Psychosonden untersuchen und alles herausfinden, was sie getan hat? Das würde ihr die Schuld geben.
    Vielleicht war das eine Möglichkeit. Vielleicht war das wirklich eine Möglichkeit, aus dieser Sache herauszukommen.
    »Florian, er hat keinen Orangensaft mehr. Gib ihm noch einen! - Komm schon, mein Schatz! Entspanne dich! Du kannst wirklich nichts dergleichen tun, das weißt du so gut wie ich. Möchtest du es selbst versuchen? Ist das das Problem?«
    »Ich will einen Drink«, brummte er. Alles schien unwirklich, alptraumhaft. Gleich würde sie auf dieselbe Weise mit ihm zu reden anfangen, wie sie es während der Befragungen getan hatte. Und das gehörte alles dazu, war Teil eines gemeinen, schmutzigen Geschäfts, und er wußte nicht, wie er es durchstehen sollte, aber er wollte möglichst betrunken sein, vollkommen betrunken, und er würde sich als unfähig herausstellen, damit sie einfach aufgeben mußte.
    »Du hast gesagt, du hättest noch nie herumexperimentiert«, sagte Ari. »Nur mit den Bändern. Stimmt das?«
    Er antwortete nicht. Er wand sich nur auf dem Sofa herum, um zu sehen, wie lang Florian brauchen würde, den Drink zu holen, damit er eine Ablenkung hatte, die dieses Gespräch in eine andere Richtung lenken mochte.
    »Hältst du dich für normal?« fragte Ari. Darauf antwortete er auch nicht. Er betrachtete Florians Rücken, während der Azi den Drink eingoß und mixte. Er spürte Aris Hand auf seinem Rücken, spürte das Polster nachgeben, als sie an ihn rückte, ihre Hand um seine Hüfte tastete.
    Florian gab ihm den Drink, und er lehnte sich mit dem Ellbogen auf die Sofalehne, nippte an dem Orangendrink und spürte die langsame, leichte Bewegung von Aris Händen auf seinem Rücken.
    »Laß dir eines von mir sagen«, hörte er Aris weiche Stimme hinter sich. »Erinnerst du dich an das, was ich dir über familiäre Beziehungen gesagt habe? Daß sie eine Verpflichtung sind? Ich werde dir einen echten Gefallen tun. Frag mich mal, welchen.«
    »Welchen?« fragte er, weil er es mußte.
    Ihre Arme schlangen sich um ihn, und er nahm einen Schluck, indem er die Übelkeit zu ignorieren versuchte, die sie in seinem Magen hervorrief.
    »Du meinst, das sollte etwas mit Zärtlichkeit zu tun haben«, sagte Ari. »Das ist falsch. Zärtlichkeit hat damit nicht im mindesten etwas zu tun. Sex ist etwas, was man für sich selbst tut, aus Eigennutz, etwas Herrliches, weil es ganz einfach Spaß macht. Das ist alles. Nun kommt man gelegentlich jemandem wirklich nahe und möchte es immer wieder mit ihm tun, das ist in Ordnung, und vielleicht vertraut man demjenigen, aber das sollte man nicht. Das sollte man wirklich nicht. Zuerst mußt du lernen, daß du es überall haben kannst. Und dann - daß es dich an Menschen bindet, die nicht zur Familie gehören, und daß dies dein Urteil verfälscht, wenn du dich nicht an die erste Regel erinnerst. Deshalb werde ich dir einen Gefallen tun, mein Schatz. Du wirst nicht falsch einschätzen, was wir hier tun. Ist das angenehm?«
    Es war schwer, zu atmen. Es war schwer, zu denken. Sein Herz hämmerte, und ihre Hände taten leise, beunruhigende Dinge, die seine Haut überaus empfindlich machten, ihm beinahe Lust bereiteten - oder heftiges Unbehagen. Er war sich nicht mehr sicher, was von beiden. Er trank einen großen Schluck von dem Orangensaft und Wodka und versuchte seinen Geist irgendwohin zu verbannen, an einen ganz anderen Ort, in eine Art Nebel, in dem er mehr und mehr die Kontrolle über sich verlor.
    »Wie fühlst du dich, Liebling?«
    Nicht gut, dachte er und glaubte, er sei betrunken. Aber seine Sinne nahmen am Rande eine Verschiebung wahr, er hatte Schwierigkeiten mit räumlichen Beziehungen - so als sei Ari tausend Kilometer weg, käme ihre Stimme nicht direkt aus seinem Rücken, sondern auf seltsame, asymmetrische Weise von der Seite ...
    Es war ein Sog. Wie

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