Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh

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mit exzentrischen Lastern einherging. Um ehrlich zu sein, wir sind darauf bedacht, daß dieser Aspekt von Ari nicht in die öffentliche Meinung eingeht. Verschwörungen - nein. Es gab keine. Sie können Warrick selbst verhören, wenn Sie wollen. Oder seinen Sohn. Wir haben seine Aussage unter Einfluß der Psychosonde. Natürlich nicht Jordan Warricks, aber die seines Sohnes deutet ziemlich unmißverständlich darauf hin, was vor sich ging. Es gibt außerdem ein paar Videos, die ... ah ... sehr deutlich sind.« Er hob die Schultern. »Sie hat sie selbst angefertigt. Nun... ah... Wir haben nicht vor, sie zu löschen, aber sie dürfen nicht in die Hände der Nachrichtendienste geraten. Es ist eine sehr alte Geschichte, fürchte ich. Erpressung. Ein aufgebrachter Vater. Eine Vertuschung, aus der ein Mord wurde.«
    »Verdammt!« Holt meinen Sohn dort raus, hatte Warrick gesagt. Und es offensichtlich auch so gemeint. »Was für ein Mist!«
    »Wir möchten unseren Verpflichtungen nachkommen. Nach der Übereinkunft, die wir im Sinn hatten, kommt Jordan Warrick unter Bewachung in eine Einrichtung, die ihm gehört. Und er kann weiter für Sie arbeiten. Wir werden uns um die Tests kümmern. Sie brauchen sich über unsere Gewissenhaftigkeit keine Sorgen zu machen. Es ist eine in jeder Hinsicht menschliche Lösung, denn sie bewahrt ein Talent, dessen Verlust wir uns nicht leisten können.«
    »Sie haben mit Corain geredet.«
    »Er sagte, er wird sich die Idee durch den Kopf gehen lassen. Ich habe deutlichzumachen versucht, daß es ihm keine Nachteile einbringt, wenn er einem Übereinkommen zustimmt. Hat irgend jemand etwas davon, wenn in diesem Fall Anklage erhoben wird? Wer könnte etwas davon haben, außer Rocher und seine Bande? - Und wir haben dabei einen furchtbaren Verlust erlitten. Nicht nur diesen Verstand. Sie verstehen ... wir halten noch immer an den Projekten fest.«
    »Die Anlage auf Fargone.«
    »Wir gehen davon aus, daß daran weitergearbeitet wird. Vielleicht - kann das Militär mehr Gebrauch davon machen, als wir geplant haben.«
    »Das heißt, daß das Rubin-Projekt abgeschrieben ist.«
    »Nein. Wir verfolgen es auch jetzt noch weiter.«
    »Ohne Dr. Emory?« Gorodin atmete einmal tief durch. »Meinen Sie, damit hätten Sie Erfolg?«
    Nye war für einen Moment still. »Füll nach!« sagte er zu dem Azi, der sie bediente, und der ergraute und schweigsame Mann kam, um beide Tassen vollzugießen.
    Nye nippte nachdenklich. »Wollen Sie die technischen Details?«
    »Das überlasse ich den Wissenschaftlern. Ich habe ein praktisches Interesse. Und ein strategisches. Können Sie von Emorys Notizen ausgehen?«
    »Die Sie vorsichtshalber dupliziert haben? Ein Chemiker, der über ein zugegebenermaßen außerordentliches Potential verfügt. Oder Emory selbst?«
    Gorodin schluckte einen Mundvoll hinunter. »Sie meinen es ernst.«
    »Lassen Sie mich wenigstens auf einige oberflächliche technische Einzelheiten eingehen. Das Projekt erfordert ein Subjekt mit einem außergewöhnlichen Bestand an Informationen - auf der biochemischen Ebene. Es gibt nicht viele Subjekte der gewünschten Qualität, in denen auf diese Weise Informationen gespeichert sind. Sowohl auf Ari wie auf Rubin trifft das zu: auf Rubin aufgrund seines medizinischen Problems, und auf Ari, weil sie Emory und Carnath geboren wurde, als beide schon über ein Jahrhundert alt waren. Natürlich in Reseunes Laboratorien geboren. Mittels eines Vorgangs, den wir kontrollieren, über den unsere Aufzeichnungen fehlerlos sind. Ihr Vater war tot, als sie geboren wurde; ihre Mutter starb, als sie sieben war. Danach zog ihr Onkel Geoffrey sie auf. Sie löste Geoffrey Carnath als Direktor von Reseune ab, als sie ihr zweiundsechzigstes Lebensjahr erreicht hatte. Und sie war Olga Carnaths Lieblingsprojekt, Gegenstand ausführlicher Untersuchungen und Aufzeichnungen, zuerst durch ihre Mutter, dann durch Geoffrey Carnath. Es genügt zu sagen, daß ihr Informationsbestand dem von Rubin entspricht, wenn er nicht noch umfangreicher ist. Mehr als das - Ari hat immer geplant, daß sie schließlich eine der Sonderpersonen sein würde, die dieses Projekt betrifft. Sie hat reichlich Notizen zurückgelassen - für ihren Nachfolger.«
    »Mein Gott.«
    »Warum nicht? Sie hat den Wert. Nun, da sie fort ist, angenommen daß ihre Theorien stichhaltig sind - haben wir die Wahl zwischen einem Chemiker, der uns offen gestanden nichts bedeutet, und Ari - deren Verstand, wie ich nicht zögere zu