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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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ehrfürchtigen Menge nicht bewusst und unwissend, dass sie gerade eine Legende erschaffen hatte, breitete Morrigan die Arme aus und sprach aus ihrem Herzen zu ihrer Göttin.
    „Adsagsona, ich weiß, dass ich dir dafür danken soll, wie reich du die Sidetha gemacht hast, aber ich bin eine neue Hohepriesterin, und deshalb wird dieses hier eine neue Art von Segen werden.“ Sie legte eine Pause ein und richtete ihren Blick auf die Menge, bis sie einzelne Individuen ausmachen konnte. Dann sprach sie an jede einzelne Person gewandt, die sie mit Namen nannte: „Ich möchte dir für Donnethas Fähigkeit danken, so herrlichen Schmuck herzustellen.“ Die Augen der Frau in mittleren Jahren weiteten sich, als ihr Name genannt wurde; dann errötete sie glücklich und neigte den Kopf. Morrigan fand eine weitere Frau, die sie während dieses Tages, an dem sie zuhörte, im Usgaran wiedererkannte. „Ich möchte dir für Gladys’ Fähigkeit danken, aus dem Marmor so lebendige Formen zu modellieren.“ Sie lächelte, als sie den überraschten Blick der attraktiven Bildhauerin auffing, und fuhr fort, die zu benennen, denen sie an diesem Tag beim Erschaffen von so viel Schönem zugeschaut hatte. „Ich möchte dir für Ahearns Fähigkeit danken, Leder zu verarbeiten. Ich möchte dir für Kathleens Fähigkeit danken, zauberhafte Bilder zu malen. Ich möchte dir für Evelyns Stickkünste danken. Ich möchte dir für die Liebenswürdigkeit von Deidre und Raelin danken und für die Hilfe, die sie mir heute Nachmittag haben zuteilwerden lassen.“ Dann fand Morrigans Blick das Gesicht, das ihr das liebste in ganz Sidetha war. Warmherzig lächelnd sagte sie: „Und am meisten möchte ich dir danken und dich um einen speziellen Segen bitten für deine Hohepriesterin Birkita, die dich und mich mit wahrer Selbstlosigkeit liebt.“ Morrigan streckte die Arme wieder zu dem umgedrehten V aus, eine Haltung, die sich inzwischen natürlich und richtig anfühlte, und beendete ihren Segen. „Göttin, als deine neue Hohepriesterin möchte ich dir für all die Gaben danken, die du den Sidetha in Form ihrer Talente gegeben hast, anstatt für den Wohlstand, den sie mit diesen Talenten verdient haben. Heil dir, Adsagsona!“
    Einen Moment herrschte Stille, dann folgte das Volk dem Ruf, angeführt von den fröhlichen Stimmen der Priesterinnen: „Heil dir, Adsagsona!“
    Morrigan stand da mit glühender Haut und stolz entblößtenBrüsten, die Hände offen, die Fingerspitzen zum Boden zeigend, und versuchte, wieder zu Atem zu kommen, während die Menschen schweigend den Usgaran verließen. Ihr Körper fühlte sich an, als hätte sie gerade ein Reihe Hundertmetersprints hingelegt, aber anstatt erschöpft zu sein, war sie neu belebt. Sie war sicher, einen Berg besteigen zu können – fünf Berge! Die Göttin hatte tatsächlich laut zu ihr gesprochen! Hatte sie ihre Stimme wiedererkannt? Morrigan war sich nicht sicher. Laut hatte sie so anders geklungen – kraftvoll und doch sanft. Nun, vielleicht wäre sie jetzt, wo sie Adsagsonas Stimme einmal gehört hatte, beim nächsten Mal in der Lage, sie wiederzuerkennen, wenn sie durch ihren Kopf oder auf dem Wind schwebte.
    Morrigan schaute erneut an sich herunter. Ihre Haut war gerötet und strahlte immer noch in einem unnatürlichen Licht. Sie glänzte unter der Mischung aus Salböl und einem leichten Schweißfilm. Sie musste zugeben, dass ihre Brüste großartig aussahen, glänzend, bloß und keck. Shayla sollte nur versuchen, ihr zu sagen, dass sie sich bedecken musste! Die Hexe könnte genauso gut direkt in die Hölle marschieren oder was auch immer das Äquivalent in Partholon war. Es war ihr nicht bestimmt, auf Zehenspitzen um eine machthungrige Möchtegernkönigin herumzuschleichen. Es war ihr Schicksal, Hohepriesterin und Lichtbringerin zu sein, und dieses Schicksal würde sie erfüllen!
    Als sie endlich wieder aufschaute, sah Morrigan überrascht, dass der Raum leer war, nur Brina war noch da. „Okay, okay – Zeit, sich zusammenzureißen und zu tun, was auch immer getan werden muss“, sagte sie an die Katze gewandt. Was hatte Birkita noch gesagt? Sie dachte an die Unterhaltung zurück, die eine Ewigkeit her zu sein schien. Sie schien von einem anderen Mädchen geführt worden zu sein als von der strahlenden, von einer Göttin berührten Frau, die sie jetzt war. Birkita hatte gesagt, dass sie den Wein als Trankopfer für die Göttin um den Selenitkristall vergießen sollte. Der letzte Teil des

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