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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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Lidern sah er immer nur Morrigans Gesicht – dieses Gesicht, das Myrnas so ähnlich sah. Als ihn endlich die Müdigkeit übermannte, waren seine Träume erfüllt vom Echo des Weinens einer Frau.
    „Ich sehe vermutlich Myrna so ähnlich, wie Kegan Kyle ähnlich sieht“, sagte Morrigan, während Birkita ihr half, das Nachthemd anzuziehen. Nachdem sie die anderen Priesterinnen losgeschickt hatten, für das besondere Ritual am morgigen Tag Bänder aus heiligen Kräutern zu flechten, waren sie endlich allein.
    „Kyle?“, fragte Birkita und bedeutete Morrigan, sich so hinzusetzen, dass sie ihr das Haar kämmen konnte.
    „Er ist der Mann aus Oklahoma, der aussieht wie Kegan. Abgesehen davon, dass er definitiv nicht zur Hälfte ein Pferd ist.“
    Birkita hielt mit dem Bürsten inne und betrachtete Morrigan eindringlich. „Da war etwas zwischen diesem Kyle und Euch.“
    Morrigan seufzte. „Du bist wie Grandma. Sie wusste auch immer Dinge von mir, die sie besser nicht gewusst hätte.“
    „Erzählt es mir.“
    „An dem Tag, an dem ich hierhergekommen bin, war ich zum ersten Mal in meinem Leben in einer Höhle.“
    Birkitas Augen weiteten sich schockiert. „Ihr habt gesagt, der Bergfried von Oklahoma hätte auch Höhlen.“
    „Ja, aber das Volk lebt nicht darin.“
    „Wie kann das sein?“
    „Es ist nicht so wie hier. Höhlen in Oklahoma, vielmehr überhaupt in meiner alten Welt, sind viel unbehauener als die Höhlen der Sidetha. Die Menschen können die Höhlen besuchen, aber sie leben nicht in ihnen – zumindest heutzutage nicht mehr. Es war das erste Mal, dass ich die Geister in den Kristallen gehört habe und dass sie mich als Lichtbringerin begrüßten. Es war außerdem das erste Mal, dass ich Kyle begegnet bin.“
    „Kyle hatte etwas mit den Höhlen zu tun?“
    Morrigan nickte. „Ja, seine Aufgabe war es, die Menschen hindurchzuführen. Er lebte auf dem Gelände der Höhlen, aber ich wusste das nicht, bis ich in der Nacht dorthin zurückgekehrt bin.“ Sie hielt inne und schluckte schwer bei der Erinnerung an das, was sie in jener Nacht verursacht hatte. „Ich hatte mich mit meinen Großeltern gestritten. Es war ein dummer Streit. Ich war dumm. Ich schätze man kann sagen, ich bin weggelaufen, und zwar zu den Höhlen.“
    „Natürlich seid Ihr das, Kind. Ihr gehört in den Schoß der Göttin, und nur dort könnt Ihr Trost finden.“
    „Ich habe das damals aber noch nicht verstanden. Ich bin einfach irgendwie dort gelandet und dachte, der Ort sei verlassen. Ich wanderte durch die Höhle und habe das Licht der Kristalle zu mir gerufen. Es … es war unglaublich, Birkita. Ich war von einer solchen Macht erfüllt, und es fühlte sich so richtig an.“
    Birkita nickte schweigend; sie verstand es nur zu gut.
    „Nun, Kyle hat das Licht gesehen und ist mir in die Höhle gefolgt. Wir, äh … er und ich hatten früher am Tag schon eine Verbindung gespürt, und als er sah, wie ich die Kristalle anrief und sie leuchten ließ, hat er … äh …“
    Birkita strich Morrigans Haar zurück und lächelte. „Es ist oft ein sehr beeindruckendes Erlebnis, von einer Göttin berührt zu werden.“
    „Tja, es war mehr als nur beeindruckend.“ Morrigan spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. „Es war …“ Sie verwarf die Worte heiß und sexy. Schließlich beendete sie den Satz verlegen: „Es war wirklich sehr leidenschaftlich.“
    Birkita lächelte wissend. „Ich war nie verheiratet, mein Kind, aber das heißt nicht, dass mir Leidenschaft fremd ist.“
    Morrigans Wangen glühten. Sie wollte nicht ins Detail dessen gehen, was zwischen ihr und Kyle passiert war. „Wie auch immer, meine Großeltern haben mich mit Kyle in der Höhle gefunden, und wir steckten mitten in einer peinlichen Szene, als die Decke der Höhle einbrach. Meine Großeltern haben es nach draußen geschafft, da bin ich mir sicher, aber Kyle wollte mich nicht verlassen. Er … er ist getötet worden, und deshalb bin ich durch den Selenitbrocken gegangen und hierhergekommen.“
    „Und deshalb hat Kegans Anblick Euch so verstört.“
    Morrigan nickte und fügte stumm hinzu : Und deshalb ist Shaylas Flirterei auch so nervtötend. „Es ist alles so ein Chaos, vor allem weil Kegan und der Steinmeister mich definitiv wiedererkannt haben.“
    „Vielleicht ist das gar nicht so schlecht.“ Birkita sprach langsam, als würde sie die Situation laut durchdenken. „Partholons Meisterbildhauer und der Steinmeister werden sicher nicht zu Eponas Tempel

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