Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
Vom Netzwerk:
Liebling.“
    Kai schaute ihn grimmig an. „Ich glaube kaum, dass du hier bist, um über das Dekor des Zimmers oder über meinen Status bei den Sidetha zu sprechen.“
    „Es ist bizarr, oder?“ Kegan durchquerte den Raum und goss zwei Gläser Wein ein. Eines reichte er Kai, bevor er einen großen Schluck aus dem anderen nahm. „Sie sieht Myrna zu ähnlich, als dass es ein Zufall sein kann.“
    „Sie ist nicht Myrna“, sagte Kai mit ausdrucksloser Stimme.
    „Ich wiederhole trotzdem, sie sieht ihr zu ähnlich, als dass es sich um einen Zufall handeln kann. Hier sind die Göttinnen am Werk, daran besteht kein Zweifel.“
    „Menschen können sich auch ohne göttliche Intervention ähnlich sehen.“
    Die Augenbrauen des Zentauren schossen nach oben, und seine Mundwinkel verzogen sich sarkastisch. „Die neue Hohepriesterin der Sidetha und unsere tote Myrna sehen sich nicht nur ähnlich. Sie sind wie Spiegelbilder voneinander.“
    „Sie sind keine Spiegelbilder. Myrna war schwanger. Morrigan ist immer noch schlank wie …“
    Er brach ab, und Kegan führte den Gedanken für ihn fort: „… wie Myrna es war, bevor sie ihr Kind empfangen hat. Nein, Morrigan sieht nicht aus, wie Myrna kürzlich ausgesehen hat, aber geh neun Mondzyklen zurück und sag mir noch mal, dass man die beiden nicht miteinander hätte verwechseln können.“
    „Das hätte man“, gab Kai widerstrebend zu.
    „Was würde Lady Rhiannon tun, wenn sie …“
    Jetzt war es an Kai, seinen Freund zu unterbrechen. „Nein! Weder du noch ich werden Lady Rhiannon sagen, dass es hier eine Hohepriesterin der Sidetha gibt, deren Aussehen dem ihrer gerade erst verstorbenen Tochter gleicht.“
    „Vielleicht würde es ihr Trost geben.“ Kegan zuckte mit den Schultern. „Und man flüsterte, dass Lady Rhiannon sehr enttäuscht war, als Myrna keinerlei Anzeichen zeigte, von Epona berührt worden zu sein. Diese Morrigan ist bereits Hohepriesterin. Nennt man sie hier nicht auch Lichtbringerin?“
    „Das tut man.“
    Ke gan nahm an, dass Kai nicht mit den Ga ben ei ner Licht brin gerin vertraut war, aber als Hoher Schamane wusste er nur zu gut, was der Titel beinhaltete und wie selten diese Manifestation der Macht war. „Kai, eine Lichtbringerin ist ein ganz besonderes Geschenk. Glaubst du nicht, dass Eponas Auserwählte es wissen sollte, dass Adsagsona ihrem Volk ein solch seltenes Geschenk gemacht hat?“
    „Glaubst du ernsthaft, dass es Lady Rhiannon irgendetwas anderes als weiteren Schmerz zufügen würde, wenn man sie mit einer mächtigen Priesterin bekannt machte, die ihrem toten Kind ähnelt?“
    „Wäge sorgfältig ab, Kai. Ganz sicher ist hier eine Göttin am Werk.“
    Kai musterte ihn, bevor er sagte: „Du hattest versucht, Myrna den Hof zu machen, oder?“
    Kegan zuckte erneut mit den Schultern. „Und wenn schon? Viele Hohe Schamanen der Zentauren haben die Tochter von Eponas Auserwählter umworben. Wäre sie ihrer Mutter gefolgt und die nächste Geliebte von Epona geworden, wäre einer von uns von der Göttin erwählt worden, sie zu lieben.“
    „Wenn ich mich recht erinnere, hast du mehr Zeit als jeder andere Zentaur damit verbracht, sie für dich zu gewinnen.“
    „Das stimmt. Myrna war attraktiv und intelligent. Es fiel mir nicht schwer, Zeit mit ihr zu verbringen. Außerdem“, er grinste, „habe ich nie einen Hehl draus gemacht, dass ich die Aufmerksamkeit der Frauen genieße, seien sie nun Menschen oder Zentauren.“
    „Und hätte Myrna dich zu ihrem Gefährten erkoren, wärst du der mächtigste Mann in Partholon geworden.“
    Kegan legte seine aufgesetzte Ungezwungenheit ab und wurde ernst. „Hätte sie mich erhört, hätte es bedeutet, dass Epona mich auserwählt hat, sie bis in alle Ewigkeit zu lieben.“
    „Was bedeutet, dass du zeitlebens der mächtigste Mann in Partholon gewesen wärst.“
    Kegans Gesicht entspannte sich, und das jungenhafte Lächeln kehrte zurück. „Das weiß jeder in Partholon. Es ist keine Schande, die Position als Partholons Hoher Schamane anzustreben, vor allem wenn sie mit einer reizenden Partnerin einhergeht.“
    „Aber sie hat keinen zentaurischen Hohen Schamanen zu ihrem Partner gewählt.“
    Kegan schnaubte. „Nein, sie hat einen Weinbauern genommen, einen Menschen, und damit die Träume ihrer Mutter zerstört, die Tochter könnte ihr auf den Platz als Eponas Auserwählte folgen.“
    „Also glaubst du, dass Sidethas Hohepriesterin ein guter Ersatz wäre, weil Lady Rhiannon offenbar aufgehört

Weitere Kostenlose Bücher