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Gelassen durch die Trotzphase

Gelassen durch die Trotzphase

Titel: Gelassen durch die Trotzphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Kast-Zahn
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frei zu laufen). Er muss einige Minuten lang an der Hand bleiben.
Pia trödelt vor dem Zubettgehen.
... von der angenehmen Aktivität (vorgelesen bekommen): Die Gutenachtgeschichte fällt entsprechend kürzer aus.
Benni sitzt ohne Erlaubnis vorm Fernseher.
... von der angenehmen Aktivität (Fernsehen): Er darf an dem Tag nicht mehr fernsehen.
Die Auszeit für Kinder ab drei Jahre
    Die konsequenteste Art der Trennung ist eine Auszeit. Bei Kindern bis zu drei Jahren reicht es, den Raum zu verlassen oder in eine andere Ecke des Zimmers zu gehen. Wenn Ihr Kind bereits zwischen drei und sechs Jahre alt ist, kann es notwendig werden, dass Sie es für kurze Zeit in einen anderen Raum bringen.
    Die Auszeit können Sie immer dann einsetzen, wenn Ihr Kind sich Ihnen oder anderen gegenüber unangemessen verhält – etwa durch respektloses Reden, Beschimpfen, Schlagen oder Treten, grundloses Schreien. Die Auszeit unterbricht das unangemessene Verhalten sofort. Ihr Kind hat es selbst in der Hand, wie lang sie dauert: Sobald es sich wieder an die Regeln hält, ist sie zu Ende.
    Auch unterwegs können Sie die Auszeit anwenden. Erinnern Sie Ihr Kind an die Regeln und sagen Sie ihm, dass es eine Auszeit im Auto geben wird, wenn es sich nicht daran hält oder einen Wutanfall bekommt. Beim Einkaufen oder im Restaurant sagen Sie kurz Bescheid und gehen mit Ihrem Kind sofort zum Auto. Stoppen Sie die Zeit: Lesen Sie fünf Minuten lang Zeitung und reden dabei nicht mit Ihrem Kind. Auch ein ruhiger Ort (Kundentoilette, eine Ecke draußen vor der Tür) kommt in Frage. Hat Ihr Kind sich beruhigt, ist die Auszeit beendet, andernfalls wird sie verlängert.
    GU-ERFOLGSTIPP
    SO WENDEN SIE DIE AUSZEIT RICHTIG AN
Sie legen fest, bei welchem Verhalten eine Auszeit folgt, und sagen das Ihrem Kind. Sie bestimmen einen Auszeit-Raum.
Sie bringen Ihr Kind dorthin und sorgen dafür, notfalls durch Schließen (nicht Abschließen!) oder Zuhalten der Tür, dass es den Raum nicht verlässt. Eine Minute Dauer pro Lebensjahr reicht!
Wenn Ihr Kind nach Ablauf der Zeit noch schreit oder sich auf andere Art unangemessen verhält, verlängern Sie die Auszeit um ein bis zwei Minuten.
Sie machen Ihrem Kind alle ein bis zwei Minuten ein Friedensangebot. Öffnen Sie die Tür und fragen »Ist es wieder gut, oder muss ich die Tür noch mal zumachen?«.
Sie beenden die Auszeit, wenn Ihr Kind sich selbst beruhigt hat und die zuletzt festgelegte Zeit abgelaufen ist.
Wenn nötig, wiederholen Sie die Auszeit.
Logische Folgen wirksam einsetzen
    Ob Sie nun eine Auszeit wählen oder eine andere logische Konsequenz – Sie sollten dabei immer ein paar Hinweise beachten, die wesentlich zum Lernerfolg beitragen.
Lassen Sie die Konsequenz direkt folgen. Nur so erkennt Ihr Kind den Zusammenhang zu dem unangemessenen Verhalten.
Legen Sie eine angemessene Zeitbegrenzung fest. Das macht eine Konsequenz fair und vorhersehbar. Ohne Begrenzung kann sie sich leicht in eine willkürliche Strafe verwandeln. Ein weiterer Vorteil: Ihr Kind bekommt eine zweite Chance und kann so direkt aus den Folgen lernen.
Kündigen Sie nur an, was Sie dann auch wirklich tun. Einigen Sie sich unbedingt mit Ihrem Partner: Was der eine tut, sollte auch der andere umsetzen.
Wenden Sie die Konsequenz zuverlässig an : immer beim entsprechenden Verhalten, wenn nötig mehrmals am Tag.
Nehmen Sie Ihr Kind mit offenen Armen auf: Wenn es die Konsequenz akzeptiert und sich selbst beruhigt hat, ist sein Verhalten vergeben und vergessen. Zeigen Sie ihm, dass Sie ihm zutrauen, beim nächsten Mal eine bessere Wahl zu treffen.
    Tipp: Geduldig bleiben
    Ein willensstarkes, kampfbereites Kind braucht viele Chancen, bevor es sich für Zusammenarbeit statt für Opposition entscheidet!
So bringen Sie Ihr Kind zum Mitdenken
    Wenn Ihr Kind Ihre Regeln genau kennt, hilft diese Technik besonders gut. Immer wenn es eine Regel verletzt, stellen Sie ihm nacheinander vier Fragen. Auch wenn es nicht antwortet, muss es mitdenken. Das hilft ihm, selbst eine Lösung zu finden.
»Wie heißt die Regel?« – Wenn Ihr Kind nicht antwortet, geben Sie die Antwort selbst.
»Was wird gleich passieren?« – Wenn Ihr Kind nicht antwortet, geben Sie die Antwort selbst.
»Möchtest du, dass das passiert?« – Wenn Ihr Kind »Ja« sagt oder nicht antwortet, lassen Sie die Konsequenz folgen. Wenn Ihr Kind »Nein« antwortet, fragen Sie weiter.
»Was kannst du jetzt anders machen?« – Wenn Ihr Kind nicht antwortet, lassen Sie die Konsequenz folgen.

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